Horst. Die SSV Buer folgt YEG Hassel nach ihrem 2:1 beim SV Horst 08 ins Endspiel des Gelsenkirchener Kreispokal: Yves Brooklyn Bienk trifft zweimal.
Es lief bereits die Nachspielzeit, als das Halbfinale im DFB-Pokal auf Kreisebene zwischen den beiden Fußball-Landesligisten SV Horst 08 und der SSV Buer seinen dramatischen Höhepunkt fand. Yves Brooklyn Bienk, ein Junge, der in der vergangenen Saison noch in der A-Junioren-Bezirksliga kickte, krönte seine Vorstellung und erzielte nach klugem Zuspiel des kurz zuvor eingewechselten Sandro Leberecht den 2:1-Siegtreffer für den Gast aus Buer. Damit erreichten die Rothosen das Endspiel gegen den Westfalenligisten YEG Hassel, das sie voraussichtlich am 9. September zu Hause an der Löchterheide austragen dürfen.
Auch interessant
Jens Grembowietz, der Horster Trainer, wirkte nach dem späten Knockout konsterniert. „Ein Pokalspiel so kurz vor dem Ende zu verlieren, ist bitter. Das 1:2 kam zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend“, meinte er. „Das tut weh, aber so ist Fußball. Wenn eine Mannschaft dem zweiten Treffer näher war, dann war es unsere. Wir waren in der zweiten Halbzeit besser, aber nicht zwingend genug.“ Die meisten der 300 zugelassenen Zuschauer hatten sich bereits auf ein Elfmeterschießen eingestellt.
Benjamin Bork: „Wir haben nicht unverdient gewonnen“
Benjamin Bork, einer der Co-Trainer der SSV Buer, hatte nach dem Abpfiff allen Grund, sich zu freuen. „Wir haben nicht unverdient gewonnen“, meinte der Assistent des erkrankten Cheftrainers Misel Zec. „Es war ein hitziges Spiel, ein typisches Derby. Ein echter Vorgeschmack auf das erste Meisterschaftsspiel gegen Viktoria Resse am Sonntag.“
Auch dann werden die Bueraner sicherlich wieder auf Yves Brooklyn Bienk setzen. Der junge Mann war am Schollbruch der Spieler, der mit seiner Schnelligkeit auf der rechten Seite und mit seinem Torriecher den Unterschied machte. Er erzielte nicht nur den 2:1-Siegtreffer, sondern auch schon das 1:0 nach einem Diagonalball von Daniel Bertram. Unfassbar, welche Entwicklung dieser Yves Brooklyn Bienk genommen hat. Als er vor zwei Jahren beim Übergang von den B- zu den A-Junioren zu den Bueranern stieß, hatte er noch nie in einer überkreislichen Liga gespielt. Misel Zec bescheinigte ihm bereits vor dieser Saison eine große Lernwilligkeit und großes Engagement.
Elfmeter: Aygün Köstekci scheitert an Kevin van Holt
Bevor Yves Brooklyn Bienk an diesem Sonntag das erste Mal jubeln durfte, besaßen die Horster die dicke Möglichkeit, das 1:0 zu erzielen. Daniel Bertram hatte Mohamed Bouachria im Strafraum zu Fall gebracht. Den folgenden Strafstoß schoss Aygün Köstekci jedoch derart schwach, dass SSV-Torhüter Kevin van Holt keine Mühe hatte, den Ball zu parieren (11.).
Auch interessant
Die erste Halbzeit verlief ansonsten ziemlich ereignisarm, sieht man einmal davon ab, dass die Bueraner einen Schreckmoment durchmachen mussten, als der 41 Jahre alte Kadir Mutluer nach 22 Minuten mit einer Muskelverletzung in der linken Wade ausgewechselt werden musste. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, beschwichtigte Benjamin Bork später. „Ich bin zuversichtlich, dass er bis zum Spiel gegen Viktoria Resse wieder fit sein wird.“
Murat Berberoglu trifft für den SV Horst 08 zum 1:1
Ohne Kadir Mutluer kassierten die Rothosen acht Minuten nach der Pause das 1:1. Nach einer Hereingabe von Oskar Skrzecz kam Murat Berberoglu an den Ball und netzte aus der Drehung ein. Danach schien es so, als würde das Pendel zugunsten der Horster ausschlagen. Pascal Roith zielte nach einer Ecke volley übers Tor, und unmittelbar vor dem zweiten Treffer für die SSV verpasste Murat Berberoglu ein Zuspiel von Norman Seidel knapp.
Aber das bessere Ende hatten diesmal die Bueraner. Sie nahmen damit erfolgreich Revanche für die 0:2-Niederlage im Halbfinale vor über einem Jahr.
Tore: 0:1 Yves Brooklyn Bienk (26.), 1:1 Murat Berberoglu (53.), 1:2 Yves Brooklyn Bienk (90.).
SV Horst 08: Kurt, Skrzecz, Köstekci (71. Seidel), M. Bouachria (83. El-Daher), Serhan, Roith (90. Yavuz), Berberoglu, Ciaramitaro (55. Melchner), O. Isleyen, Lantermann, Wening.
SSV Buer: van Holt, Dziabel, Bertram, Occhiuzzo, Gürdal, Tunjic (90. Tunjic), Bienk, Jozek, Yilmaz, Mutluer (22. Gummels), Keles.