Bismarck. Der Tabellenführer gewinnt das Derby ziemlich souverän mit 5:3 und geht mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung in die letzten zehn Begegnungen.

Auch die Winterpause und der Dauerregen konnten den Erler SV 08 in der Fußball-Bezirksliga nicht aufhalten. Im ersten Spiel des neuen Jahres stellten die Kicker vom Forsthaus unter Beweis, dass sie nichts verlernt haben. Sie gewannen das Derby bei Westfalia 04 ziemlich souverän mit 5:3 und sind auch nach nunmehr 16 Partien in dieser Saison immer noch ungeschlagen. Der angestrebte Aufstieg rückt bei einem Vorsprung von sieben Punkten auf den Tabellenzweiten FC Marl immer näher.

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ESV-Trainer Hartmut Scholz blieb jedoch auch nach dem erfolgreichen Auftritt an seiner alten Wirkungsstätte vorsichtig mit Prognosen. „Es sind jetzt noch zehn weitere Schritte zu gehen“, erinnert er. Zumindest den Segen von Niklas Zacharias hat er jetzt. Der Spielertrainer von Westfalia 04 hatte vor dem Derby angekündigt, dass eine Mannschaft, die in die Landesliga aufsteigen will, gegen seine Bismarcker nicht nur einmal, sondern zweimal in einer Saison gewinnen müsse. Das hat nach dem FC Marl jetzt auch der ESV geschafft. Die Null-Achter hatten sich auch im Hinspiel des Kanal-Derbys durchgesetzt, und zwar mit 5:1.

Bünyamin Karagülmez eröffnet in der 19. Minute den Torreigen

Niklas Zacharias war an diesem Sonntag etwas enttäuscht von seiner Mannschaft. „Ich fand nicht, dass dieses Duell einen Derby-Charakter hatte“, teilte er mit. „Wir haben alles vermissen lassen, was wir uns vorher auf die Fahnen geschrieben haben.“

René Renneberg von Westfalia 04 erreicht vor dem Erler Jerome Glittenberg den Ball. Das war in dem Derby an diesem Sonntag nicht oft so der Fall.
René Renneberg von Westfalia 04 erreicht vor dem Erler Jerome Glittenberg den Ball. Das war in dem Derby an diesem Sonntag nicht oft so der Fall. © Ingo Otto

Sein Team war nur bis zum ersten Gegentor in der 19. Minute ebenbürtig. Bis dahin merkte man dem Gast aus Erle an, dass er den kurzen Weg über den Rhein-Herne-Kanal durchaus mit Respekt vor den Bismarckern angetreten hat. Das 1:0 durch Bünyamin Karagülmez, der zur Stelle war und abstaubte, nachdem Westfalias Torhüter Fabian Maraun einen Weitschuss von Lukas Borutta nicht hatte festhalten können, löste alle Fesseln. Die Erler gaben am Trinenkamp fortan klar den Ton an. Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Burak Kocagöz im Mittelfeld passte Robin Hermans auf Lukas Borutta, und der hatte keine Mühe, gegen seinen ehemaligen Klub auf 2:0 zu erhöhen. Mit diesem Zwischenstand war Westfalia 04 zur Pause gut bedient.

Als Robin Hermans in der zweiten Hälfte das dritte Erler Tor erzielte, schien die Sache geritzt. Aber eine kurze Phase der Unkonzentriertheit nutzten die Gastgeber, um durch Julian Lück und durch Furkan Kocagöz auf 2:3 heranzukommen. Erles Schlussmann Niko Wollny machte bei beiden Gegentoren nicht die beste Figur.

Hartmut Scholz: „Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen“

Richtig spannend wurde es in der Schlussphase aber trotzdem nicht, denn Marvin Scholz, ein weiterer ehemaliger Erler mit Bismarcker Vergangenheit, stellte nach einem Freistoß von Kaan Gülmez den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Und auch die Nachspielzeit hatte noch etwas zu bieten: zunächst das 5:2 für den Gast durch Akin Yiliz nach Zuspiel von Simon Schleich und schließlich Julian Lücks zweiten Treffer zum Endstand, erzielt mit dem Kopf nach einer Ecke von Furkan Kocagöz.

„Die drei Gegentore hätten nicht sein müssen. Aber ansonsten kann ich sehr zufrieden sein“, resümierte Hartmut Scholz. „Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen.“ In einem Derby, das es nach einem möglichen Erler Aufstieg in der nächsten Saison vielleicht nicht mehr geben wird.

Tore: 0:1 Bünyamin Karagülmez (19.), 0:2 Lukas Borutta (22.), 0:3 Robin Hermans (60.), 1:3 Julian Lück (70.), 2:3 Furkan Kocagöz (76.), 2:4 Marvin Scholz (84.), 2:5 Akin Yildiz (90.), 3:5 Julian Lück (90.).

Westfalia 04: Maraun, Moczarski (46. Zacharias), F. Kocagöz, Van, Renneberg (79. Krömmelbein), Ostrowski, Göllner (66. S. Lempka), Lück, B. Kocagöz, Zutkowski, Panchoo.

Erler SV 08: Wollny, Juskowiak (55. M. Auth), Bakir, Scholz (89. Schleich), Gülmez, Hermans (63. Yildiz), Glittenberg (87. Janßen), Borutta, Karagülmez, Heitbreder, van den Boom.