Erle. Der A- und der B-Kader der Schwimmgemeinschaft Gelsenkirchen haben nach gut sieben Monaten Corona-Pause erstmals wieder zusammen trainiert.
Die lange, lange Leidenszeit ist beendet. Nach gut sieben Monaten sind die Schwimmerinnen und Schwimmer des A- und B-Kaders der Schwimmgemeinschaft Gelsenkirchen am Montagabend erstmals wieder zusammen in ihrem Nass gewesen, im Freibad des Sportparadieses. „Das war schön, endlich mal wieder im Wasser zu sein“, sagt Cheftrainer Michael Seeger.
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Klar: Die Probleme, für die die Corona-Pause bei der Schwimmgemeinschaft gesorgt hat, werden nicht im Nullkommanichts verschwinden. Dabei geht es vor allem um den Nachwuchs, um die Anfänger-Schwimmkurse, „die ja komplett brach gelegen haben“, wie Michael Seeger sagt. Allerdings ist es jetzt so, dass der Trainer seine März-Prognose nicht wiederholen muss. „Man kann die Augen nicht verschließen. Man muss ganz ehrlich sein: Wenn wir nicht bald wieder ins Wasser kommen, dann gehen die Lampen aus“, hat er damals gesagt.
Trainer Michael Seeger: „Das Persönliche hat gefehlt“
„Ich denke“, meint Michael Seeger heute, „dass wir das ganz gut überstanden haben.“ Nun müsse die Schwimmgemeinschaft versuchen, die fehlenden Jahrgänge – 2012, 2013, 2014 – schnell aufzufangen. Dabei blickt er optimistisch in die Zukunft, weil die Inzidenzzahlen für Zuversicht sorgen und „wir das Coronavirus ein bisschen in die Schranken gewiesen haben“.
Das Nach-Corona-Auftakttraining am Montag war schon etwas komisch. „Alle haben sich riesig gefreut, mal wieder live vor Ort zu sein“, sagt Michael Seeger. Zwar hätten alle dank ihrer Handys und WhatsApp regelmäßig Kontakt gehabt, „aber das Persönliche hat gefehlt“. Und im Wasser war es dann so, dass sich der eine oder andere doch sehr schwergetan hat, weil es nach der langen Pause irgendwie ungewohnt war – für Schwimmerinnen und Schwimmer des A- und B-Kaders, die sonst im Jahr etwa nur fünf Wochen Pause haben, nämlich vier Wochen in den Sommerferien und vielleicht ein paar Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.
Training für den C-, D- und E-Kader im Jahnbad in Heßler
Michael Seeger hörte Klagen wie „Ich habe überhaupt kein Wassergefühl mehr“ oder „Ich habe nach 500 Metern schon schwere Arme“. Überrascht hat es den Cheftrainer der Schwimmgemeinschaft Gelsenkirchen, zu der rund 1400 Mitglieder gehören, nicht. „Da müssen wir“, sagt er, „jetzt durch.“
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Sehr froh ist Michael Seeger darüber, dass die Pause nicht zu Abgängen geführt hat. „Unser A-Kader ist komplett am Start, und bei unserem B-Kader ist eine Einzige abgesprungen“, sagt der Coach, der hofft, dass die Schwimmerinnen und Schwimmer des C-, D- und E-Kaders in der nächsten Woche wieder trainieren können – im Jahnbad in Heßler.
Deutsche Meisterschaften im September und Oktober
Für Michael Seeger und sein Team geht es dann in den kommenden Tagen und Wochen vor allem auch darum, das Leistungsniveau wieder einzupendeln, zumal diejenigen, die zum Landeskader gehören, ja in Bochum trainiert haben und auf einem höheren, einem besseren Level sind. „Jetzt gilt es, diese weiterhin zu fördern und die anderen aufzubauen“, sagt Michael Seeger. „Das ist für die Trainer am Beckenrand schwierig. Da müssen wir schnell rangehen. Aber ich denke, dass wir das hinkriegen.“
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Als nächsten Schritt plant Michael Seeger, gerade für seinen A-Kader, die Rückkehr in den Kraftraum. Und die weiteren Blicke richten sich schon auf die nächsten Titelkämpfe, die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften, die für September geplant sind, und die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, die Ende Oktober stattfinden sollen. „Das ist alles noch mit kleinen Fragezeichen versehen“, sagt Michael Seeger. Die Inzidenzzahlen machen aber nicht nur dem SG-Cheftrainer Mut.