Hassel. Der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel hält lediglich eine Halbzeit mit. 0:3-Niederlage gegen Spitzenreiter TuS Bövinghausen.

Am Ende der Halbzeitpause schlenderte Ahmet Inal, der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel, mit einem Weltmeister zurück zum Rasenplatz am Lüttinghof. Der ehemalige Profi Kevin Großkreutz war am Sonntag mit Spitzenreiter TuS Bövinghausen in Hassel zu Gast.

Ahmet Inal und Kevin Großkreutz sind mittlerweile eng befreundet, so war es nicht überraschend, dass beide auf dem Rückweg von der Kabine noch ein Pläuschchen hielten. Lachend gingen beide danach zurück auf ihre Plätze, Ahmet Inal auf die Hasseler Trainerbank, Kevin Großkreutz ins zentrale Mittelfeld der Bövinghau­sener. 45 Minuten später war Ahmet Inal das Lachen aber vergangen. Das 0:3 gegen die Dortmunder war bereits YEGs dritte Niederlage im dritten Ligaspiel in diesem Jahr.

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Dass die Hasseler diese Pleite gegen ein Team kassierten, in dem Kevin Großkreutz bei Weitem nicht der einzige Spieler mit Profi- oder zumindest Regionalliga-Erfahrung ist, konnte Ahmet Inal nicht aufheitern. „Man kann gegen Bövinghausen verlieren, aber nicht auf diese Art“, ärgerte er sich. „Wir haben die Tore viel zu einfach kassiert und wieder zu viele individuelle Fehler gemacht.“

Sebastian Mützel trifft zweimal für den TuS Bövinghausen

In der ersten Halbzeit hielten die Hasseler mit Großkreutz und Co. aber noch ziemlich gut mit. YEG gestaltete das Spiel offen und hatte selbst zwei große Chancen. Omar Jessey tauchte nach zehn Minuten frei vor TuS-Torwart Ricardo Seifried auf, doch der lenkte Omar Jesseys Schuss an den Pfosten und verhinderte damit YEGs Führung. In der 35. Minute war es dann Faruk Gülgün, der freistehend an Ricardo Seifried scheiterte – es wäre das 1:1 für YEG gewesen. „Das waren zwei hundertprozentige Chancen“, haderte Ahmet Inal.

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Defensiv waren seine Hasseler schwer damit beschäftigt, die rasante TuS-Offensive in den Griff zu kriegen. Nicht selten kam es vor, dass Bövinghausener mit Ball schneller waren als Hasseler ohne. Und auch die Chancenverwertung der Gäste war etwas besser: Ein erster Warnschuss von André Daniel Witt krachte noch an die Latte (15.), doch der zweite Versuch saß. Nach einem Ballverlust von Omar Jessey setzte der TuS Sebastian Mützel in Szene, der zum 1:0 vollstreckte (20.). Und während YEG kurz darauf noch der vergebenen Gülgün-Chance hinterhertrauerte, schlugen die Dortmunder wieder einen langen Ball auf Sebastian Mützel, der erneut einnetzte (39.). YEGs Verteidiger Onour Kara Ali war da schon verletzt ausgewechselt worden.

YEG Hassels Torwart Ergün Yalcin patzt vor 0:3

In der Pause stimmte Ahmet Inal sein Team auf eine Aufholjagd ein. Dennoch war Bövinghausen dem 3:0 näher als YEG dem 1:2. Kurz nach Wiederbeginn vertändelte Hassels Verteidiger Ridvan Demircan den Ball, doch Torwart Ergün Yalcin rettete stark gegen Ilias Anan. Kurz darauf war dann aber Ergün Yalcin der Unglücksrabe: Er unterlief einen Eckball, André Daniel Witt schob ins leere Tor ein (60.). Danach warf YEG alles nach vorn, doch Chancen kamen dabei nicht mehr heraus.

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Stattdessen blieb’s bei YEGs Fehlstart ins Jahr 2022. Ahmet Inal machte das nachdenklich: „Ich weiß nicht, was los ist. Wir müssen schleunigst wieder in die Spur finden.“ Am Abend wollte er übrigens mit Freund Kevin Großkreutz telefonieren. Vielleicht kann der Ahmet Inal ja einen Tipp für den Weg aus der Ergebniskrise geben.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 (20.), 0:2 (39.), 0:3 (60.).

YEG Hassel: Yalcin - Kara Ali (26. Terzicik), R. Demircan (64. Keskin), Tugyan, Kaya - Öztürk, Kodaman, Özkaya, Yildiz (66. Tosun), Jessey (75. Bektas), Gülgün.