Erle. Eine Stadtteil-Rallye in Zusammenarbeit von Gelsensport, der Erler Sportgemeinschaft und der Leythe-Schule sorgt bei Kids für Abwechslung.

Marietta Wolf, Schulleiterin der Leythe-Schule in Gelsenkirchen-Erle, ist in schwierigen Zeiten optimistisch. Die erste von zwei Corona-Schutzimpfungen hat sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen bereits erhalten, aber was ihr viel wichtiger ist: Den 240 Schülerinnen und Schülern huscht wieder öfter ein Lächeln über das Gesicht. „Man spürt einfach, dass alle wieder fröhlicher werden. Wir versuchen, unseren Beitrag zu leisten, in dem wir für die Kids Inseln schaffen, die schön sind“, sagt Marietta Wolf.

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Eine dieser Inseln ist in Zusammenarbeit mit dem Vereinsdachverband Gelsensport, der Erler Sportgemeinschaft und der Schule entstanden. Gemeinsam hat man die Stadtteil-Rallye „Bewegt durch Gelsenkirchen-Erle“ für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren an den Start gebracht.

Nina Strohm, die das Projekt für Gelsensport leitet, zieht eine positive Zwischenbilanz: „Die Resonanz von der Schule war super. Die Auswirkungen, die von den Corona-Beschränkungen auf das Sozialverhalten und die Motorik der Kinder ausgehen, sind enorm. Deswegen ist es uns ein besonderes Anliegen, dagegen etwas zu unternehmen. Für den Sommer planen wir eine ähnliche Aktion in Ückendorf.“

Zähneputzen auf einem Bein

Kaum ausgesprochen, flitzen zwei Kids mit grauen Gelsenport-Beuteln über den Schulhof. Beutelinhalt: ein schalkeBewegungsstundenplan für vier Wochen, Malkreide und Luftballons. Auf dem Stundenplan sind für jeden Wochentag verschiedene Aufgaben vermerkt. Nina Strohm: „Die können die Kids größtenteils zu Hause lösen und durchführen.“ Für den kommenden Montag steht im Stundenplan: Versuche heute über den ganzen Tag verteilt 100 Hampelmänner zu machen. Was die Nachbarn dazu sagen werden? Abwarten.

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Für den Freitag der zweiten Woche lautet die kleine Koordinationsaufgabe: Putze dir die Zähne auf einem Bein. In der dritten Woche kommt montags die Malkreide zum Einsatz, um zunächst quadratische Sprungfelder aufzumalen und anschließend durch die bunten Kästchen zu hüpfen. In der vierten Woche lautet die Mission für den Samstag: Springe jedes Mal, bevor du die Küche betrittst, mit beiden Beinen nach vorne, dann zurück, dann nach links und dann nach rechts.

Die Freude der Kinder ist spürbar

Bei der Stadtteil-Rallye wurden Laufzettel an die rund 50 Teilnehmer verteilt. An verschiedenen Stationen in Erle mussten entweder Übungen gemacht oder kleine Rätsel gelöst werden. Astrid Grobe, Schatzmeisterin der Erler SG, sagt: „Es war eine Kombination aus Denken und Aktivität. An einer Stelle lautete die Frage: Wie viele Abfalleimer siehst du? Die Zahl musste dann auf dem Laufzettel eingetragen werden. An einer anderen Station waren Liegestütze gefordert. Die Kids haben das sehr gut angenommen.“

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Astrid Grobe stellt fest: „Sie hatten in den vergangenen Monaten wenig Bewegung, deswegen sind wir froh, dass wir mit dieser Aktion etwas gegensteuern konnten. Die Mädchen und Jungen sind dadurch einfach etwas mehr ausgelastet. Was wir aktuell machen, ist ein Kampf gegen Corona-Frust und Corona-Müdigkeit.“ Kurz, nachdem Astrid Grobe den Satz ausgesprochen hat, flitzen wieder einige Kids mit Gelsensport-Beuteln über den Schulhof. Obwohl sie Gesichtsmasken tragen, ist die Freude spürbar. Das Lachen ist zumindest bei den Schülerinnen und Schülern an der Leythe-Schule zurück.