Hemer. Jan Grzesinski überragt beim 32:22-Erfolg der Oberliga-Handballer des FC Schalke 04 beim HTV Hemer. Der 20-jährige Rückraum-Mann trifft neunmal.

Das Strahlen, das Sebastian Hosenfelder nach dem Schlusspfiff aufgelegt hat, verrät ei­gentlich alles: Den 16. Spieltag der Oberliga, der dank des 26:26 der Kellerkinder TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und HC TuRa Bergkamen schon klasse begonnen hat, haben die Handballer des FC Schalke 04 durch ihren 32:22 (14:10)-Triumph im anderen Kellerkinder-Duell beim HTV Hemer für sich gekrönt. „Das war eine tolle Leistung“, sagt der 39-jährige Trainer. „Wir waren von der ersten bis zur letzten Minute sehr diszipliniert.“ Und klar besser.

Auch interessant

Sebastian Hosenfelder freute sich vor allem auch deshalb, weil seine Worte bei seiner Mannschaft angekommen waren. Die Schalker Handballer wollten beziehungsweise sollten trotz der enormen Bedeutung dieses Spiels ein bisschen entspannter sein, „und wir wollten unserer Leistung vertrauen“, wie der Trainer sagte. Das gelang ihnen im schmucken Grohe-Forum, und zwar phasenweise sogar richtig gut. Dabei stach der Jüngste heraus: Rückraum-Mann Jan Grzesinski. Neun Treffer gelangen dem 20-Jährigen. „Das war“, sagte auch Sebastian Hosenfelder, „wirklich überragend.“ Großartig war’s sogar!

Manndeckung gegen Thorben Kirsch und Jan Grzesinski

Zur Marschroute der königsblauen Handballer gehörte auch, ruhig das eine oder andere Hemeraner Tor aus dem Rückraum zuzulassen. Und? „Boško Bjelanović hat ein gutes Spiel gemacht“, sagte Sebastian Hosenfelder, konnte sich aber sein Lachen kaum verkneifen, um dann auf weitere Worte zu verzichten. Je­denfalls war es so, dass der 68-malige Nationalspieler Portugals zwar auf sieben Treffer kam, aber der Alleinunterhalter im HTV-Team war – in einer Mannschaft, die an diesem Abend schlecht war, um nicht zu sagen grottenschlecht. Da konnte nicht einmal der Schalker Trainer widersprechen, er sagte jedoch auch: „Die sind nicht in jedem Spiel so schlecht.“ Allerdings stellte sich schon die Frage, wie das Team von Trainer Tihomir Knez, das auf seinen Aufwärmtrikots „Schöne Aussichten“ stehen hatte, schon sechs Punkte holen konnte. Zumindest zu einem Drittel können die Königsblauen sogar antworten: Sie verloren das Hinspiel in der Schürenkamp-Halle am 28. September mit 21:25.

Auch interessant

Nachdem sich die Schalker nach dem 3:3 erstmals auf drei Treffer abgesetzt hatten, war eigentlich schon die Vorentscheidung gefallen. Da war es auch schnurzpiepegal, ob Tihomir Knez 5:1 oder 6:0 decken ließ – oder ob er eine Auszeit nahm. Er hatte einfach zu viele Schwachpunkte in seiner Mannschaft, die kurz nach der Pause noch einmal so etwas wie Morgenluft witterte, als sie auf 14:16 herankamen. Die Schalker hielten das Heft des Handelns aber weiterhin sicher in der Hand und ließen sich auch nicht davon beeindrucken, dass der HTV-Coach sowohl gegen Thorben Kirsch als auch gegen Jan Grzesinski eine Manndeckung anordnete. Und er nahm auch noch einen ziemlich unglücklichen Torwart-Wechsel vor, indem er Max Müller von der 41. bis zur 50. Minute für Patrick Spiller brachte. Damit schwächte er sein Team noch mehr.

Felix Busjan freut sich über die Geburt seines Sohn Tom

Auch das Ausscheiden von Philipp Gemsa, dem Philip Trattner nach Ansicht der Schiedsrichter Philipp Schürhoff und Benedikt Steinebach absichtlich ins Gesicht getreten haben soll, so dass der Schalker blutete und der Hemeraner die Blaue Karte sah, sowie von Nico Helfrich, der Wadenprobleme hatte, stoppte den Schalker Express nicht mehr. Auch ohne einen gelernten Rechtsaußen fuhr dieser mit Volldampf ins Ziel. Felix Busjan fehlte am Samstagabend, weil er am Freitag Vater geworden ist. Der Nachwuchs trägt den Namen Tom.

Und was hatte der strahlende Sebastian Hosenfelder noch zu sagen? „Jetzt gegen den CVJM Rödinghausen nachlegen, und dann könnte es gut aussehen“, meinte der Schalker Trainer. Schlecht sieht es allerdings auch schon jetzt nicht mehr aus, weil die Schalker drei Punkte vor der Abstiegszone liegen.

Spielfilm: 0:1, 2:3, 3:3 (10.), 3:6 (13.), 5:8, 7:8 (20.), 7:10, 8:11, 9:11, 9:13 (28.), 10:14 (Halbzeit), 10:15, 12:15 (33.), 12:16, 14:16 (37.), 14:18, 21:25 (49.), 21:28 (54.), 22:28, 22:32.

FC Schalke 04: Sinkovec - Gemsa (1), Fa. Hentschel, Gill (2), Lenz, Ihnen (5), Heming (n. e.), Kirsch (8/4), Ruskov (2), Dobrodt (n. e.), Grzesinski (9), Fr. Hentschel (1), Helfrich (4).