Gelsenkirchen. Das Kribbeln steigt: Am Freitag in Hannover werden viele 1000 Schalke-Fans erwartet. Danach gegen Dresden wird die Arena rappelvoll.

Schalkes Coach Dimitrios Grammozis ließ beim Nachmittags-Training am Dienstag ein Trainingsspiel auf halbem Platz absolvieren.

Schalke: Trainingsspiel auf halbem Platz

Im großen Tor wechselten sich die Schlussleute Martin Fraisl und Ralf Fährmann ab. Auf der anderen Seite waren zwei Mini-Tore ohne Keeper platziert, so dass es beim Abschluss für Stürmer Simon Terodde & Co. auf Präzision ankam.

Drexler fehlt im S04-Training

Während Victor Pálsson, der früher als zunächst gedacht von der isländischen Nationalmannschaft nach Gelsenkirchen zurückkehrte, wieder mitmischte, fehlte Offensivmann Dominick Drexler.

Beim ehemaligen Kölner wurde die Nachmittags-Einheit wegen Belastungssteuerung gestrichen. Am Mittwoch soll Drexler wieder mitmachen.

Schalkes zweitbester Saison-Torschütze Marius Bülter sprach nach dem Training in einer kleinen Medienrunde am Platz. Das freie Wochenende nutzte er mit seinen Teamkollegen, die nicht zu Länderspielen unterwegs waren, zum Durchschnaufen.

S04-Offensivmann Bülter: Die Pause tat gut

„Die Pause tat gut. Ein freies Wochenende hat man nicht häufig als Fußballer“, stellte „Bülti“ fest, „man konnte ein bisschen runterfahren.“ Die Frage, wie Schalke den Schwung der letzten beiden Siege in die kommenden Wochen transportieren kann, beantwortet Bülter so: „In dem man weiter Vollgas gibt. In den Trainingseinheiten soll es intensiv zugehen.“

Die Entwicklung in der Schalker Mannschaft sieht der ehemalige Berliner vielversprechend.

„Wir haben es in den letzten Spielen schon ganz gut gemacht. Wir müssen aber zusehen, dass wir offensiv noch mehr Chancen herausspielen“, fasst Bülter zusammen. Zudem kommt es aus seiner Sicht darauf an, beim „Belaufen der Räume“ die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Bülter: „Natürlich muss man das trainieren, aber man braucht auch das Gefühl für den Mitspieler.“

Schalke-Steigerung ist erkennbar

Der 28-Jährige sieht nach dem Holperstart nicht nur tabellarisch einen Aufwärtstrend beim Traditionsverein.

„Ich glaube, es wird von Spiel zu Spiel besser. Ich habe bis jetzt ein gutes Gefühl.“ Der ehemalige Rödinghauser bilanziert: „Wir sind nach dem nicht so guten Start in Schlagdistanz. Gegen Ende der Saison kommt es dann darauf an.“ Nach einer Sekunde schiebt Bülter nach: „Ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir jetzt schon ganz oben wären.“

Viele Schalker in Hannover erwartet

Am Freitag (18.30 Uhr/Sky) geht es für Schalke 04 mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter. Natürlich ist die Rückkehr zur vollen oder fast vollen Stadionauslastung auch im Spielerkreis ein Thema.

Die Niedersachsen haben über 30.000 Tickets für das Schalke-Spiel verkauft. Mehrere tausend S04-Anhänger wollen ihr Team am Maschsee unterstützen.

Große Vorfreude bei Bülter

Bülter: „Wenn wir in Hannover gewinnen, dann kommen danach zu unserem Spiel gegen Dynamo Dresden sicher noch ein paar tausend Zuschauer mehr. Ich freue mich riesig darauf, mit Schalke vor vielleicht ausverkauftem Haus zu spielen.“

Aber auch schon jetzt vor dem Hannover-Duell knistert es. Bülter: „Ich habe gelesen, dass 10.000 Schalke-Fans da sein werden. Wenn du im Stadion diese blaue Wand siehst, dann motiviert das noch einmal zusätzlich. Vor der doppelten Zuschauer-Zahl wie bei den letzten Heimspielen aufzulaufen – da freut man sich einfach drauf.“

Dritter Sieg wird angepeilt

Wenn es nach Marius Bülter geht, dann sollen die reisefreudigen Schalke-Fans in der niedersächsischen Landeshauptstadt auch voll auf ihre Kosten kommen.

„Unser Anspruch ist es, in Hannover zu gewinnen“, streicht der Offensivmann heraus. Sollte das Vorhaben klappen, wäre es für Schalke nach dem 2:0 in Rostock und dem 3:0 gegen Ingolstadt der dritte Dreier in Serie. Dass Sturm-Partner Simon Terodde mit dem 154. Treffer alleiniger Rekordtorschütze im Unterhaus werden kann, ist auch für Bülter ein Ansporn.

„Ob Simon dieser Rekord so beschäftigt, weiß ich nicht. Ich werde aber alles dafür tun, dass er weiter für uns Tore schießt.“

Bülter, der bisher dreimal getroffen und drei Vorlagen zu Toren gegeben hat, steht zwangsläufig hinter Dauer-Knipser Terodde etwas im Schatten.

Damit kann der 28-Jährige durchaus leben. Er gibt sich ganz als Teamplayer. „Ich gönne es ihm. Simon hat sich das erarbeitet. Ich freue mich für ihn“, sagt Bülter und stellt fest: „Was die Boxbesetzung angeht, kann ich mir einiges von Simon Terodde abschauen.“

Die Phase bis zur nächsten Länderspiel-Unterbrechung im November bezeichnet „Bülti“ als entscheidend: In dem Zeitraum warten vier Liga-Partien und das Pokalspiel bei Drittligist TSV 1860 München. Für Schalke könnte es ein goldener Herbst werden…