Gelsenkirchen. Die meisten Neuzugänge hat Schalke 04 bisher im Fitness- und Reha-Bereich. Das neue Quartett hat die erste Probe hinter sich.
Die blaue Trainingshose hochgekrempelt, scharfer Blick, die nächste Übung schon in Gedanken durchgespielt: Werner Leuthard (58) weiß als alter Hase, wie er Profi-Fußballer anpacken muss. Die knackigen Kommandos kommen zackig und präzise auf Deutsch und Englisch, ab und zu gibt es auch mal einen Witz. Meistens haben die Schalker Profis aber weder Zeit noch Luft zum Lachen. Jetzt in der Sommervorbereitung fließt der Schweiß nicht nur wegen der hohen Temperaturen literweise, sondern auch wegen der anstrengenden Laufeinheiten. Zuletzt in Herzlake kitzelte Werner Leuthard aus Suat Serdar & Co. die letzte Reserve heraus.
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Leuthard, der beim Malocherklub die Bezeichnung „Leiter Performance“ trägt, hatte für die Profis eine 500-Meter-Strecke abgesteckt. Zehn Runden im höchsten Tempo waren das Ziel. Leuthard setzte im Endspurt einen Anreiz für die Spieler. „Zwei Runden volle Power, dann fällt die letzte weg.“ Die Ansage funktionierte. Das komplette Team rannte bis ans Limit.
Routinier Benjamin Stambouli, der sich im Urlaub durch straffe Bergläufe in der Schweiz gerne selbst an die Belastungsgrenze powert, findet die Arbeit unter Werner Leuthard gewinnbringend. „Ich bin als Profi sehr froh über jemanden, der mir hilft, das nächste Niveau zu erreichen“, sagt er. Die Königsblauen haben die Lehren aus der verletzungsgeplagten letzten Saison gezogen, in der sich reihenweise Spieler ins Lazarett verabschiedet hatten. Das Fitness- und Reha-Team wurde neu aufgestellt.
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Warm-up und Datenerfassung
Neben Werner Leuthard kümmern sich mit Athletik-Coach Quirin Löppert (zuletzt Borussia Mönchengladbach), Reha-Leiter Andreas Schlumberger und der Ernährungsberaterin Wiebke-Maria Schlusemann mehrere Experten um das Wohl der Profis. Den Ernährungsbereich hatten die Schalker in der vergangenen Saison durch den externen Spezialisten Uwe von Renteln betreuen lassen. „Wir teilen uns die Aufgaben ein bisschen“, sagt Quirin Löppert im Gespräch mit Schalke TV. „Es geht darum, das Athletik- und Präventions-Training mit der Mannschaft zu machen. Es geht dann auch für mich darum, Daten zu erfassen: Was fällt so an im Training? Und solche Geschichten wie Warm-up-Spiele.“
Auch die Zeit nach Beendigung der Einheiten findet unter spezieller Anleitung statt. „Nach dem Fußball-Training gibt es individuelle Maßnahmen. Dazu gibt es speziell in der Vorbereitung konditionelle Einheiten, die wir den Spielern dafür anbieten, dass sie fit werden“, sagt Andreas Schlumberger.
„Wir geben uns gegenseitig Impulse“, skizziert Werner Leuthard. „Es läuft teamgerecht ab, jeder kommt zu gleichen Anteilen zu Wort, bringt seine Einflüsse, seine Ideen mit ein. Mit unserem Team decken wir eigentlich fast alle Bereiche ab.“ Für Neuzugang Wiebke-Maria Schlusemann war das Kurz-Camp in Herzlake die organisatorische Feuertaufe. Im Teamhotel sprach die Ernährungsberaterin die Essenszeiten und den Speiseplan mit der Hotelküche ab. Außerdem ist sie für die Getränke der Profis zuständig.
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Organisieren und Anpacken
„Ich kümmere mich darum, das zu organisieren, und überall, wo es geht, mit anzupacken. Das Ziel längerfristig ist die Bildung: Dass die Spieler wissen, warum mache ich das. Dass sie es selbst hinterfragen. Deswegen sitze ich dann auch immer mal wieder individuell mit Spielern zusammen.“ Mit einem Schmunzeln fügt Wiebke-Maria Schlusemann hinzu: „Es gibt auch immer den einen oder anderen, mit dem ist es eher eine kleine freundschaftliche Diskussion, warum ich etwas gestrichen habe und ich dann gerne erkläre, warum wir dann einen guten Kompromiss finden.“