Hamm. Frederic Hentschel trifft für Schalke beim ASV Hamm-Westfalen II zum 25:24. Dann folgt jedoch ein 1:7-Lauf, der zur 26:31-Niederlage führt.

Es gibt Spiele, nach denen ist Sebastian Hosenfelder deutlich gesprächiger. Allerdings war es für ihn auch nicht ganz einfach, die passenden Worte zu finden. „Schade!“, sagte der Trainer der Oberliga-Handballer des FC Schalke 04, nachdem seine Mannschaft den verlustpunktfreien Spitzenreiter ASV Hamm-Westfalen fast 50 Minuten lang gequält, die Partie letztlich aber mit einem 1:7-Lauf und einer 26:31 (12:16)-Niederlage beendet hatte.

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Da standen nach dem Schlusspfiff auch welche auf der Platte der Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, die ein anderes Wort wählten, ein wohl treffenderes: „Scheiße!“ Das Tabellenschlusslicht aus Gelsenkirchen, das zum Tabellendrittletzten HC TuRa Bergkamen und zum Tabellenvorletzten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hätte gleichziehen können, hatte eine gute Leistung geboten, teilweise sogar eine verdammt gute. Die Belohnung aber, und das war das Ärgerliche, hatten sich die Schalker selbst vermasselt, weil sie sich zu viele Fehler der Kategorie schusselig geleistet hatten.

Aus dem 12:13 wird ein Schalker 12:16-Pausenrückstand

Als es in dieser Partie in die entscheidende Phase ging, „haben wir den Kopf verloren und nicht clever zu Ende gespielt“, sagte Sebastian Hosenfelder, der zudem mit der einen oder anderen Entscheidung der starken Schiedsrichter Christoph Bendel und Tobias Kocinski haderte. „Aber“, sagte der Schalker Trainer auch gleich, „das war nicht das Entscheidende.“

Starker Rückhalt: Schalkes Torwart Veit Lichtenegger.
Starker Rückhalt: Schalkes Torwart Veit Lichtenegger. © Joachim Kleine-Büning

Um es nicht zu vergessen: Bereits in der Schlussphase der ersten Hälfte hatten die königsblauen Handballer Nerven gezeigt, vor allem Philipp Gemsa, der sich zwei schlechte Würfe genommen und ein Stürmerfoul geleistet hatte. So wurde aus dem 12:13 ein 12:16-Pausenrückstand. „Er muss sich die Hörner abstoßen, um wieder der Alte zu werden“, meinte Sebastian Hosenfelder nach dem zweiten Einsatz des Rückraum-Mannes nach dessen Kreuzbandriss. „Wie heißt es doch: Solange man verletzt war, braucht man, um wiederzukommen. Neun Monate.“

Torwart Veit Lichtenegger und Thorben Kirsch stechen erneut heraus

Dass die Schalker, bei denen wie schon beim ersten Saisonsieg eine Woche zuvor gegen Bergkamen Torwart Veit Lichtenegger und Thorben Kirsch das Top-Duo bildeten, an diesem Samstagabend eine Menge Qualität hatten, verdeutlichte Christian Feldmann. Der Trainer des Spitzenreiters veränderte mehrmals sein Deckungssystem, er wechselte in der zweiten Halbzeit den Torwart, brachte Patrick Krömer für Jan Wesemann, und er versuchte es auch mit sieben Feldspielern – um nicht auf dem Weg in die 3. Liga ausgerechnet gegen den Tabellenletzten die ersten Punkte abzugeben.

Als Frederic Hentschel die Schalker mit 25:24 in Führung geworfen hatte, nahm Christian Feldmann knapp neun Minuten vor dem Ende auch eine Auszeit. Und das Spiel kippte tatsächlich. Total. Weil Philipp Gemsa zweimal verballerte, weil Thorben Kirsch, der zuvor eine kleine Verschnaufpause erhalten hatte, vorbeiwarf, weil der Ball nach Jan Grzesinskis Wurf mal am Hallendach schnuppern wollte, und weil Todor Ruskov sein Zielwasser bei seinem ersten Wurf in der ersten Halbzeit schon komplett heruntergeschluckt hatte.

Noch zwei Hinrunden-Spiele im Januar – gegen Ferndorf II und Jöllenbeck

Nichtsdestotrotz: Dieser Auftritt sowie das eine Woche alte 32:24 über Bergkamen machen auf jeden Fall Mut im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt. „Wir haben sehr gute Chancen zu gewinnen, wenn wir so spielen wie heute“, sagte Schalkes Handball-Chef Hans-Christian Wichlacz mit Blick auf die letzten beiden Hinrunden-Partien am 11. Januar gegen den TuS Ferndorf II und am 18. Januar beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.

Spielfilm: 2:0, 2:1, 4:1, 5:2 (8.), 5:5 (10.), 6:6, 8:6, 8:9, 10:11 (22.), 13:11, 13:12 (27.), 16:12 (Halbzeit), 18:14, 18:16 (34.), 19:17, 21:17 (39.), 21:21 (42.), 22:21, 22:24 (45.), 24:24, 24:25 (49.), 28:25 (56.), 28:26, 31:26.

FC Schalke 04: Lichtenegger, Sinkovec (bei einem 7 m) – Gemsa (1), Lenz (3), Heming (4), Kirsch (10/3), Sauerland (n. e.), Busjan (3), Ruskov (1), Dobrodt (n. e.), Grzesinski (3), Hentschel (1), Helfrich.