Gelsenkirchen. Cornelia Mealing wollte bei der Ruhrpott-Challenge „einfach mitmachen“ und wurde beste Gelsenkirchenerin. Ostern geht es wieder in den Sattel.
Den Titel „beste Gelsenkirchenerin“ hatte Cornelia Mealing nicht unbedingt auf dem Zettel, als sie sich dazu entschied, kurz vor dem Jahreswechsel mit ihrem zehn Jahre alten Trekking-Rad an der Ruhrpott-Challenge teilzunehmen. „Als ich von dieser Challenge erfahren habe, dachte ich sofort: Das ist etwas für mich, da mache ich mit. Mein Ziel war aber nicht, Erste zu werden, ich wollte einfach mitmachen“, sagt Mealing im Gespräch mit der WAZ.
Die 501 Kilometer, die bei der von Radsport-Experte Michael Zurhausen (RC Olympia Buer) ins Leben gerufenen Veranstaltung zwischen Weihnachten und Silvester mit dem Fahrrad zurückgelegt werden sollten, reichten „Connie“ Mealing nicht.
Die 50-Jährige packte noch ein paar Runden drauf, kam am Ende auf starke 528,8 Kilometer Gesamtdistanz. Der Spaß und ihre drei Kinder trieben Cornelia Mealing an.
Immer mit dem Rad zur Arbeit
„Meine beiden Söhne und meine Tochter haben mich großartig unterstützt. Ich habe zwischendurch Strecken-Fotos geschickt, es hat einfach eine Riesenfreude gemacht“, sagt die Gelsenkirchenerin, die in Recklinghausen arbeitet und ihr Fahrrad sonst für den Weg zum Job nutzt. Ein Auto besitzt Cornelia Mealing nicht.
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„Ich fahre mit dem Rad gerne Wettrennen mit mir selbst. Ich sitze bei Wind und Wetter im Sattel und bin keine Sonntagsfahrerin“, sagt sie mit einem Augenzwinkern, „aber so weite Distanzen wie zuletzt bei der Challenge habe ich sonst noch nicht zurückgelegt.“ Dass solche sportlichen Anstrengungen nicht ohne Schmerzen ablaufen, versteht sich fast von selbst. Am dritten Tag der Challenge kramte „Connie“ Mealing ihren Schrank durch und suchte erfolgreich nach einer Radlerhose.
Der dritte Tag ist der schlimmste
Radsport-Szenekenner Michael Zurhausen weiß: „Der dritte Tag ist für Radfahrer immer der schlimmste: Da tut alles weh. Das ist auch bei den Profis so.“ Da Cornelia Mealing recht unbedarft an die Drahtesel-Herausforderung heranging, lernte sie täglich dazu. So unter anderem, dass es mit normalen Sportschuhen schon ziemlich kalt an den Füßen werden kann. „Ich hatte nach dem ersten Tag Eiszapfen“, blickt sie zurück – und schwenkte auf dicke Wanderschuhe um. Die Füße waren zwar dadurch wärmer, aber die richtige Lösung war es immer noch nicht.
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Mealing: „Ich konnte mich darin nicht richtig bewegen. Ich habe dann Schuhe von meinem Sohn genommen und eine Lammfellsohle hineingelegt, weil sie zu groß waren. Das hat anschließend super funktioniert.“ Am zweiten Tag gab es dafür ein anderes Unglück: Bei einem Boxenstopp in den heimischen vier Wänden gönnte sich Connie Mealing einen Ingwer-Tee zum Aufwärmen. Genießen konnte sie das Heißgetränk aber nicht richtig, da ihr Handy herunterfiel und das Display zerbrach.
Handy der Tochter sichert die Kilometer
„Connie“ Mealing lieh sich ein Ersatzhandy von ihrer Tochter Fiona, um weiter an der Challenge teilnehmen und ihre zurückgelegten Kilometer nachhalten zu können. „Letztlich zeigt so etwas auch, dass man nie aufgeben und sich nicht unterkriegen lassen darf“, sagt die dreifache Mutter. Das bewies sie auch bei einem Abstecher nach Duisburg.
Im Innenhafen fuhr Cornelia Mealing so unglücklich über Kranschienen, dass sie mit ihrem Rad stürzte. „Mir kam jemand entgegen, ich habe nicht auf die Schienen geachtet, schon war es passiert“, beschreibt sie die Situation, „ich habe mich ein bisschen am Schienbein verletzt, aber es war nicht dramatisch.“
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So ist es kaum verwunderlich, dass die Frauen-Siegerin aus Gelsenkirchen auch im April wieder in den Sattel steigen will. Dann geht es um die 399-Kilometer-Osterchallenge. Vermutlich mit Radlerhose und dem richtigen Schuhwerk. Und sicher wieder mit großer Leidenschaft…
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