Schalke. Wenn der U23-Verteidiger auf der Fahrt zum Trainingsgelände das blaue S04-Logo sieht, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Noah Awassi fährt jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht zur Arbeit. Der 22-jährige Verteidiger kam vor wenigen Wochen vom Nordost-Regionalligisten SV Babelsberg 03 zum FC Schalke 04. Für ihn ein Quantensprung. „Bei Schalke 04 ist alles viel größer, die Trainingsmöglichkeiten sind überragend. Hier gibt es für junge Spieler ganz andere Entwicklungsmöglichkeiten. Auf Schalke zu spielen, ist für jeden, der den Traum und das Ziel hat, irgendwann einmal Fußballprofi zu werden, eine Riesenmotivation“, sagt Awassi.

Der Start im Ruhrpott wurde für den 1,93-Meter-Verteidiger durch Schalkes Profi-Keeper Markus Schubert (22) erleichtert. „Wir kennen uns seit sechs Jahren, haben gemeinsam bei Dynamo Dresden gespielt. Markus ist mein bester Kumpel“, sagt Awassi, „natürlich hat er mir geholfen, mich hier einzufinden. Schubi kennt die Schalke-DNA.“

Mit dem Kumpel- und Malocher-Image kann sich der neue Abwehrspieler durchaus anfreunden. Und ein gewisses Kribbeln spürt Awassi auch, wenn er die Einfahrt zum Trainingsgelände passiert. „Immer, wenn ich das blaue S04-Logo auf der Schalker Geschäftsstelle sehe, ist das für mich ein geiles Gefühl. Für Schalke 04 aufzulaufen, das ist etwas ganz Besonderes, aber jetzt bin ich eben noch Regionalliga-Spieler“, stellt der Defensivmann fest.

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Ein Typ mit Siegermentalität

Die Tatsache, dass U23 und Profis immer enger verzahnt werden und Schalkes Blick angesichts des engen Finanzgürtels auch künftig verstärkt auf den Nachwuchs gerichtet werden muss, könnte sich für Awassi noch positiv auswirken. „Ich bin nach Schalke gekommen, um zu gewinnen“, sagt der frühere Fürstenwalder. Typen mit Siegermentalität sind bei den Königsblauen immer willkommen.

Markus Schubert stand bisher in zwei Meisterschaftsspielen für die U23 des FC Schalke 04 zwischen den Pfosten.
Markus Schubert stand bisher in zwei Meisterschaftsspielen für die U23 des FC Schalke 04 zwischen den Pfosten. © firo Sportphoto/Jürgen Fromme

it der U23 schwimmt Awassi, der zwei von drei möglichen Partien absolvierte und einmal im Rahmen der Rotation draußen blieb („Das haben wir so abgesprochen, um die Belastung in den englischen Wochen zu verteilen“), auf einer Erfolgswelle. Sieben Zähler aus drei Spielen stehen bisher zu Buche, dazu musste das Team noch kein einziges Gegentor schlucken. Der Unterbau sorgt in der aktuell schwierigen Phase bei den Königsblauen zumindest für eine sportliche Gemütsaufhellung.

Die Mannschaft von Trainer Torsten Fröhling spielt mit Begeisterung und hoher Intensität und hat sich vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch (19.30 Uhr) in Bergisch Gladbach in den Dunstkreis der Spitzenteams vorgeschoben. Auch ein Verdienst der starken Defensive, in der Awassi bislang einen zuverlässigen Job erledigte. „So einen Jungen wie Noah haben wir gesucht“, sagt Schalkes U23-Coach Torsten Fröhling im Gespräch mit der WAZ, „Noah bringt eine gewisse Erfahrung mit. Wir kannten ihn schon vor der Verpflichtung, haben ihn aber trotzdem nochmal zum Training eingeladen. Noah hat uns sowohl im Probetraining als auch als Mensch überzeugt.“ Fröhling streicht heraus: „Er hat ein sehr starkes Kopfballspiel und ist ruhig am Ball.“

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Die Tatsache, dass zuletzt fünf Profis die U23 verstärkten, ist auch für Awassi ein Vorteil. Sonst sieht er Profis wie Omar Mascarell „immer einen Platz neben uns trainieren, jetzt gegen Rödinghausen habe ich mit ihm zusammengespielt. Die Profis kennen natürlich unsere Automatismen noch nicht, aber wir alle zusammen haben es gut hingekriegt“, sagt der Verteidiger.