Gelsenkirchen. Schalkes Trainer David Wagner sieht vor dem Spiel in Mainz keine Ergebnisdelle. Auch bei der Form von Stürmer Gregoritsch bleibt er entspannt.

Als Schalkes Trainer David Wagner am Freitag über den Formverlauf seines Stürmers Michael Gregoritsch sprach, sagte er: „Auch da macht es Sinn, entspannt zu bleiben.“ Gregoritsch, im Winter als Leihgabe vom FC Augsburg gekommen, hatte einen fulminanten Start auf Schalke – im ersten Spiel gegen Mönchengladbach (2:0) schoss er gleich ein Tor. Danach ging der Angreifer in vier Duellen in Meisterschaft und Pokal leer aus, zuletzt beim 1:1 gegen Paderborn wurde er nach schwacher Leistung ausgewechselt. Sorgen um die Form des Spielers macht sich Wagner aber nicht: Im Training in dieser Woche erlebte er einen „Gregerl“, der sich von seiner guten Seite zeigte. Ein schönes Zeichen vor dem Schalker Bundesligaspiel am Sonntag (18 Uhr) beim FSV Mainz 05.

Schalke-Trainer Wagner: „Wir haben 2020 ein Spiel verloren“

Die Formkurve von Gregoritsch steht ein bisschen beispielhaft für die der Schalker Mannschaft im bisherigen Verlauf der Rückrunde. „Hurra“, so gibt Wagner zu, hat auch er zuletzt nicht geschrien angesichts der Tatsache, dass Schalke in den jüngsten drei Bundesligaspielen ohne Sieg geblieben ist – vor allem das Unentschieden gegen Paderborn stand so auf keiner Rechnung. Von einer Ergebnisdelle will er aber deswegen nicht reden. Bezogen auf die vier Spiele in der Bundesliga gegen Gladbach (2:0), Bayern (0:5), Hertha BSC (0:0) und Paderborn (1:1) rechnet der Coach: „Wir haben 2020 ein Spiel verloren gegen Bayern München, haben eines gewonnen und zwei unentschieden gespielt – ist das für uns schon eine Ergebnisdelle?“ Dies müsse jeder für sich selbst beantworten, sagt Wagner und erklärt seine Sicht: „Ich fokussiere mich auf die Leistungen, und die waren – nehmen wir Bayern München aus – in den anderen Spielen nicht konstant gut, aber immer auch mit guten Elementen.“ Mit Blick auf das kommende Spiel am Sonntag in Mainz heißt es für Schalke und den Trainer deswegen: In der Spur bleiben.

Mit einem Sieg in Mainz in der Spur bleiben

Mainz hatte zuletzt mit einem 3:1-Auswärtssieg bei Hertha BSC aufhorchen lassen, davor aber viermal in Serie verloren (ausnahmslos gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte). Wagners Urteil über die Mainzer: „Sie hatten bis zum Berlin-Spiel ergebnistechnisch eine schlechte Phase, aber die Spiele waren immer ordentlich.“ Besonders schätzt er die Wucht in der Mainzer Offensive, gerade auswärts hat sich Schalke gegen diesen Klub oft schwer getan. „In Mainz ist das generell immer eine enge Kiste“, warnt Wagner, der als Profi selbst früher für die Rheinhessen gespielt hat, ehe er 1995 nach Schalke kam und dort zum Eurofighter wurde. Das Wiedersehen ist für ihn immer etwas Besonderes: Gleichwohl gewinnt er dort genauso gerne wie in Dortmund oder anderswo. Mit einem Sieg könnte Schalke jetzt das wichtige Signal setzen, dass die Mannschaft in der Spur bleibt – auch wenn die jüngsten Ergebnisse nicht so prickelnd waren.

Das war der Grund für Gregoritsch’ schwaches Spiel gegen Paderborn

Ein Grund dafür war sicher auch die Personalnot, die sich beim Paderborn-Spiel zugespitzt hatte, als die Profis gleich im halben Dutzend ausfielen (Sané, Stambouli, Serdar, Caligiuri, Kenny, Schubert und im Verlaufe des Spiels auch noch Kabak). Viel entspannter sieht’s auch jetzt nicht aus, aber immerhin hat Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny seine Verletzung auskuriert und kehrt in Mainz wieder in die Startelf zurück. Ein wenig Hoffnung besteht auch noch bei Ozan Kabak, dessen Einsatz sich aber erst kurzfristig entscheiden wird: Für ihn steht Jean-Clair Todibo als Ersatzmann parat.

Wagner hat sich an die Umstellungen gewöhnt und nimmt alles so wie die vermeintliche Ergebnisdelle oder die Formkurve von Michael Gregoritsch: Ganz entspannt. „Gregerl war gegen Paderborn müde“, erklärt der Trainer und versichert: „Ich finde, er hat das bis jetzt insbesondere läuferisch wahnsinnig gut gemacht.“ Wenn es beim Spiel in Mainz im Sturm zu einer Umstellung kommt, dann nur aus taktischen Gründen – aber davon ist nicht auszugehen.