Heßler. Nach einem Elfmeter-Krimi setzet sich der SV Horst 08 beim SV Hessler 06 mit 9:8 durch. Michael Krakala scheidet aus und muss ins Krankenhaus.
Am Ende setzte sich die klassenhöhere Mannschaft dann doch durch. Der SV Horst 08 benötigte allerdings eine Zusatzschicht, um im Viertelfinale des DFB-Pokals auf Kreisebene beim SV Hessler 06 mit 9:8 nach Elfmeterschießen zu gewinnen. Nach der regulären Spielzeit waren keine Tore gefallen, und auf eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten wird auf dieser Ebene des Wettbewerbs verzichtet.
Jens Grembowietz, dem Trainer des Fußball-Landesligisten aus Horst, konnte man die Erleichterung nach dem späten Sieg ansehen. „Es war ein typisches Pokalspiel“, meinte er. „Wir waren nicht besser, die Heßleraner waren auch nicht besser. Wäre es ein Meisterschaftsspiel gewesen, hätte man von einer verdienten Punkteteilung gesprochen.“
Woher kommen die Schweißperlen bei Melchner und Isleyen?
Das sah Holger Siska, der Coach des Bezirksliga-Aufsteigers SV Hessler 06, auch so. „Man darf nicht unberücksichtigt lassen, dass wir mehrere Ausfälle zu verkraften hatten und zum Schluss mit unserem letzten Aufgebot spielen mussten. Unter diesen Umständen haben es die Jungs überragend gemacht. Dass der Tank zu diesem Zeitpunkt der Saisonvorbereitung noch nicht für 90 Minuten voll ist, sollte jedem klar sein.“
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Vor allem in der ersten Halbzeit trat der Gastgeber richtig frech auf. Michael Krakala, der die Horster bereits vor drei Jahren im Trikot von Preußen Sutum aus dem Pokal-Wettbewerb geworfen hatte, war erneut ein steter Unruheherd. Er beschäftigte Christian Melchner und Okan Isleyen, die beiden Innenverteidiger der Gäste, so sehr, dass man sich fragte, ob die Schweißperlen auf deren Stirn wirklich nur auf die hohen Temperaturen zurückzuführen waren.
22 Elfmeter sind nötig, bis die Entscheidung fällt
Aber Michael Krakala tanzte diesmal nur etwas mehr als eine halbe Stunde. Nach einem Foul von Ali Serhan an der Horster Strafraumgrenze quälte sich der Heßleraner Torjäger noch ein paar Minuten weiter, aber dann ging nichts mehr. Er musste ausgewechselt und mit Verdacht auf eine schwerere Verletzung am Schlüsselbein in ein Krankenhaus gebracht werden.
Ohne Michael Krakala verflachte die Partie. Sie hatte nach der Pause kaum noch zwingende Tormöglichkeiten, weshalb sich niemand der etwa 200 Zuschauer im Jahnstadion wunderte, dass es nach 90 Minuten so stand wie zu Beginn der Begegnung: nämlich 0:0. Es musste zum Nervenspiel geschritten werden.
Insgesamt 22 Elfmeter waren anschließend nötig, um den Teilnehmer für das Halbfinale zu ermitteln. Zunächst sah alles nach einer klaren Sache für die Horster aus. Die Heßleraner versemmelten ihre beiden ersten Bälle. Der routinierte Patrick Rüsenberg zielte über das Tor, und Daniel Broll scheiterte an 08-Schlussmann Enes Kurt.
08-Torwart Enes Kurt tritt selbst an und verwandelt zum 9:8
Aber auch die Gäste aus Horst zeigten Nerven. Ali Serhan und Mohamed Bouachria brachten das Leder nicht an Heßlers Torhüter Yves Wolski vorbei. Weil Lukas Siska, Patrick Platzek und Sven Bödiger für 06 sowie Okan Isleyen, Gökhan Yavuz und Umut Muslubas für 08 trafen, musste das Elfmeterschießen in die Verlängerung gehen.
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Und diese Verlängerung des Elfmeterschießens wollte einfach nicht enden. Die nächsten zehn Schützen gaben sich keine Blöße: Für Hessler 06 netzten Sascha Lübeck, Marius Leister, Laurin Wenzel, Felix Falzer und Yves Wolski ein, für die Horster waren Christian Melchner, Gianluca Ciaramitaro, Baris Aydin, Norman Seidel und Nicolas Hoffmann erfolgreich.
Dann aber scheiterte doch noch jemand: Enes Kurt parierte den Schuss des Heßleraners Robin Meister, der eigentlich zum Kader der zweiten Mannschaft gehört. Als dann anschließend Enes Kurt selbst antrat und zum 9:8 verwandelte, war endlich ein später und glücklicher Sieger gefunden.