Buer. Leonie Ress hat sich ihr vorerst letztes Volleyball-Spiel anders vorgestellt. Oberligist TC Gelsenkirchen schlägt den TV Gladbeck II aber 3:0.

Was ist denn da plötzlich los? 0:4 steht es im dritten Satz, als Trainer Gerd Hemforth eine Auszeit nimmt. Dann heißt es sogar 0:5. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TC Gelsenkirchen wollen doch nicht etwa ihre 2:0-Satzführung und das Spiel gegen das schwache Schlusslicht TV Gladbeck II aus der Hand geben? Sie müssen sich dann noch ein bisschen quälen, bevor sie wieder auf Kurs kommen, zumindest halbwegs, und ihren vierten Sieg im vierten Saisonheimspiel letztlich sicher nach Hause fahren – mit 3:0 (25:18, 25:16, 25:17).

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Als der Motor der Grillonen gewaltig stotterte, musste Leonie Ress ihren Platz, den sie soeben erst eingenommen hatte, schon wieder räumen. Es lief nicht. „Ich musste sie leider wieder auswechseln, was ihr sicher nicht gefallen hat“, sagte Gerd Hemforth, der seiner Außenangreiferin bei deren vorerst letztem Auftritt ein besseres Spiel gewünscht hätte. Die Lehramtsstudentin – Sport und Geschichte – wird für drei Monate nach Ecuador fliegen. „Aber“, sagte der Coach, „ich kann nicht warten, bis es auf einmal 0:10 steht.“ Leonie Ress jedenfalls war wütend, sehr wütend sogar. Sie kickte die Wasserpulle, die zwar artig auf dem Boden, aber eben auch im Weg stand, mit einem sehr zornigen Blick weg. Rums!

Die Fußballer des Erler SV 08 geben mächtig Gas

Von einem stotternden Motor sprach Gerd Hemforth nicht. Ob’s auch daran lag, dass der Motor auf der Tribüne der wieder mal arschkalten Sporthalle Vinckestraße überhaupt nicht gestottert hatte? Die Fußballer der zweiten Mannschaft des Erler SV 08 gaben nämlich samt Anhang mächtig Gas. „Wir waren teilweise ein bisschen verkrampft“, meinte der Grillonen-Trainer. Und das Ergebnis war – eben auch, weil die Gladbecker Reserve so schwach war –, dass sich ein Volleyball-Spiel entwickelte, das nur sehr selten begeisterte, geschweige denn mitriss.

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Allerdings gab Gerd Hemforth auch zu bedenken, dass es die erste Partie seines Teams nach fünf Wochen gewesen sei und zwischenzeitlich nicht einmal ein Testspiel stattgefunden habe. „Das, was notwendig war, um die drei Punkte zu holen und den Abstand zum Abstiegsplatz zu vergrößern, haben wir erfüllt“, sagte der TCG-Coach. Mehr jedoch nicht. Und er ließ auch nicht unerwähnt, dass der TV Gladbeck II „nicht umsonst mit einem Punkt auf dem letzten Platz steht“.

Trainer Gerd Hemforth lobt Zuspielerin Lena Moskopp

Wichtig war Gerd Hemforth in dieser Partie, allen seiner Volleyballerinnen Spielzeiten zu geben. So ließ er etwa Lena Moskopp statt Jana Ress als Zuspielerin starten – und war mit ihr zufrieden. „Sie hat ein recht ordentliche Leistung gezeigt“, sagte der Trainer, der dann zu Beginn des dritten Satzes wechselte und Jana Ress brachte.

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Nachdem die TCG-Volleyballerinnen die ersten beiden Sätze – garniert mit einigen Assen – dank ihrer Vorteile in puncto Qualität und Cleverness souverän für sich entschieden hatten, dauerte die Anlaufphase im dritten Abschnitt dann deutlich länger. Dabei sah Gerd Hemforth bei beiden Mannschaften regelmäßig gute Aktionen in der Feldverteidigung, aber „wir haben bei langen Ballwechseln immer wieder mal den Kopf verloren“, sagte der Grillonen-Trainer. Nichtsdestotrotz stellten seine Mädels den Schalter nach dem 15:15, als ihnen ein 6:0-Lauf gelang, endgültig auf 3:0-Sieg.

So haben sie gespielt:

Sätze: 25:18, 25:16, 25:17.

TC Gelsenkirchen: Willim, Rietz, Burczyk, Müller, Schneyer, Salumu, Sokhan Sanj, L. Ress, Moskopp, J. Ress, Plura.