Gelsenkirchen. Schalkes Torwart-Talent Michael Zadach gibt sich cool und selbstbewusst zugleich. Mit den Königsblauen hat er einiges vor.
Torwart-Themen werden beim FC Schalke 04 grundsätzlich heiß diskutiert. Zuletzt hatte Profi-Cheftrainer Dimitrios Grammozis die Entscheidung gefällt, Publikumsliebling und Ex-Kapitän Ralf Fährmann aus dem Kasten zu nehmen und stattdessen dem Österreicher Martin Fraisl das Vertrauen auszusprechen.
Fraisl rechtfertigte seine Nominierung mit einer guten Leistung beim Schalker 2:0-Sieg in Rostock. Bei Teilen der Anhängerschaft blieb aber das Unverständnis über den Wechsel zwischen den Pfosten.
Schalkes U23-Keeper wechseln sich ab
In Schalkes Regionalliga-Mannschaft sind Wechselspiele dagegen üblich, weil beide Jung-Keeper ausreichend Wettkampfpraxis erhalten sollen.
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Trainer Torsten Fröhling schenkte Michael Zadach (21) in den ersten beiden Saisonspielen gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln (1:2) und Alemannia Aachen (1:1) das Vertrauen. In den beiden folgenden Partien gegen Borussia Mönchengladbach U 23 (1:1) und die Sportfreunde Lotte (0:2) stand Eigengewächs Felix Wienand (19) zwischen den Pfosten.
Danach wurde wieder gewechselt: Zadach spielte gegen Wegberg-Beeck (2:0) und Rödinghausen (0:1). Wienand durfte wieder gegen RW Ahlen (5:3) ran.
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Zadach: „Das sind die gefährlichen Spiele“
Beim 1:1 gegen den SV Straelen rotierte Zadach zurück ins Gehäuse. Eine Partie, in der er unter Dauerbeschuss geriet und mehrmals Kopf und Kragen riskieren musste, war es nicht.
„Gerade das“, sagt Michael Zadach, „sind die gefährlichen Spiele: Wenn du nämlich nicht in Dauerbeschäftigung bist und genau in der einen Szene, die dann vielleicht kommt, voll da sein musst.“
Am Gegentor, das Kapitän Mika Hanraths per Selbsttor bei einem Rettungsversuch unterlief, konnte Zadach nichts ausrichten.
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Dass Hanraths nach langer Verletzungspause wieder lautstark als Organisator des Deckungsverbunds auftritt, begrüßt der Schlussmann: „Wenn der Kapitän da ist, dann ist das immer gut. Mika ist ein Typ, der vorangeht und der sich in jeden Zweikampf schmeißt.“
Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2022
Grundsätzlich sieht Michael Zadach, der im Sommer 2019 aus der U 19 des SV Lippstadt 08 ans Berger Feld wechselte, bei Schalkes U 23 Fortschritte, auch wenn sich das in der Tabelle auf Platz elf noch nicht unbedingt ablesen lässt.
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„Spielerisch“, analysiert der Keeper, „haben wir zugelegt. Und in der Breite sind wir besser aufgestellt.“
Dass Trainer Torsten Fröhling in mehreren Spielen das Klein-Klein-Gespiele seiner jungen Mannschaft moniert hat, liegt in der Natur der Sache. „Das ist halt das Manko von U-Mannschaften. Da wollen die Spieler viel zocken, noch mal quer, noch mal Hacke spielen“, sagt Zadach.
Auf lange Sicht hält es der S04-Torhüter aber für möglich, nicht nur „einen einstelligen Tabellenplatz“ in der Regionalliga West zu erreichen, sondern auch „die beste U-Mannschaft der Liga zu werden.“ Zadach: „Das ist auf jeden Fall ein Ziel.“
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Vertrag auf Schalke läuft bis 2022
Zadachs Vertrag läuft bei der Schalker Reserve noch bis zum 30. Juni 2022. Gerade erst wurde Zadachs ehemaliger U 23-Teamkollege Henning Matriciani, dessen Trainingsfleiß und Einstellung wichtige Trumpfkarten sind, mit einem Profikontrakt beim Traditionsverein belohnt.
Bei der Frage nach seinen Profi-Träumen gibt sich Michael Zadach betont locker. „Was kommt, das kommt“, sagt er mit einem coolen Lächeln. „Wenn es die Chance geben sollte, dann möchte ich sie natürlich ergreifen. Aber ich mache mir keinen Druck.“
Heute (14 Uhr) geht es für Zadach und Schalkes U 23 in der Regionalliga West weiter: Die Fröhling-Truppe gastiert beim Wuppertaler SV. Zadach hat durchaus ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein vor dem Gang in die Schwebebahnstadt: „Wenn die Wuppertaler sich unsere bisherigen Spiele anschauen, dann denke ich nicht, dass sie uns in der Außenseiterrolle sehen.“