Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 äußert sich nicht, wie es mit seinen Basketballern nach dem Pro-A-Verzicht weitergehen wird. Was wird aus den Handballern?
Das hatte gesessen: Im Live-Talk via Facebook teilte Peter Peters, der Finanzvorstand des FC Schalke 04, am Dienstagabend mit, dass das Kapitel 2. Bundesliga Pro A für die Basketballer des Vereins beendet ist. Trotz des Klassenerhalts werde für die Saison 2020/21 kein Lizenzantrag für die zweithöchste deutsche Spielklasse gestellt. Und nun? „Der Verein wird in den nächsten Tagen mit dem Abteilungsvorstand Basketball gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht“, teilte Anja Kleine-Wilde, die Leiterin der Schalker Unternehmenskommunikation, am Mittwoch mit. Mehr nicht.
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Aktuell scheint sicher zu sein, dass bei den Königsblauen tatsächlich niemand genau weiß, wie die Basketball-Zukunft des Klubs aussehen wird. Abteilungsleiter Tobias Steinert möchte sich momentan nicht äußern. Möglich sind sicherlich mehrere Szenarien, wobei angesichts der Tatsache, dass der FC Schalke 04 nun mehr auf Breitensport setzen und für die Basketballer kein Geld ausgeben möchte, ein Oberliga-Start zur Saison 2020/21 eine wahrscheinliche Variante sein könnte. So würde aus dem Zweit- ein Sechstligist, das neue Team übernähme dann den Platz der zweiten Mannschaft.
Thomas Szewczyk wechselt zu den ETB Miners nach Essen
Die nächste Frage: Wer wird diese Abteilung demnächst leiten? Dass sich der 32-jährige Tobias Steinert, der das Team bekanntlich gemeinsam mit Trainer Raphael Wilder aus der viertklassigen 1. Regionalliga in die 2. Bundesliga Pro A geführt hat, dies nach dieser vor allem auch für ihn riesengroßen Enttäuschung weiterhin antun wird, erscheint zumindest zweifelhaft.
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Apropos Raphael Wilder: Der ehemalige Headcoach, den die Schalker Anfang Dezember gefeuert haben, ist wieder mit einem seiner ehemaligen Spieler vereint: Der 66-jährige Sportliche Leiter der ETB Miners hat sich die Dienste von Thomas Szewczyk gesichert. Somit wird der 28-jährige Point Guard, der sechs Jahre lang das Schalker Trikot getragen hat, in der kommenden Saison in Essen in der 2. Regionalliga auf Korbjagd gehen. „Thomas ist ein Spieler, auf den ich mich menschlich wie spielerisch zu 100 Prozent verlassen kann“, sagt Raphael Wilder. „Er ist loyal, zielstrebig und ein toller Teammate. Das Team kann sich auf einen tollen Mitspieler und Menschen freuen.“
Hans-Christian Wichlacz: „Unser Stand ist, dass wir unser Budget für die Oberliga haben“
Wegen der von Peter Peters angesprochenen Ausrichtung auf den Breitensport – „ein Angebot für die Bürger in Gelsenkirchen“, hat Schalkes 57-jähriger Finanzchef am Dienstagabend gesagt – kommt es nach dem Aus des Profi-Basketballs unweigerlich zu einer weiteren Frage: Darf die Handball-Abteilung des Klubs ihre erste Mannschaft weiterhin in der viertklassigen Oberliga spielen lassen? „Wir haben nichts anderes gehört“, antwortet Schalkes Handball-Chef Hans-Christian Wichlacz. „Unser Stand ist, dass wir unser Budget für die Oberliga haben. Auch wenn aus allen möglichen Ecken etwas pfeift.“
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Während die Schalker Basketballer bereits am 17. März die Gewissheit hatten, dass die Saison für sie in der 2. Bundesliga Pro A wegen der Corona-Pandemie beendet ist, warten die Schalker Handballer noch auf eine Entscheidung des Verbandes Westfalen, der sich bislang noch nicht zu einem Saisonabbruch durchgerungen hat. Es ist aber davon auszugehen, dass nach der politischen Entscheidung vom Mittwoch nun am Donnerstagabend wohl auch eine handballerische in Westfalen fallen wird.