Lotte. Fahrten ans Lotter Kreuz bleiben für die U23 der Königsblauen Frusterlebnisse. 0:2-Pleite gegen ersatzgeschwächte Sportfreunde.
Torsten Fröhling, Trainer der Schalker Regionalliga-Mannschaft, hatte beim Warmmachen seines Teams im Stadion am Lotter Kreuz ein gutes Gefühl. „Meine beiden Co-Trainer waren positiv gestimmt, deswegen hatte ich auch ein gutes Gefühl. Aber jetzt müssen wir wohl nochmal hierhin, bis es endlich klappt“, knirschte Fröhling nach der 0:2 (0:1)-Pleite gegen die stark ersatzgeschwächten Sportfreunde.
Bei den Lottern fehlten mit Robert Nnaji, Drilon Demaj, Cinar Sansar, Jhonny Peitzmeier, Niklas Determann, Florent Berisha sechs Akteure.
Schalke scheitert an Luyambula und sich selbst
Im Tor stand mit Michael Luyambula ein Mann, der bei Nord-Regionalligist VfB Lübeck zuletzt dritter Schlussmann gewesen ist. Dass Luyambula nach dem Schalke-Spiel von SFL-Fans nach seinem Trikot gefragt wurde („Heute nicht, das habe ich schon jemand anderem versprochen“) sagt alles.
Luyambula entschärfte mit zum Teil halsbrecherischen Paraden mehrere Schalker Hochkaräter und bekam von Tribünen-Zuschauern prompt den Namen „Panther“ verpasst.
Schalkes Trainer Fröhling: "Hätten noch vier Stunden spielen können"
S04-Coach Fröhling sah den zweifellos gut aufgelegten Luyambula allerdings nicht als Hauptgrund für die zweite Saisonpleite im vierten Regionalliga-Spiel der Saison 2021/2022. „Wir hätten noch vier Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Wir hatten so viele Chancen – wenn man die nicht reinmacht, dann wird man bestraft“, analysierte der 55-Jährige.
Selbst nach Lottes Elfmeter-Führung durch Timo Brauer nach Foul von Lukas Frenkert an Emre Aydinel (8.) hätten die Königsblauen ausreichend Zeit gehabt, die Partie noch in die richtige Richtung zu lenken.
Fröhling: „Wir hatten genug Zeit und auch genug Möglichkeiten.“ Neuzugang Rufat Dadashov zirkelte den Ball in der 15. Minute am herauslaufenden Luyambula und am rechten SFL-Pfosten vorbei.
Scienza nagelt aus kurzer Distanz drüber
Sowohl Mateo Aramburu (29.) als auch Sven Mende (51.), noch einmal Dadashov (56.) und der eingewechselte Leo Scienza (73.) fanden alle im Lotter „Panther“ ihren Meister. Dass Scienza sieben Minuten vor Ende das Kunststück fertigbrachte, aus nicht einmal fünf Meter einen Gewaltschuss über das Lotter Tor zu nageln, passte ins Bild.
Zu diesem Zeitpunkt führten die Lotter 2:0, weil ihr Joker Konstantinos Keissoglou mit einem Schuss aus 18 Metern getroffen hatte (70.). So einfach kann Fußball sein.
Lottes Trainer Andy Steinmann: „Kosta hat nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne eine Zeit lang gebraucht und vor eineinhalb Wochen einen Einsatz in unserer U23 gehabt. Wir müssen ihn langsam ranführen, damit er wieder mehr als für 30 Minuten Luft hat.“ Und Torsten Fröhling atmete auf der Rückfahrt im Bus kräftig durch: Nichts hasst der Ex-St.Paulianer mehr als unnötige Niederlagen...
Schalke U23: Wienand – Frenkert (67. Liebnau), Scheller, Schell, Müller – Maden, Mende (46. Kaparos) -Tehe (46. Kyerewaa), Aramburu, Ezeh (46. Scienza) – Dadashov.
Tore: 1:0 Brauer (Foulelfmeter), 2:0 Keissoglou (70.).