Gelsenkirchen. Nicht nur Nico Tscherner und Marius Schimnatkowski zeigten tolle Leistungen. Trainer Michael Seeger rechnet mit noch besseren Resultaten in 2022.

In erster Linie arbeitet Michael Seeger als Schwimmtrainer der SG Gelsenkirchen, aber irgendwie hat sich das Aufgabengebiet des erfahrenen Coaches in den vergangenen Monaten deutlich ausgedehnt. Organisieren, Improvisieren, noch mehr Motivieren als sonst – Seeger kämpfte mit den anderen Trainerinnen und Trainern der SG an vielen verschiedenen Fronten.

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SG-Heimat Zentralbad brach weg

„Dadurch, dass unsere Heimat Zentralbad durch die Schließung weggefallen ist, gab es viele Fragezeichen und Hürden. Wir sind mit unseren Schwimmerinnen und Schwimmern ins Sportparadies umgezogen, das allerdings gar nicht auf Leistungssport ausgerichtet ist. Wir können dort beispielsweise keine Starts üben, weil die Blöcke fehlen. Seit Oktober konnten wir zudem keinen Kraftsport machen, weil unser Fitnessraum im Zentralbad ebenfalls geschlossen wurde. Trotzdem muss man unter dem Strich sagen: Für uns war es ein ganz tolles Jahr“, bilanziert Seeger.

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Seeger hätte sich die Erfolge kaum träumen lassen

Der routinierte Trainer streicht heraus: „An die Erfolge, die wir insgesamt verbuchen konnten, war zu Beginn des Jahres 2021 überhaupt nicht zu denken. Nach Lockdown, Sport-Beschränkungen und zig abgesagten Wettkämpfen hatten viele schon gesagt: Das war es. Und auf einmal hat das Ganze dann doch Fahrt aufgenommen. Ich war immer zuversichtlich. Das muss man als Trainer auch so vorleben.“

Mit Nico Tscherner, der das gelungene SG Gelsenkirchen-Jahr mit zwei Deutschen Masters-Titeln über 100m und 200m Lagen abrundete und dazu noch drei neue NRW-Rekorde aufstellte, und Marius Schimnatkowski, der vor wenigen Wochen bei den Bezirksmeisterschaften in Gladbeck bei sechs Starts überragende sechs Siege in der offenen Klasse holte, bestätigten zwei SG-Athleten ihre Topform.

Ein Wimpernschlag fehlte

Im September war der trainingsfleißige Schimnatkowski bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal nur um einen Wimpernschlag am Finale vorbeigeschrammt und kündigte noch beim Verlassen der Halle kämpferisch an, es beim nächsten Anlauf besser machen zu wollen

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Seeger: „Marius ist unheimlich ehrgeizig. Er weiß genau, was er im Training machen muss. Er ist gerade einmal 18 Jahre alt. Da ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.“

Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in der Schwimm- und Sprunghalle im Berliner Europark war die SG Gelsenkirchen mit fünf Schwimmerinnen und Schwimmern vertreten.

Auch Lissok und Stock setzen Ausrufezeichen

Lorena Lissok wurde im Finale über 100m Brust Achte, Marius Schimnatkowski schaffte es in vier Disziplinen unter die Top 10. Angelina Stock steigerte ihre Bestzeit über 200m Schmetterling um drei Sekunden. Auch Simon Hagin setzte über 200m Freistil ein Ausrufezeichen und verbesserte sich um fünf Sekunden.

Hagin schnuppert an Top 10

„Simon hat an den Top 10 geschnuppert. Wenn man bedenkt, dass in Berlin alles am Start war, was Rang und Namen hatte, war das eine starke Leistung von unseren Schwimmerinnen und Schwimmern“, stellt Michael Seeger im Rückblick fest.

Seeger, der fast ein Jahrzehnt als leitender Landestrainer in Niedersachsen arbeitete, blickt bereits voller Kampfeslust auf das Jahr 2022. „Wir müssen schauen, dass wir so weiterarbeiten. Dadurch, dass wir jetzt im Sportparadies einen Kraftraum nutzen können, kommen pro Woche fünf, sechs Stunden mehr Training dazu. Ich bin zuversichtlich, dass alle Schwimmerinnen und Schwimmer in diesem Jahr noch schneller werden.“

Lob für Jungfuchs Elias Kruck

So könnten auch Jungfüchse wie 2009er-Jahrgang Elias Kruck, der sich als Sechster für die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften qualifizierte, bei der SG Gelsenkirchen weitere Schritte nach vorne machen.

„Elias ist der Jüngste in unserem B-Kader. Er hat sich schon vielversprechend entwickelt. Das zeigt einfach, dass die Trainerinnen und Trainer im B- und C-Kader gute Arbeit leisten und immer neue Talente heranführen“, freut sich Michael Seeger.

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Mit 2011er-Jahrgang Isabella Wojtakowski und Tjara Abrahams (2010) holten zuletzt zwei SG-Talente ihren ersten Bezirkstitel. Seeger: „Man sieht, dass bei uns etwas nachkommt.“

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