Köln. Die Fröhling-Elf zeigt eine gute erste Halbzeit, verliert dann aber die Linie und kassiert vier Gegentore in 17 Minuten.
Schalkes U23-Trainer Thorsten Fröhling brauchte nach dem Regionalliga West-Duell bei der U21 des 1. FC Köln ein paar Minuten zum Durchatmen. Die zweite Halbzeit seines königsblauen Talentschuppens hatte der Coach in der Form noch nicht erlebt. Sein Team kassierte vier Gegentore in 17 Minuten und unterlag am Ende 2:5 (2:1).
Verdiente S04-Niederlage
Fröhling: „Die Niederlage war verdient, das muss man ganz klar sagen. Dass wir nach der Pause so viele Treffer in kurzer Zeit kassieren, darf natürlich nicht passieren. Es ist unerklärlich, dass wir die ersten Minuten nach Wiederanpfiff so verpennt haben.“
Im ersten Abschnitt agierte Schalke, das Stammtorwart Sören Ahlers an den Profikader abgestellt hatte, griffig, zweikampfstark und zielstrebig. Der Lohn: Diamant Berisha gelang per Flachschuss gegen die zaghafte FC-Deckung die S04-Führung (17.).
Köln kam nach einem Eckball durch Oliver Schmitt zum Ausgleich (28.). Fröhling: „Wir hatten trotzdem wieder eine Anwtort und waren total happy darüber, dass wir selbst durch eine Standardsituation erneut in Führung gegangen sind.“ Noah Awassi sprang höher als seine Kölner Gegenspieler und bugsierte die Kugel am FC-Keeper Julian Krahl vorbei ins Netz (34.).
Schalke geht mit 2:1 in die Kabine
Kurz vor dem Pausentee musste Schalkes Schlussmann Michael Zadach bei einem Flachschuss von Schmitt auf der Hut sein und parierte sicher (45.). Schalke ging mit einem 2:1 in die Kabine.
„Sicher konnten wir uns da noch nicht sein, weil wir auch gegen einen guten Gegner gespielt haben, aber es sah zumindest vielversprechend aus“, stellte Fröhling fest. Wenige Sekunden, nachdem Schiedsrichter Lars Aarts zur zweiten Hälfte angepfiffen hatte, zappelte die Kugel bereits in den Schalker Maschen. Nach scharfer Hereingabe des starken Schmitt, die Zadach nur noch mit den Fingerspitzen streicheln konnte, schob Max-Peter Klump mühelos zum 2:2 ein (46.).
Schalkes Unterbau kam jetzt merklich ins Schwimmen, zweite Bälle gingen verloren, entscheidende Duelle wurden verloren. Die Waage neigte sich zugunsten der immer druckvolleren Gastgeber.
Fröhling: "Bei Köln klappte alles"
„Das war so eine Phase, in der bei Köln wirklich alles gepasst hat“, so Fröhling. Vor dem 3:2 patzten die Schalker im Spielaufbau, so dass Köln zu einem Einwurf kam. Von der linken Seite aus landete der Ball im rechten Strafraumbereich bei FC-Profi Florian Kainz, der die Kugel volley an den Innenpfosten nagelte – von dort trudelte das Spielgerät ins Netz 3:2 (52.).
Awassi-Foul - Elfmeter für Köln
Nach einem Foul von Noah Awassi entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Köln. Da es keine Schalker Proteste gab, war der Pfiff offensichtlich korrekt. Justin Petermann ließ Zadach keine Chance – 4:2 (62.). Der eingewechselte Wirbelwind Jae-Hwan Hwang setzte Sekunden später den Schlusspunkt. Antritt, Haken, Körpertäuschung, Flachschuss – 5:2 (63.).
Diamant Berisha und Noah Awassi setzten zwar vor dem Kölner Gehäuse noch mal Ausrufezeichen, aber zu einer Ergebnisverbesserung reichte es nicht mehr. „Das Ding haben wir in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit verloren“, resümierte Torsten Fröhling.
Schalke nach Rückstand angeknockt
Dass sein Team dermaßen aus dem Rhythmus geriet und teilweise wie ein angeknockter Boxer durch den Ring taumelte, war für den erfahrenen Schalker Trainer keine komplette Überraschung. Wenn zu viele Negativerlebnisse auf seine Truppe einprasseln, wird es schwierig.
„Es sind eben noch keine abgezockten Profis, die sich einmal schütteln und weitermachen.“ Fröhling schiebt: „Es war schön, sich mit einem anderen Nachwuchsleistungszentrum zu vergleichen. Heute haben einige bei uns gesehen, dass noch Nachholbedarf besteht.“
Zadach außerhalb der Kritik
Den Stab über sein Team brach Fröhling trotz der hohen Klatsche nicht, dafür waren viele Leistungen im Saisonverlauf zu gut. Und Torwart Michael Zadach nahm der Coach ausdrücklich aus der Kritiklinie: „An ihm hat es am wenigsten gelegen. Schade ist einfach, dass seine persönliche Serie gerissen ist. Mit Michael hatten wir in der Saison noch kein Spiel verloren.“