Rotthausen. Nach vier Jahren Pause fängt der Horster Erfolgscoach Jörg Krempicki bei SSV/FCA Rotthausen an. Trainer Roger Petzke erklärt die Rolle.

„Ein Hammer im Gelsenkirchener Sport“ – so kündigte Holger Wilbrandt, 2. Vorsitzender des Fußball-A-Kreisligisten SSV/FCA Rotthausen, vor einigen Tagen verheißungsvoll den letzten Transfer seines Klubs in dieser Sommerpause an. Den Rotthausern fehlte noch ein Co-Trainer für Chefcoach Roger Petzke, denn der bisherige Assistent Ersan Kaya hatte den SSV/FCA wie vereinbart nach einem Jahr wieder verlassen. Auf der Suche nach einem Nachfolger wurden die Blau-Gelben nun fündig – und angelten sich dabei sogar mehr als bloß einen Co-Trainer.

Jörg Krempicki, früherer Erfolgscoach des SV Horst 08, stößt zum Trainerteam der Rotthauser hinzu. Für den 58-Jährigen, der mit den Null-Achtern zwischen 2012 und 2014 von der Bezirks- in die Westfalenliga durchmarschierte, ist es die erste Station seit seinem Abschied aus Horst im Februar 2017.

„Die Zeit in Horst war sehr intensiv“, meint Krempicki rückblickend. „Ich habe danach bewusst kein Angebot angenommen, weil ich erstmal durchatmen wollte. Mittlerweile hat sich das aber geändert, ich habe mehr Zeit und wieder richtig Bock auf Fußball.“

Rotthausens Cheftrainer Petzke schwärmt von Krempicki

Daumen hoch: SSV/FCA Rotthausen-Trainer Roger Petzke schätzt seinen erfahrenen Trainer-„Neuzugang“ Jörg Krempicki.
Daumen hoch: SSV/FCA Rotthausen-Trainer Roger Petzke schätzt seinen erfahrenen Trainer-„Neuzugang“ Jörg Krempicki. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Entscheidung zur Rückkehr auf den Fußballplatz fällte Krempicki im Urlaub, denn den verbrachte er mit seinem guten Freund Norbert Willig, sportlicher Leiter beim SSV/FCA. „Ich möchte dem Verein etwas zurückgeben für das, was ich im Jugendbereich bekommen habe. Ich war hier sieben Jahre Jugendtrainer, das war eine erfolgreiche Zeit“, erklärt Krempicki den Schritt, Willig im Urlaub für eine Zusammenarbeit anzufragen.

Für Willig war das wie Geburtstag und Weihnachten zusammen: „Das kam wie gerufen. Wir waren monatelang auf der Suche nach einem weiteren Trainer. So eine Hilfe kann man nicht ablehnen.“ Doch wie wird diese Hilfe konkret aussehen? Co-Trainer werde Krempicki definitiv nicht sein, stellt Chefcoach Roger Petzke klar: „Ich werde zwar weiter der erste Mann sein, aber ich kann Jörg Krempicki nicht Co-Trainer nennen. Dafür habe ich zu viel Respekt vor ihm. Ein Co-Trainer ist für mich jemand, der lernen will. Jörg muss nichts mehr lernen, er hatte in Horst jahrelang riesige Erfolge.“

Auch interessant

Stattdessen bezeichnet Petzke seinen neuen Kollegen als „Bereicherung für unseren Vereinen“ und einen „duften Typ“, den er aufgrund vieler früherer Duelle – Petzke als Trainer des SV Wanne 11 und Krempicki in Horst – schon seit 20 Jahren kenne und schätze.

Krempicki will seine Erfahrung einbringen

Ähnlich beschreibt Krempicki selbst seine künftige Arbeit: „Ich sehe mich nicht gleichgestellt mit Roger. Ich will einfach ein bisschen im Training mithelfen und meine Erfahrung einbringen“, sagt er und bilanziert: „Ich mache das nur aus Spaß – ich habe Bock wieder zwei-, dreimal die Woche auf dem Platz zu stehen.“

Nur aus Spaß? Nicht ganz, denn seine Ambitionen hat Krempicki auf den Motorradfahrten im Sauerland, die er in der langen Pause immer wieder unternahm, nicht verloren: „Die Mannschaft“ verrät er, „habe ich schon kennengelernt. Da kann etwas entstehen. Das ist für mich auch die Prämisse, ich will erfolgreich arbeiten.“

So erfolgreich wie in Horst? Nein, findet Krempicki, der sein Debüt am 11. Juli beim ersten Testspiel des SSV/FCA gegen den FC/JS Hillerheide feiern wird: „Horst kann man nicht mit Rotthausen vergleichen. In Horst hatten wir einen super Unterbau, das ist hier nicht gegeben, auch wenn ich die A- und B-Jugend nicht genau kenne.“

Auch interessant

3d42cac0-d69a-11eb-90a3-f2cc72abe8eb
Von Ben Tautz, Aaron Kahnert, Thomas Dieckhoff

Konkrete Ziele will Krempicki deshalb nicht „raushauen“. Nur so viel: „Es ist klar, dass man aus der Kreisliga A raus will. Aber wir können die Liga nach der langen Corona-Pause nur schlecht einschätzen. Unser Kader sieht gut aus, mal schauen, wie sich das entwickelt.“ Zu große Töne will Krempicki also nicht anschlagen. Ein „Hammer im Gelsenkirchener Sport“ ist sein Comeback nach über vier Jahren Pause aber definitiv.