Gelsenkirchen. Der Kult-Coach erinnert sich vor dem Derby an ein Erlebnis mit Hannover 96. Das machte ihn zum „beliebtesten Menschen in Dortmund“.

Kult-Trainer Peter Neururer hat in seiner Karriere als Fußball-Lehrer kein einziges Mal mit seinem Herzensklub Schalke 04, bei dem er auch Mitglied ist, gegen den Revier-Rivalen Borussia Dortmund gespielt. Vor dem Samstags-Duell der Königsblauen gegen den BVB (18.30 Uhr/Sky) verrät Neururer im Gespräch mit dieser Zeitung aber eine besondere Episode seiner Trainer-Laufbahn, bei der Schalke irgendwie doch mit Neururer gegen Dortmund gewonnen hat.

2005: Neururer gegen van Marwijk

Im Dezember 2005 war Peter Neururer mit seinem damaligen Verein Hannover 96 beim von Bert van Marwijk betreuten BVB zu Gast. Vor 71.000 Zuschauern gewann Neururer mit den Niedersachsen 2:0 nach Treffern von Steven Cherundolo (16.) und Christoph Dabrowski (85.). „Nach dem Spiel habe ich in der Pressekonferenz gesessen und den Auswärtssieg dem FC Schalke 04 gewidmet“, erinnert sich Neururer mit einem Schmunzeln. Die Reaktionen waren anschließend nicht besonders freundlich. Neururer ironisch: „Ich bin seitdem der beliebteste Mensch in Dortmund.“

Der 65-Jährige, der weiterhin hervorragend in der Fußball-Szene vernetzt und als gefragter TV-Experte nach wie vor nah am Geschehen ist, macht keinen Hehl daraus, dass er selbst gerne mit den Königsblauen einen emotionsgeladenen Ruhrpott-Kracher gegen Borussia Dortmund erlebt hätte. „Meinem Empfinden nach ist der Ruhrgebietsfußball das Zentrum des Weltfußballs. Natürlich gibt es auch andere Derbys wie 1860 München gegen Bayern oder Nürnberg gegen Fürth, aber Schalke gegen Dortmund elektrisiert die Massen“, bilanziert Neururer im Gespräch mit Sky und stellt fest: „Mich wurmt es deswegen, kein Derby erlebt zu haben.“

Neururer: "Wenn, dann jetzt..."

Wie schätzt er die Chancen jetzt für den abgeschlagenen Tabellenletzten Schalke 04 ein, gegen die Borussia etwas zu holen? Neururer: „Wenn überhaupt etwas drin ist, dann jetzt.“ Der Kult-Trainer glaubt, dass Dortmund in der aktuellen Verfassung „schlagbar“ ist. Ein Schalker Heim-Dreier könnte im aktuell aussichtslos wirkenden Existenzkampf vielleicht ein neues Hoffnungs-Feuer entfachen. „Wenn Schalke den BVB im eigenen Stadion weghaut, könnte das die letzte, vielleicht große Initialzündung sein“, findet Neururer.