Gelsenkirchen. Hauptsponsor Amevida hilft. Tobias Steinert, der als Schalker Abteilungsleiter zurückgetreten ist, hat eine Wildcard für die Pro A beantragt.
Basketball auf Top-Niveau ist beim FC Schalke 04 Geschichte. Doch nachdem Peter Peters, der 57-jährige Finanzvorstand des Hauptvereins, am Dienstag vor einer Woche vor allem auch Tobias Steinert geschockt hat, als er sagte, keine Lizenz für die 2. Bundesliga Pro A zu beantragen, schlägt das Gelsenkirchener Basketball-Herz nach einer Nacht- und Nebelaktion nun doch weiter – wenn auch nicht mehr in Königsblau.
Der Schnelldurchlauf: Matthias Eickhoff, der Chef Amevidas, des Hauptsponsors der ehemaligen Schalker Basketballer, hat eine Vorratsgesellschaft als GmbH gekauft, so dass der neue Klub handlungsfähig ist. Und für das noch namenlose neue Gelsenkirchener Basketball-Kind hat Tobias Steinert, der am Dienstag nach 13 Jahren in offiziellen Funktionen sowie neun Jahren im Vorstand als Abteilungsleiter des FC Schalke 04 zurückgetreten ist, soeben noch vor Ende der ersten Lizenzierungsfrist eine Wildcard für die Pro A beantragt – für die zweithöchste deutsche Spielklasse, in der die Schalker in der vergangenen, wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Saison bekanntlich den Klassenerhalt geschafft haben.
Amevida-Chef Matthias Eickhoff attackiert Schalke-Finanzvorstand Peter Peters
„Wir versuchen, das Ganze auf Pro-A-Level zu retten“, sagt der 32-Jährige und erzählt, nachdem er in der vergangenen Woche noch geschwiegen hat, dass er erst eine Stunde vor dem Peter-Peters-Live-Talk via Facebook erfahren habe, dass für die Pro A kein Lizenzantrag gestellt werde. „Unsäglich“, sagt Amevida-Vorstand Matthias Eickhoff und berichtet, dass „wir den Tipp bekommen haben, dass Peter Peters das aus allen anderen als Corona-Gründen nicht mehr machen will“. Der 60-Jährige ärgert sich darüber, dass der Weg, weiterhin zur 2. Bundesliga Pro A zu gehören, nun sehr steinig wird. Der FC Schalke 04 hätte zum Beispiel, erklärt Matthias Eickhoff, die Lizenz beantragen und gegen einen kleinen Obolus übergeben können.
Mit der Sicherheit der Lizenz für die Saison 2020/21 hätten Tobias Steinert und seine Mitstreiter, zu denen auch Marc Wierig gehört, der ehemalige Geschäftsführer der ETB Wohnbau Baskets, die Zukunft zielgerichteter angehen können. „Nun planen wir“, sagt der 32-Jährige, der wegen der Wildcard nun auf eine Entscheidung des Deutschen Basketball-Bundes und der Basketball-Bundesliga wartet, „erst einmal ins Ungewisse.“ Von Vorteil ist jedoch, dass das Lizenzierungsverfahren wegen der Corona-Pandemie diesmal in zwei Rutschen läuft. „Das kommt uns sehr gelegen“, sagt Tobias Steinert. Schlusstermin für den endgültigen Antrag ist der 31. Mai.
Heimspiele nicht in der Oberhausener Willy-Jürissen-Halle
Dass der Nachfolger der Schalker Basketballer in der neuen Saison in der Pro A spielen wird, davon sind die Verantwortlichen eigentlich überzeugt. Tobias Steinert glaubt, dass das Konzept gut ist, das Teil des Wildcard-Antrages ist. Und Matthias Eickhoff meint, dass „wir die Chance haben, die Lizenz zu kriegen“, wie er sagt. „Ich glaube auch, dass wir sie bekommen werden.“
Nichtsdestotrotz betont der Amevida-Chef, dass der Konjunktiv die Arbeit um einiges erschwere. „Wir brauchen weitere Partner“, sagt Matthias Eickhoff, nennt aber auch einen Vorteil, der sich ohne den FC Schalke 04 ergibt: „Wir sind freier als vorher.“ Oder, wie es Tobias Steinert formuliert: „Wir sind jetzt ungebundener und offener.“
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Ebenso wie über den Namen wird auch über die mögliche Heimspiel-Stätte der Gelsenkirchener Basketballer sehr intensiv nachgedacht. Einen Ausschluss gibt es allerdings wohl schon. „Nicht noch einmal da am Schwimmbad“, sagt Matthias Eickhoff – also nicht in der Willy-Jürissen-Halle in Oberhausen. Und wo dann? „Irgendwo im Ruhrgebiet“, antwortet er. „Wir haben jetzt sehr, sehr viele Baustellen. Andere Vereine sind mit ihren Planungen schon wesentlich weiter“, sagt Tobias Steinert. „Aber den ersten Schritt sind wir gegangen.“ Um Gelsenkirchens Basketball weiterhin auf Top-Niveau zu präsentieren.