Gelsenkirchen. Dem Trainer des souveränen Tabellenführers Erler SV 08 hat die Vorbereitung nicht gefallen. Doch auch der SC Hassel und Westfalia 04 schwächeln.

Da waren es nur noch drei. Nach dem Rückzug von Schlusslicht SV Horst 08 II geht in der Fußball-Bezirksliga im neuen Jahr nur noch ein Trio aus Gelsenkirchen an den Start: der Erler SV 08, der SC Hassel und Westfalia 04. Für sie steht am Sonntag der erste Spieltag nach der Winterpause auf dem Programm.

Erler SV 08

15 Spiele, fast drei Treffer im Schnitt, immer noch ungeschlagen, sieben Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC Marl - und trotzdem schlägt Trainer Hartmut Scholz vom souveränen Spitzenreiter Erler SV 08 vor dem Heim-Derby gegen den SC Hassel Alarm. Die Vorbereitung hat ihm gar nicht gefallen.

Die Defensive schwächelt. „14 Gegentore in fünf Testspielen - das geht nicht. Ich sehe viel Arbeit auf uns zukommen“, sagt der Coach. „Wir müssen schnell den Hebel umlegen. Sonst wird es für uns ein böses Erwachen geben. Wir sind meilenweit von dem entfernt, was uns in der Hinrunde stark gemacht hat. Es fehlt die mentale Frische.“ Die Erler hoffen, dass der Abgang ihres Stamm-Torwarts Tobias Zimmer zum VfB Günnigfeld in den restlichen Spielen nicht zu sehr ins Gewicht fällt.

SC Hassel

Vor Beginn dieser Saison hatte der SC Hassel ein starkes Testspiel nach dem anderen abgeliefert. Als es dann um Tore und Punkte ging, war auf einmal die Luft raus. Das Lüttinghof-Team startete mit fünf Niederlagen am Stück in die Spielzeit. Nur gut, dass die Grün-Weißen trotzdem die Ruhe behielten. Sie sind seitdem ungeschlagen.

Einen erneuten Fehlstart nach einer längeren Pause möchte der aktuelle Tabellenneunte nicht hinlegen. Er wertet es durchaus nicht als schlechtes Omen, dass die Testspiele während der Winter-Vorbereitung in die Binsen gingen: vier Partien, vier Niederlagen, unter anderem gegen den SV Schermbeck II aus der Kreisliga A (2:3). Hassels Trainer Tim Kochanetzki hofft: „Vielleicht machen wir es ja jetzt umgekehrt und lassen auf schlechte Ergebnisse in den Testspielen gute Ergebnisse in der Meisterschaft folgen.“

Westfalia 04

Trainer Niklas Zacharias von Westfalia 04 ist nicht dafür bekannt, dass er seine Spieler öffentlich in den Senkel stellt. Aber nach einem 0:10 im Testspiel beim ebenfalls in der Bezirksliga spielenden VfB Bottrop platzte selbst ihm der Kragen. „Das war die Quittung für die schlechte Arbeit in den vergangenen Wochen“, wetterte er. Eine Woche zuvor hatte es bereits eine 0:4-Niederlage beim FC Castrop-Rauxel aus der Kreisliga A gegeben.

Gründe, warum es zum Meisterschaftsauftakt am Sonntag zu Hause gegen den BV Rentfort viel besser laufen sollte, sind auf den ersten Blick nicht zu erkennen, zumal Westfalia 04 einige Stammkräfte zu ersetzen hat. Die Rest-Saison können die Blau-Weißen dennoch gelassen in Angriff nehmen. Bei einem 18-Punkte-Vorsprung auf SG Suderwich haben sie bei nur noch einem Absteiger nichts zu befürchten. Viel kürzer ist der Weg nach oben. Der Tabellenvierte VfB Hüls ist nur drei Punkte entfernt. Um ihn einzuholen, muss Westfalia 04 jedoch wesentlich ehrgeiziger zu Werke gehen als in der Vorbereitung.