Gelsenkirchen. Norbert Elgert, der Coach der Schalker U-19-Fußballer, sieht sein Team vor allem in der zweiten Hälfte schwach und ein 1:2 gegen Rot-Weiss Essen.
Spätestens nach dieser alles andere als unverdienten 1:2 (1:0)-Niederlage im Revierderby gegen Rot-Weiss Essen ist es Gewissheit: Die U-19-Fußballer des FC Schalke 04 sind in der Saison 2021/22 in der A-Junioren-Bundesliga West kaum mehr als Durchschnitt. Mittelmaß. „Das ist für eine Schalker U 19 eindeutig zu wenig“, sagt auch Norbert Elgert, der am Sonntagvormittag nach seiner Corona-Infektion wieder auf der Trainerbank gesessen hat.
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Nachdem der 65-jährige Fußball-Lehrer seinem Team nach dem Schlusspfiff ein paar Dinge erzählt hat, steht er alleine mit einem seiner zahlreichen Verletzten – Kapitän Elias Kurt, der noch kein einziges Saisonspiel bestritten hat – auf dem Kunstrasen. Und? „Der ist genauso sprachlos“, sagt Norbert Elgert, der von der Leistung, die er zuvor von seinen Schalker A-Junioren gesehen hat, enttäuscht ist – auch wenn er das nicht so formuliert. Sondern? „Mit den Grundtugenden haben wir in den beiden Jahrgängen ein riesiges Problem, denn jedes Wochenende müssen wir einen Affentanz machen, um die Mannschaft dahinzubringen, dass sie gegenhalten kann“, sagt Norbert Elgert. „Das ist sehr instabil, sehr wackelig.“
Hinten vor allem.
Schalkes Juan Cabrera hat die 2:0-Führung auf dem Fuß
Nachdem die Schalker dank eines Treffers von Sidi Sané – vorbereitet von Luis Klein, der nach 35 Minuten mit einer Verletzung am linken Oberschenkel passen musste und sich später mit Krücken fortbewegte – mit 1:0 in Führung gegangen waren, lag auch das 2:0 in der Luft. Juan Cabrera hatte es in der 29. Minute auf dem Fuß, scheiterte allerdings an RWE-Keeper Dorian Drucks. „Das muss“, sagte Norbert Elgert deutlich, „er machen.“ Indes wurden die Essener immer mutiger und auch besser, so dass Schalkes Keeper Dan Rose mehr als einmal eine brenzlige Situation überstehen und einige Mal sogar Kopf und Kragen riskieren musste.
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„Wir sind absolut panisch geworden“, sagte Norbert Elgert. „Wir leben normalerweise vom Verteidigen – sehr traditionell. Das kann man jetzt noch nachgucken, dass wir in 25 Jahren mit Abstand die wenigsten Gegentore bekommen haben. Wir trainieren es mit dieser Mannschaft sogar noch mehr als sonst, aber sind trotzdem unfassbar anfällig, weil uns eben hier und da Führungsqualität abhanden geht.“
Angebliche Notbremse: Schalkes Gideon Guzy sieht die Rote Karte
Und so schafften es die Essener, aus einem 0:1-Rückstand einen 2:1-Sieg zu machen. Zunächst glich der eingewechselte Armen Maksutoski nach toller Vorarbeit von Arnis Osmani aus (71.), dann sah Schalkes Gideon Guzy nach einer angeblichen Notbremse gegen den Essener 1:1-Schützen, was Norbert Elgert und auch viele andere überhaupt nicht so gesehen hatten, die Rote Karte (88.), und schließlich entschied ein Standard in der dritten Minute der Nachspielzeit diese Partie: Den Eckball seines Kapitäns Guiliano Zimmerling köpfte Timur Mehmet Kesim zum 2:1 ein.
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„In der zweiten Halbzeit haben wir zu wenig Druck entfaltet, waren unfassbar harmlos“, sagte Norbert Elgert. Ein Schalker brauchte sich diese Kritik seines Trainers jedoch nicht anzunehmen, Stürmer Semin Kojic erhielt vielmehr ein Lob. „Er reißt sich da vorne den Hintern auf“, sagte Norbert Elgert. „Der macht das gut, der beißt sich durch und geht auch so in die Zweikämpfe rein, wie das jeder tun muss, wenn du im Hochleistungssport weiterkommen willst.“
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Sidi Sané (20.), Armen Maksutoski (71.), 1:2 Timur Mehmet Kesim (90.+3).
FC Schalke 04 U 19: Rose - Campanile, Weichert, Aliu, Guzy - Hansen - Sané, Rotundo (39. Shubin), Cabrera (77. Tonye), Klein (35. Köster) - Kojic (90.+3 Milic).