Gelsenkirchen. YEG Hassel empfängt Spitzenreiter Bövinghausen – genau der richtige Gegner, glaubt Trainer Inal und hat einen leidenschaftlichen Appell.

Zwei Spiele im Jahr 2022, beide verloren, zuletzt gegen das Schlusslicht. Und jetzt kommt der Spitzenreiter, die Übermannschaft. Schwerer geht’s nicht? Falsch. Besser geht’s nicht, findet Ahmet Inal, Trainer von YEG Hassel, der sich vor dem Spiel gegen den TuS Bövinghausen (15 Uhr, Lüttinghof) auch auf einen Gast freut, den in Gelsenkirchen nicht alle gern haben: Kevin Großkreutz.

„Ich freue mich, ihn wiederzusehen“, sagt Inal über den Weltmeister von 2014, der in Bövinghausen nicht nur als großer Name auftritt, sondern vor allem auf dem Platz eine entscheidende Rolle spielt. Inal tauscht regelmäßig Nachrichten mit dem Dortmunder aus, über gemeinsame Gegner zum Beispiel.

Kevin Großkreutz und Hassels Trainer Ahmet Inal sind befreundet

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Am Anfang der Woche gab es, natürlich, die Kampfansage. Inal schwärmt: „Er ist ein total bodenständiger Kerl. Das hätte ich vorher auch nicht so erwartet.“ Großkreutz nehme alle auf Augenhöhe, „er ist ein ganz normaler Kumpel – manchmal vergesse ich, dass er Kevin Großkreutz ist. Es ist ein überragender Typ.“

Und in der Westfalenliga ein überragender Fußballer, aber nicht der einzige der mit Regionalliga- und Profi-Erfahrung reich besetzten Dortmunder Mannschaft. Wenn die Hasseler nur auf Großkreutz schauen, kriegen sie auf jeden Fall ein Problem. „Die spielen Oberliga- oder sogar Regionalliga-Fußball“, musste Inal nach dem 1:5 im Hinspiel feststellen.

Und genau deshalb glaubt er, dass der Gegner nach dem Fehlstart ins Jahr 2022 gerade recht kommt. „Das Spiel kommt uns gelegen“, findet er, „gegen die unteren Gegner fehlt uns die nötige Disziplin und wir machen weniger“, legt er den Finger in die Wunder, was gegen Sodingen und vor allem gegen Hagen schief lief.

Leidenschaftlicher Appell vom Coach vor dem Duell gegen den Spitzenreiter

Bitterer Auftritt: Vor einer Woche unterlag YEG Hassel gegen das Schlusslicht Hagen 11 mit 1:3.
Bitterer Auftritt: Vor einer Woche unterlag YEG Hassel gegen das Schlusslicht Hagen 11 mit 1:3. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Auch eine Topleistung am Sonntag würde aber nicht automatisch auch nur einen Punkt bedeuten, das weiß auch der Trainer. Mit einer Niederlage wäre der Fehlstart perfekt. Inal wiegelt ab: „Es ist einerseits traurig, wenn man seine Hausaufgaben nicht macht. Das ist aber keine Krisensituation, wir müssen den Teufel auch nicht an die Wand malen.“ Die Abstiegsränge sind ja aktuell noch ein paar Punkte weg.

Enes Kodaman kehrt nach seiner Sperre zurück, Onour Kara Ali ist angeschlagen. Eren Berhan fällt noch länger aus. Aber egal, wer für die Gelsenkirchener gegen die Dortmunder aufläuft – er wird motiviert sein, glaubt Inal. Sein Appell: „Bövinghausen ist ein geiler Gegner, wer da nicht motiviert ist, ist fehl am Platz, der hat kein Fußballerherz. Das sind die Spiele, die Bock machen. So einem Gegner willst du wehtun und zeigen was du drauf hast.“

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