Buer. Vor einem Jahr Landesliga, jetzt Rückzug aus der Bezirksliga: Bei der SSV Buer geht’s bergab. War dass vorerst das letzte Frauenfußball-Team?
Vor einem Jahr war die Frauenmannschaft der SSV Buer noch Dritter in der Fußball-Landesliga – jetzt gibt es das einstige Aushängeschild des Gelsenkirchener Frauenfußballs nicht mehr. Wenige Monate nach dem Start der neuen Saison haben die Bueraner das Team nun vom Spielbetrieb in der Bezirksliga abgemeldet.
„Wir hatten in den letzten Spielen nur noch neun Spielerinnen. Das wäre in den nächsten Wochen nicht besser geworden. Die Mannschaft und das Trainerteam haben deshalb die Entscheidung getroffen, sich abzumelden“, erklärte SSV-Vorsitzender Marcel Denneborg den bitteren Schritt.
SSV Buer mit Horror-Bilanz nach zehn Spielen
Für die Rothosen ist es ein neuer Tiefpunkt: Im Sommer waren die SSV-Frauen freiwillig aus der Landes- in die Bezirksliga abgestiegen, nachdem der Großteil des bisherigen Teams Trainer Marcel Dietzek zu Rhenania Bottrop gefolgt war. Dafür rückte die zweite Mannschaft auf und hoffte, den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu schaffen.
Nach zehn Niederlagen in den ersten zehn Partien mit einer Horror-Bilanz von 0:40 Toren mussten die Bueraner nun aber erkennen: Die Mission ist gescheitert. „Man muss die Spielerinnen auch schützen, irgendwann macht das keinen Spaß mehr“, sagte Denneborg und stellte fest: „Das ist zwar traurig, aber ich würde die Entscheidung wieder so treffen. Sie ist richtig.“
Die Jugend rückt nun in den Fokus
Laut dem Clubchef seien nach dem Saisonstart viele Spielerinnen weggebrochen, etwa wegen Vereinswechseln oder Umzügen. Wie es nun mit dem Frauenfußball in Buer weitergeht, weiß Denneborg nicht. „Darüber haben wir noch nicht gesprochen“, sagte er und bezeichnete es als ein „mögliches“ Szenario, dass die Bueraner vorerst gar keine Frauenmannschaft mehr stellen könnten.
„Dann würden wir warten bis die U15 von unten hochkommt“, erklärte Denneborg. Das würde allerdings noch drei Jahre dauern. Es könnte also dauern, bis das einstige Aushängeschild des Gelsenkirchener Frauenfußballs zurückkehrt. Diese Rolle übernimmt vorerst Bezirksligist Teutonia Schalke, der nun die einzige überkreislich spielende Mannschaft der Stadt ist.