Bismarck. „Das sind unsere Stärken“, sagt Niklas Zacharias, der Trainer von Westfalia 04. „Platzierung zwischen fünf und sieben halte ich für realistisch“

Fünf Jahre nach dem Wiederaufstieg kann man mit Fug und Recht behaupten, dass sich Westfalia 04 in der Bezirksliga etabliert hat. Die Bismarcker gehören mittlerweile wieder zum festen Inventar im überkreislichen Fußball und wollen diese Bühne auch nicht mehr verlassen. Unter Niklas Zacharias als Spielertrainer erreichten sie zuletzt zweimal eine einstellige Platzierung, zuletzt kamen sie als Tabellenachter sogar noch vor dem SC Hassel ins Ziel.

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„Nach einer schwachen Vorbereitung und einem schlechten Saisonstart hat sich die Mannschaft trotz der Verletzungen mehrerer Stammspieler von Woche zu Woche stabilisiert“, sagt Niklas Zacharias rückblickend. „Obwohl es einige Schwierigkeiten gab, konnten wir unter Beweis stellen, dass wir ein enormes Potenzial haben.“

Pierre-Maurice Lehnebach ist vom SV Hessler 06 gekommen

Der 32-Jährige ist überzeugt, dass sich die Qualität des Kaders zwischen den Spielzeiten verbessert hat, „da sich“, so führt er aus, „vor allem die jungen Spieler in der abgelaufenen Spielzeit deutlich gesteigert haben und verletzt gewesene Spieler wie Arthur Fetsch oder Jan Gendreizig wie interne Zugänge zu werten sind“.

Die Zahl der externen Zugänge hielt sich diesmal in Grenzen. Neben Pierre-Maurice Lehnebach, der vom Bezirksliga-Aufsteiger SV Hessler 06 gekommen ist, steht mit Christopher Mehlmann von den A-Junioren des DSC Wanne-Eickel nur noch ein weiterer Name auf dieser Liste. „Sie heben den Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft und haben das Potenzial, das Team von Beginn an zu verstärken“, sagt Niklas Zacharias. Außerdem rückte Simon Bialas als zusätzlicher Torwart aus der eigenen zweiten Mannschaft auf.

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Den umgekehrten Weg wählten Fabian Maraun, Fatih Yilmaz und Jörn Imort. Sie bleiben Westfalia 04 erhalten, spielen aber künftig unter Trainer Frank Adriaans für die zweite Mannschaft in der Kreisliga A. Mit unbekanntem Ziel haben sich Elvis Ayong Awanchiri, Valentino Kucukalic und Arnauld Mba Kuitche verabschiedet. Ihre Abgänge sollten zu verschmerzen sein.

Zu viele Gegentore in der vergangenen Saison: 17 in 33 Spielen

Niklas Zacharias hofft, dass sich die Mannschaft auch im dritten Jahr unter seiner Regie tabellarisch steigern kann. „Eine Platzierung zwischen fünf und sieben halte ich für realistisch“, meint er. Gleichzeitig macht er deutlich, was er und seine Mitstreiter unbedingt verbessern müssen: das Abwehrverhalten. Insgesamt 33 Gegentore in 17 Spielen, also fast zwei im Schnitt, sind ihm deutlich zu viel. „Wir wollen und müssen konstantere Leistungen abrufen“, fordert der Westfalia-Trainer. Er setzt dabei insbesondere auf die mannschaftliche Geschlossenheit, auf die gute Physis und auf sehr viel Geschwindigkeit. „Das sind unsere Stärken“, betont er.

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Als Beamter der Bezirksregierung Münster ist Niklas Zacharias in Herten für Produktsicherheit zuständig. Zuletzt kümmerte er sich aufgrund der Corona-Pandemie verstärkt um den Import von Atemschutzmasken, um die Kontrolle von Maschinen und um persönliche Schutzausrüstungen. Deshalb weiß er nur zu gut, dass auch die kommende Spielzeit wohl keine gewöhnliche werden wird.

„Die größte Herausforderung für uns, aber auch für andere Mannschaften, wird der Umgang mit den Corona-Regeln im regelmäßigen Trainings- und Spielbetrieb sein“, sagt Niklas Zacharias. „Insbesondere stellt sich die Frage, ob bei einem positiven Corona-Test die gesamte Mannschaft den Trainingsbetrieb aussetzen und in Quarantäne muss oder nicht. Eine zweiwöchige Quarantäne während der Vorbereitung oder der Meisterschaft verzerrt im Amateursport noch mehr den Wettbewerb als im Profifußball.“