Gelsenkirchen. Wer wird Schalkes neuer Rechtsverteidiger? Eine Rückkehr von Jonjoe Kenny hatte S04 nie richtig aufgegeben. Doch das wird wohl nicht klappen.
Es ist beim FC Schalke 04 aktuell die größte Problemposition: Nur ein rechter Verteidiger steht für die kommende Saison unter Vertrag - und das ist der unerfahrene Timo Becker, der in der vergangenen Saison aus der U23 aufgerückt war. Jonjoe Kenny, zuletzt Stammspieler, kehrte nach einem Jahr Ausleihe zum FC Everton nach England zurück. Und Daniel Caligiuri, der Kenny vertrat, wechselte ablösefrei zum FC Augsburg. Das Anforderungsprofil ist eindeutig: Jung soll der neue Verteidiger sein, möglichst günstig dazu. Kampfstark, talentiert in der Offensive, tauglich für mehrere Spielsysteme - einer wie Kenny eben. Gut möglich, dass Sportvorstand Jochen Schneider erneut eine Leihe anstrebt. Vielleicht sogar eine erneute Leihe von Kenny?
Großes Lob von Schalke-Vorstand Schneider für Kenny
"Jonjoe", hatte Schneider betont, "hat zu Schalke gepasst wie die Faust aufs Auge." In der Rückrunde der vergangenen Saison hatte der Vorstand mehrfach betont, mit dem FC Everton sprechen zu wollen, sobald die Saison beendet ist. Das geschah auch. Ein weiteres Jahr ausleihen - das war Schneiders Ziel. Doch die Signale, die Schneider von Everton bekam, waren für Schalke nicht positiv. Everton wolle Kenny behalten, hieß es. Doch zuletzt hatte sich die Kaderplanung des Klubs immer mal wieder geändert. Mal hieß es, Evertons Trainer Carlo Ancelotti würde einen anderen Außenverteidiger verpflichten wollen. Kenny stand zudem offenbar auf der Wunschliste von West Ham United. Eine weitere Meldung: Bei einem passenden Angebot würde Everton Kenny gern verkaufen. Schalke, so ist zu hören, fragte immer mal wieder nach, ob es zu einer erneuten Leihe kommen könne.
Doch was ist nun Fakt?
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An diesem Freitag treffen sich die "Blues" zum Corona-Test auf ihrem Trainingsgelände, ab Sonntag rollt wieder der Ball - und das mit Kenny. Ancelotti will sich persönlich ein Bild vom Eigengewächs machen. Seit seinem neunten Lebensjahr spielte der 23-Jährige für Everton, die Leihe zu Schalke 04 war die dritte in seiner Karriere. Kenny soll nun Stammspieler Seamus Coleman im Kampf um einen Stammplatz herausfordern.
Schalke: Karsdorp, Cannon und Ngankia kommen nicht
Gut hört sich das für Schalke nicht an. Erst wenn Ancelotti feststellen sollte, dass Kennys Qualität nicht ausreicht, kommt ein Wechsel infrage - aber auch eher ein Kauf. Schalkes Mittel sind aber begrenzt - schon die Verpflichtung von Torwart Alexander Schwolow (SC Freiburg, heute Hertha BSC) scheiterte.
Wer kommt nun für die rechte Seite?
Angeboten wurden Schalke viele Spieler - zum Beispiel Rick Karsdorp, zuletzt vom AS Rom an Feyenoord Rotterdam verliehen. Doch es blieb nur bei einer losen Anfrage. Karsdorp ist nicht der Kenny-Nachfolger.
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In den USA heißt es, Reggie Cannon stünde auf der Liste etlicher Bundesligisten. Cannon ist gut befreundet mit Schalke-Profi Weston McKennie, wurde ebenso wie McKennie beim FC Dallas ausgebildet, zählt zum Kader der US-Nationalmannschaft. Dallas wäre bereit, Cannon abzugeben, um ihm Spielpraxis in Europa zu ermöglichen. Nach Informationen dieser Redaktion ist der 22-Jährige aber kein Thema bei Schalke 04.
Noch so einer, über den sich Schalke erkundigt hatte, ist Jeremy Ngankia. Doch der 19-Jährige entschied sich gegen intensive Gespräche mit den Königsblauen und für einen Wechsel zum FC Watford.
Wer nun kommt? Die Suche geht weiter - und vorerst schlägt die Stunde der Knappenschmiede-Spieler. Wie Timo Becker und Mika Hanraths. der schon im Trainingslager mit den Profis trainierte.