Resse. Der Gelsenkirchener Fußball-Landesligist Viktoria Resse unterliegt dem Starensemble aus Dortmund nur mit 0:3. Früher Fehler von Torwart Altmeyer.

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Gab es irgendwelche Fantasten, die in der Fußball-Landesliga einen Heimsieg von Viktoria Resse gegen den neuen Tabellenführer Türkspor Dortmund 2000 erwartet hatten? Wohl kaum. Deshalb zeigte sich auch niemand überrascht oder gar enttäuscht, dass die vom Abstieg bedrohten Gelsenkirchener gegen die Ausnahmemannschaft der Staffel 3 mit 0:3 das Nachsehen hatten.

Es gibt Niederlagen, die wehtun. Es gibt aber auch Niederlagen, die Mut machen können. Die Niederlage, die die Viktoria an diesem Sonntag einstecken musste, gehört zur zweiten Kategorie, obwohl Trainer Matthias Potthoff meinte: „Ein 0:3 auf eigenem Platz ist kein Ergebnis, das man haben will, auch wenn der Gegner nicht unbedingt der Gradmesser für uns ist.“

Neun Spieler wegen Corona-Infektionen im Januar außer Gefecht

Türkspor Dortmund ist kein gewöhnlicher Landesligist. Man braucht nur einen Blick auf die Aufstellung zu werfen und findet reihenweise Spieler, die schon höherklassig gekickt haben. Der Lockruf des Geldes hat sie nach Dortmund getrieben – zu einem Verein, der Möglichkeiten hat, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen.

Die Resser schlugen sich deshalb im Rahmen ihrer Möglichkeiten recht tapfer, zumal neun Spieler und drei Leute aus dem Staff im Januar aufgrund einer Corona-Infektion außer Gefecht gesetzt waren. So mancher hatte einen kräftemäßigen Einbruch in der zweiten Halbzeit befürchtet. Er blieb aber aus.

Marcel Reichwein erhöht für Türkspor Dortmund auf 2:0

Ihre schlechteste Phase hatte die Viktoria zu Beginn des ungleichen Duells. Nach einem Fehler von Torhüter Florian Altmeyer lagen die Gäste bereits nach neun Minuten mit 1:0 vorne. Nur fünf Minuten später erhöhten sie durch den ehemaligen Zweitliga-Spieler Marcel Reichwein auf 2:0.

Die Dortmunder legten danach den Schongang ein, aber es war trotzdem beeindruckend, mit welcher Raumaufteilung, mit welchem Tempo und mit welchen technischen Fähigkeiten sie ihre Angriffe vortrugen, wenn sie es denn wollten. Am Ergebnis schraubten sie erst elf Minuten vor Schluss wieder, als sie zum 3:0 trafen. Kein Gegentor zwischen der 14. und 79. Minute – das veranlasste Matthias Potthoff zu der Aussage: „Im Mittelteil der Partie haben wir so agiert, wie wir uns das vorgenommen hatten: gallig und zweikampfstark.“

Der Hombrucher SV, der Tabellenzweite, kommt am nächsten Sonntag

Drei Minuten vor dem Ende lag ein vierter Gegentreffer in der Luft, aber Marcel Reichwein scheiterte mit einem Foulelfmeter an Florian Altmeyer. Der fast 36-Jährige, der Ende November beim 9:0-Sieg seiner Mannschaft beim Erler SV 08 siebenmal eingenetzt hatte, war zuvor von Cedric Köppen zu Fall gebracht worden.

Die Aufgaben werden für die Viktoria in den nächsten Wochen allenfalls unwesentlich einfacher. Am kommenden Sonntag hat sie zum Start der Rückrunde den Tabellenzweiten Hombrucher SV zu Gast, sieben Tage danach muss zum Tabellendritten SV Wanne 11.

Matthias Potthoff ist keiner, der schon vorher die Flinte ins Korn wirft. „Trotz der Trainings- und Spielpause, die wir im Januar aufgrund der Corona-Infektionen einlegen mussten, sehe ich die ersten drei Partien dieses Jahres nicht als erweiterte Vorbereitung an. Wir befinden uns im Wettkampfmodus und wollen trotz der schwierigen Aufgaben, die jetzt auf uns warten, nicht erst im März mit dem Punktesammeln anfangen.“

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Dario Biancardi (9.), 0:2 Marcel Reichwein (14.), 0:3 Justin Braun (79.).

Viktoria Resse: Altmeyer, Englich, Pagels, Köppen, Bröcker, P. Herkt (60. Koca), Jubt (78. Bouallaga), Ba. Aydin (46. Zeqiri), Adlung (77. Rednos), Ressin, Bu. Aydin.