Gelsenkirchen. Beim BHC gab es in der Corona-Zeit keine Abmeldung. Das letzte Training der Jugendteams war im November 2020. Saisonstart völlig offen.
Unter normalen Umständen würden sich die Hockey-Talente des Buerschen HC jetzt auf die Freiluftsaison vorbereiten. Da in Corona-Zeiten aber nichts „normal“ ist, bleiben Schläger, Bälle und Ausrüstung im Schrank. „Wir machen im Moment gar nichts“, sagt Sport- und Jugendwart Sascha Hebel. Das letzte gemeinsame Teamtraining haben die Mädels und Jungs des Buerschen HC im vergangenen November abgehalten. Seitdem ruht der Trainingsbetrieb.
Buerscher HC: Das Training fehlt
„Natürlich fehlt uns der Sport und das gemeinsame Training. Das ganze Vereinsleben gibt es im Moment nicht. Wir haben uns sonst mehrmals die Woche gesehen und am Wochenende gespielt. Von Oktober bis Ostern sind wir normalerweise in der Halle, danach spielen wir draußen auf dem Feld. Aber das alles ist aktuell noch zurückgestellt“, bilanziert Hebel. Der 43-Jährige ist nicht nur Funktionär in Buer, sondern auch Trainer. Er betreut die Mädchen B im Altersbereich von zehn bis zwölf Jahren.
„Meine Spielerinnen befinden sich seit Wochen im Home Schooling, absolvieren ihren Unterricht online. Ich habe selbst zwei Töchter, eine davon ist im Tanzverein. Die sind ehrlich gesagt froh, wenn sie ihr Laptop zuklappen können. Meinen Spielerinnen jetzt noch zusätzliches Online-Hockey-Training zuzumuten, finde ich einfach zu viel. Deswegen haben wir diese Option erst gar nicht in Erwägung gezogen“, sagt Sascha Hebel. Über eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe bleiben die Mädels mit ihrem Coach in der trainingsfreien Zeit in Kontakt.
Buerscher HC hofft auf den Sommer
„Ich habe in der Gruppe zwischendurch mal versucht, etwas zu motivieren. Die Spielerinnen sollten zum Beispiel absolvierte Läufe in unsere Gruppe stellen, aber das Ganze schläft dann irgendwann auch ein. Man darf nicht vergessen, dass es auch für die jungen Sportlerinnen und Sportler nicht einfach ist. Sie müssen auf vieles verzichten, können sich nicht wie gewohnt mit mehreren Freundinnen und Freunden treffen. Wer einen Waldlauf machen möchte, kann das natürlich gerne tun, aber das macht in dem Alter eben auch nicht jede Spielerin. Wir hoffen, dass wir Richtung Sommer wieder trainieren und vorher vielleicht mit Athletikübungen beginnen können.“ Dabei sei man allerdings auch vom Sportverein-Dachverband Gelsensport abhängig. „Was sagt Gelsensport, was können wir als Verein umsetzen? Das sind dann die Fragen, die es zu beantworten gilt“, streicht Hebel heraus.
Hockey-Verband: "Saison in Planung"
Von einem Liga-Betrieb in der Verbandsliga Westfalen ist noch gar keine Rede. Der Westdeutsche Hockey-Verband hat in seinen verschiedenen Jugendligen überall den Vermerk: „Saison in Planung“ platziert. Sascha Hebel: „Bevor es keine konkreten Ergebnisse gibt, wann Mannschaftssport überhaupt unter welchen Voraussetzungen möglich ist, muss man sich über eine komplette Spielzeit gar keine Gedanken machen. Jetzt haben wir schon monatelang in den sauren Apfel gebissen, da kommt es auf ein paar Wochen mehr auch nicht mehr an“, sagt der Coach.
Enge Bindung bei den Bueranern
Abmeldungen gab es beim Buerschen HC in der Corona-Zeit bisher keine, was für Hebel allerdings nicht ganz überraschend kommt. „Bei kleineren Vereinen ist die Bindung zwischen Sportlerinnen, Sportlern und dem Klub oftmals intensiver, weil es da eine größere Verbundenheit gibt. Da ist der Gedanke dann eher: Gemeinsam durch die Krise. Wir haben insgesamt rund 200 Mitglieder. Das ist für uns absolut in Ordnung. Wir werden auch künftig darum kämpfen, unsere Sportart noch mehr publik zu machen.“ Hebel weiß, dass dieses Vorhaben deutlich leichter fällt, wenn Schläger, Ausrüstung und Bälle wieder aus dem Schrank geholt werden…