Gelsenkirchen. Schalke-Legende Klaus Fischer ist im Juli mit seiner Fußballschule wieder in Gelsenkirchen zu Gast. Er weiß aber auch, wo es bei der DFB-Elf hakt.

Der EM-Start der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich (0:1) hat Schalkes Sturm-Legende Klaus Fischer wieder einmal bestätigt: „Ohne Mittelstürmer gewinnst du nichts – aber manche begreifen das nicht.“

Fischer hat das Spiel vor dem Fernseher verfolgt und sich besonders aufgeregt über die vergebene Torchance von Serge Gnabry zum möglichen Ausgleich: „Einen solchen Ball nimmt man mit dem Spann, aber er nimmt die Innenseite, und so geht er übers Tor.“ So etwas kann man trainieren, und Fischer vermittelt das auch mit 71 Jahren immer noch gerne: Demnächst ist er mit seiner Fußballschule wieder bei Blau-Weiß Gelsenkirchen am Schürenkamp zu Gast.

Demnächst trainiert er wieder Kinder in Gelsenkirchen am Schürenkamp: Ex-Nationalspieler Klaus Fischer.
Demnächst trainiert er wieder Kinder in Gelsenkirchen am Schürenkamp: Ex-Nationalspieler Klaus Fischer. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Der einstige Schalke-Torjäger bringt zusammen mit anderen Größen wie Rüdiger Abramczik dann wieder Kindern das Fußball-Einmaleins bei. Das Angebot richtet sich an Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis 15 Jahren. Die Trainingswoche am Schürenkamp findet vom 5. bis 9. Juli statt; die Teilnahme kostet 179 Euro. Dafür gibt’s Trikot und Hose, Essen und Getränke und Anschauungsunterricht vom früheren Nationalspieler.

Rund 40 Kinder haben sich schon angemeldet, mit an Bord ist auch wieder ein Sozialprojekt. Fischer rechnet mit 50 bis 55 Teilnehmern. Anmeldungen sind möglich unter klaus-fischer-fussballschule.de oder auch telefonisch (0179/ 9774373).

Der Kurs findet in der Woche vor dem EM-Finale statt: Dann wird man auch sehen, ob Fischer mit seiner Prognose recht hat, dass eine Mannschaft ohne guten Mittelstürmer keine Chance hat. Sein Turnierfavorit ist Frankreich, Deutschland dagegen werde auch im zweiten Spiel am Samstag gegen Portugal wieder Probleme haben, die Abwehr zu knacken. Dabei hält er die deutsche Mannschaft auf anderen Positionen an sich für gut besetzt und verdeutlicht: „Mit Lewandowski als Mittelstürmer würde Deutschland Europameister, da hätte ich keine Bedenken.“ Umgekehrt werde Lewandowski aber mit seiner polnischen Mannschaft bei dieser EM „auch keine Rolle spielen“, sagt Fischer und erklärt: „Du brauchst als Mittelstürmer auch die Zulieferer. Es muss passen.“

Schalke: „Simon Terodde ist ein Toremacher für die Zweite Liga“

Ob jetzt bei der Nationalmannschaft, oder in den Vereinen. Fischer nennt noch ein Beispiel aus der Bundesliga: „Die Wolfsburger haben mit Wout Weghorst einen echten Mittelstürmer – und die sind in der Champions League.“

Und Schalke in der nächsten Saison? Fischer glaubt, dass Simon Terodde diese Rolle ausfüllen kann: „Terodde ist ein Toremacher für die Zweite Liga, für die erste Liga brauchst du einen anderen. Aber er braucht in der kommenden Saison auf Schalke auch Zulieferer.“