Gelsenkirchen. „Respekt, was die da auf die Beine gestellt haben. Das ist richtig gut anzusehen“, sagt Oberhausens Trainer Mike Terranova über die Schalker U23.

Als er da so steht und erzählt, weiß er ganz genau, wie sich sein Gegenüber fühlt. „Ich weiß, dass du dir für das Kompliment nichts kaufen kannst“, sagt Mike Terranova, der Trainer des 1:0-Siegers Rot-Weiß Oberhausen, später dann auch im kurzen Gespräch mit Torsten Fröhling, dem U-23-Coach des FC Schalke 04. „Wenn ihr das erste Tor macht, schießt ihr uns wahrscheinlich ab.“

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Dieser Erfolg im Parkstadion beim U-23-Team des FC Schalke 04 war „aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient“, formulierte RWO-Keeper Robin Benz, der in der ersten Halbzeit in diesem Regionalliga-Revierderby nicht nur einmal die Führung der Königsblauen verhindert hatte. Nicht unverdient? Aber verdient? So genau wollte das niemand wissen, den Oberhausenern war es ohnehin mehr oder weniger egal.

Mike Terranova: „Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen“

Mike Terranova gab als Tipp, dass doch jeder selbst entscheiden solle. „Schalke erste Halbzeit, zweite Halbzeit wir“, sagte der 44-jährige Wattenscheider. Und: „Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen.“ Wie im Hinspiel, das im Niederrheinstadion 0:0 ausgegangen war, als der mittlerweile an Eintracht Frankfurt ausgeliehene Profi Markus Schubert im Tor der königsblauen U23 eine herausragende Leistung gezeigt hatte. „Aber“, sagte Torsten Fröhling sofort, „damals waren wir zufrieden.“

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Dass die Zufriedenheit diesmal ausblieb, lag vor allem an den ersten 45 Minuten. Und in denen war sogar Mike Terranova vom ältesten Team der Knappenschmiede phasenweise begeistert. „Wir hätten uns über ein 0:2 nicht beschweren können“, sagte der Oberhausener Coach, der bei seinem Team nur „Verzweiflungsschüsse ohne jede Torgefahr“ gesehen hat. „Das lag aber nicht an unserer Einstellung, sondern daran, dass die Schalker das richtig gut gemacht haben“, betonte er. „Sie waren griffiger.“

Mike Terranova spricht Torsten Fröhling ein Kompliment aus

Und dann? „Wir haben ein bisschen umgestellt und auf so einen Ball gehofft“, antwortete Mike Terranova. Auf so einen Ball wie in der 89. Minute, den Shaibou Oubeyapwa schließlich zum Oberhausener 1:0-Siegtreffer nutzte. „Dann“, meinte der RWO-Trainer, „hat man auch dieses Spielglück.“

Was aber nichts daran änderte, dass der ehemalige Zweitliga-Spieler dem Team seines Gegenübers Torsten Fröhling noch einmal ein ausdrückliches Kompliment aussprach. „Ich kenne die Mannschaft ja schon ein bisschen länger. Das war das Stärkste, was ich bisher gesehen habe“, sagte Mike Terranova. „Respekt, was die da auf die Beine gestellt haben. Das ist richtig gut anzusehen.“

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