Gelsenkirchen. Nach monatelanger Pause läuft bei den Teams aus Gelsenkirchen verständlicherweise noch nicht alles rund. Trotzdem gab es wichtige Erkenntnisse.
Die drei Gelsenkirchener Fußball-Landesligisten blieben in ihren Testspielen sieglos. Auch Westfalenligist YEG Hassel kehrte mit leeren Händen heim, war aber nicht komplett enttäuscht, weil viele Dinge ausprobiert wurden.
Spvgg. Vreden - YEG Hassel 4:2
4-4-2 statt 4-2-3-1: Mit diesem Systemwechsel überraschte YEG Hassels Trainer Ahmet Inal im ersten Testspiel bei Oberligist Spvgg Vreden. Das neue System war für YEG unbequem, Inal führte die 2:4-Niederlage auch auf diesen Wechsel zurück.
„Wir haben ohne typische Außen und dafür mit einer Mittelfeldraute gespielt. Damit hatten die Jungs ein paar Probleme“, erklärte er, bezeichnete die Reaktion auf den Test aber als „verständlich, weil wir das vorher nur einmal trainiert hatten.“
Frühe Gegentore für YEG Hassel
Inals Westfalenligist kassierte in Vreden früh zwei Gegentore (4., 10.), ehe YEG-Neuzugang Ozan Bektas nach einer schönen Kombination auf 1:2 verkürzte (25.). Mit dem Pausenpfiff stellten die Gastgeber aber den alten Abstand wieder her (45.) – vorausgegangen war wie schon bei den ersten beiden Spvgg-Toren ein einfacher Ballverlust der Hasseler.
Can verkürzt nach Einwechslung
In der zweiten Hälfte stellte YEG auf das bekannte System um, konnte das 1:4 aber nicht verhindern (65.). Der eingewechselte Emre Can traf kurz darauf zum 2:4-Endstand (70.). „Wir haben drei individuelle Fehler gemacht“, ärgerte sich Inal, lobte aber dennoch:
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„Dafür, dass wir bisher fast nur läuferisch gearbeitet und zum ersten Mal in diesem System gespielt haben, war es okay. Der Rasen war wegen des Regens sehr tief, da konnten wir unsere Spielstärke nicht wie sonst zeigen. Aber wir haben den Kampf gegen einen sehr guten Oberligisten angenommen.“
Lob für jungen Torwart Kozak
Bei der 2:4-Niederlage gab Torwart Dennis Kozak sein Debüt. Der 20-Jährige war im Herbst von Westfalia Herne gekommen und erhielt trotz der vier Gegentore in Vreden ein Sonderlob von Trainer Ahmet Inal: „Dennis hat es im Tor richtig gut gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit ihm.“ Für Kozak war der Platz in der Startelf so etwas wie ein verspätetes Geburtstagsgeschenk: Am vergangenen Montag hatte er seinen 20. Geburtstag gefeiert.
Horst 08 – SF Niederwenigern 3:3
„Dieses Spiel hat Spaß auf mehr gemacht, darauf kann man aufbauen“, meinte der neue Horster Trainer Marcel Radke nach dem 3:3 gegen den Oberligisten.
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Die Null-Achter lagen gegen den Favoriten zweimal mit zwei Toren Unterschied im Rückstand. Aber sie ließen sich dadurch nicht entmutigen, auch nicht durch den Treffer zum 0:2, der aus stark abseitsverdächtiger Position fiel (33.).
Zwei SV-Talente unter den Torschützen
Unter den drei Torschützen des Gastgebers waren auch zwei junge Akteure, die Marcel Radke in der vorletzten Saison als Coach der A-Junioren der DJK TuS Hordel unter seinen Fittichen hatte: Emre Furuncu verkürzte auf 1:2 (60.), und Cedrik Noack erzielte das Tor zum 3:3-Endstand (88.).
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Zwischendurch netzte auch Pascal Roith zum 2:3 ein (77.). „Alle Tore waren schön herausgespielt“, lobte Marcel Radke. „Nach der ersten Trainingswoche war das eine richtig gute Leistung. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs sogar noch eine Schüppe drauflegen können.“
Genclikspor – SSV Buer 0:0
„Es wartet noch viel Arbeit auf uns“, meinte Buers Trainer Misel Zec nach dem Remis beim Bezirksligisten in Recklinghausen. Seiner Mannschaft waren die harten Trainingseinheiten der vorangegangenen Tage deutlich anzumerken. S
ie hatte mehr vom Spiel, aber sie ging zu fahrlässig mit ihren guten Tormöglichkeiten um. Defensiv klappte es hingegen schon besser. Die SSV gestattete Genclikspor im Laufe der 90 Minuten nur eine einzige Torchance.
Am Sonntag war die SSV erneut im Einsatz. Die Partie bei RW Deuten wurde wegen eines Gewitters beim Stand von 1:0 für die Gastgeber zur Halbzeit abgebrochen. „Die ersten 30 Minuten haben wir gut gespielt. Der Hunger war da, wir haben bis dahin ganz ordentlich kombiniert“, fasste Zec den Kurz-Auftritt zusammen.
Vikt. Resse – RW Erkenschwick 0:1 Viktoria Resse erlebte im ersten Testspiel der neuen Saison eine unliebsame Überraschung und unterlag dem A-Kreisligisten RW Erkenschwick mit 0:1. Das einzige Tor des Tages fiel zwölf Minuten vor Schluss. „Eine Niederlage ist immer ärgerlich, vor allem dann, wenn man sie gegen einen zwei Klassen tiefer spielenden Gegner kassiert“, meinte Viktorias Trainer Frank Kandsorra.
Viktoria mit gefühlt 80 Prozent Ballbesitz
Das Ergebnis gefiel ihm nicht, aber das, was sein Team nach achtmonatiger Wettkampfpause abgeliefert hat, fand er trotzdem ganz ordentlich.
„Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, waren aber im letzten Drittel zu stumpf“, monierte er. „Der finale Pass kam nicht an, zudem fehlte nach einer anstrengenden Trainingswoche die Kraft.“
Seine Resser machten zu Beginn beider Halbzeiten viel Dampf, aber sie wirkten nicht bissig genug, und deshalb sprangen letztlich nicht mehr als ein paar Halbchancen heraus. Sie brachten die aufopferungsvoll kämpfenden Erkenschwicker nur selten ernsthaft in Bedrängnis.