Herne/Schalke. Der 19-jährige Rückraum-Mitte-Mann Oskar Kostuj kommt zur neuen Saison vom Landesligisten HC Westfalia Herne zum Oberligisten FC Schalke 04.

Die Oberliga-Handballer des FC Schalke 04 präsentieren ihren ersten Zugang für die kommende Saison. Oskar Kostuj ist zwar erst 19 Jahre alt, aber er muss verdammt gut sein. Weil er einer ist, von dem Stephan Krebietke, der ehemalige Nationalspieler und sein Trainer beim HC Westfalia Herne, schon im Dezember 2018 einmal gesagt hat, dass „er ein guter Junge ist, der es Richtung 3. Liga, vielleicht sogar 2. Bundesliga schaffen kann“.

Im Klartext: Trainer Sebastian Hosenfelder kann für 2020/21 mit einem Riesentalent auf der Rückraum-Mitte-Position planen, das bislang noch nie ein anderes als das Herner Trikot getragen hat und dort in der Saison 2018/19 ein sehr wichtiger Teil der großartigen Bundesliga-A-Jugend gewesen ist. „Das war schon mein erfolgreichstes Jahr“, sagt Oskar Kostuj, der damals bereits zu den Herner Landesliga-Männern gehört hat – in beiden Fällen mit Stephan Krebietke als Coach.

Zwei Punkte hinter Tabellenführer RSV Altenbögge-Bönen

Sein nächster Trainer ist jedenfalls begeistert. „Wir freuen uns, dass so ein großes Talent aus der Region zu uns stößt“, sagt Schalkes Sebastian Hosenfelder. Seinen Wechsel wird Oskar Kostuj, der mit den Hernern aktuell zwei Punkte hinter Spitzenreiter RSV Altenbögge-Bönen liegt und sich gerne als Verbandsliga-Aufsteiger Richtung Schürenkamp verabschieden würde, aber eher bescheiden vollziehen – und nicht unbedingt als Riesentalent oder gar schon toller Spieler. Obwohl in der neuen Saison Thorben Kirsch bekanntlich weg und die zentrale Rückraum-Position nicht mehr wirklich besetzt sein wird. „Ich komme aus der Landesliga“, sagt Oskar Kostuj, der an der Ruhr-Uni Sport studiert. „Da kann ich keine großen Ansprüche stellen. Ich werde versuchen, mich im Training zu empfehlen, und hoffe, dass ich spiele. Mal schauen.“

Rückrunden-Start beim VfL Mennighüffen

Nachdem die Oberliga-Handballer des FC Schalke 04 die Hinrunde dank ihres 26:19-Sieges beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck am vergangenen Samstag mit 7:19 Punkten abgeschlossen haben, starten sie am Sonntag (26. Januar) in die Rückrunde.

Das Team von Trainer Sebastian Hosenfelder hat eine weite Fahrt vor sich, um in Löhne auf einen Tabellennachbarn zu treffen. Der VfL Mennighüffen ist als Zehnter einen Rang und zwei Punkte besser platziert. Anwurf wird um 17 Uhr sein.

Dass er in der kommenden Saison tatsächlich ein Oberliga-Trikot tragen wird, steht für Oskar Kostuj, der ursprünglich Linksaußen war und als B-Jugendlicher Rückraum-Mitte-Spieler geworden ist, eigentlich fest. Um den Klassenerhalt seines neuen Teams macht er sich jedenfalls keine großen Sorgen. „Ich habe jetzt ein paar Spiele gesehen, und das war zuletzt sehr gut“, sagt er. „Es sieht nicht schlecht aus.“

Das Stirnband ist das Markenzeichen des neuen Schalkers

Klar: Der HC Westfalia hätte Oskar Kostuj gerne auch für die nächste Saison an sich gebunden, am liebsten wohl für immer. „Die Herner waren nicht erfreut“, sagt er. „Aber da ist auch niemand, der mir das wirklich übel nimmt.“ Schließlich muss er ja, um Stephan Krebietke auf dessen Worte festzunageln, auf dem Weg in die 3. oder gar 2. Liga den nächsten Schritt machen. Oskar Kostuj geht es auf Schalke, in der Handball-Viertklassigkeit, vor allem erst einmal darum, „mich in einer neuen Mannschaft zu beweisen und in einem neuen Umfeld zurechtzufinden“, wie er sagt. „Ich bin ja noch nie aus Herne weggekommen.“

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Oskar Kostuj will durch diesen Trikot-Tausch vor allem eines erreichen, er will sich weiterentwickeln. Und dabei hofft er, dass er sich in seiner neuen Mannschaft von dem einen oder anderen Handballer auch etwas abschauen kann. „Ich will als Spieler ein bisschen erwachsener werden“, sagt er, der 19-Jährige, dessen Markenzeichen das Stirnband ist. „Seit der A-Jugend“, sagt er. „Weil die Haare zu lang waren.“