Schalke. Torwart Veit Lichtenegger, der drei Siebenmeter pariert, und Thorben Kirsch ragen beim ersten Schalker Saisonsieg heraus. 32:24 über Bergkamen.
Das war doch mal ein Signal an die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt: Im zehnten Spiel schafften die Oberliga-Handballer des FC Schalke 04 ihren ersten Saisonsieg. „Jetzt haben wir wenigstens eine tolle Weihnachtsfeier“, sagte Trainer Sebastian Hosenfelder nach dem 32:24 (17:12)-Erfolg über den HC TuRa Bergkamen. Zwar steht seine Mannschaft nach wie vor am Tabellenende, nun aber längst nicht mehr ganz so einsam wie zuvor.
Um es gleich vorwegzunehmen: Dieser Sieg war hochverdient, weil die Schalker diesmal auch eine Eigenschaft hatten, die ihnen zuletzt regelmäßig gefehlt hatte. Nämlich? „Auch wenn wir es zunächst wegen unserer vielen technischen Fehler nicht geschafft haben, wegzuziehen, haben wir konstant weitergespielt und hatten keine Schwächephase“, sagte Sebastian Hosenfelder, der auch seine Maßnahmen positiv bestätigt sah. Er hatte seine beiden Kreuzbandriss-Patienten nominiert: Philipp Gemsa, der in der zweiten Hälfte ein tolles Comeback feierte, und Fabian Hentschel, der einen fast schon bekloppten Tempogegenstoß zum 32:21 abschloss. Dafür hatte er gleich drei Spieler zunächst draußen und nur einen Platz für Fin Sauerland, der schließlich nachgetragen wurde, Bastian Schwengers sowie Phillip Dobrodt offen gelassen.
Schalker Torwart-Wechsel in der 14. Minute
Was den Schalker Trainer am meisten freute, war, dass sein Team mit der offensiven Deckung des Aufsteigers aus Bergkamen, der nur mit elf Feldspielern angereist war, die noch nicht einmal alle fit waren, sehr gut zurechtkam. Ob 5:1 oder 4:2, „wir haben jederzeit Lösungen gefunden“, sagte Sebastian Hosenfelder, um mit einem Schmunzeln zu ergänzen: „Vielleicht wird die 4:2 ja jetzt unsere Lieblingsdeckung.“
Bevor es für das Tabellenschlusslicht gegen die TuRa-Defensive jedoch richtig gut lief, passierte in der Schalker Hintermannschaft etwas sehr Entscheidendes – sogar dahinter, um genau zu sein. Veit Lichtenegger rückte in der 14. Minute für Fabian Sinkovec zwischen die Pfosten und war fortan ein großartiger Rückhalt. Der Mann mit der Trikot-Nummer 39, obwohl er erst am Montag so alt wird, parierte unter anderem drei Siebenmeter-Bälle: zwei von Dimitry Stukalin und einen von Damian Nowaczyk. So war der Torwart-Routinier neben Thorben Kirsch der Hauptgarant dafür, dass sich die Schalker nach dem 11:11 auf 15:11 sowie nach dem 15:12 bis zur Pause auf 17:12 absetzten.
Feuerwerk: Schalke zieht von 27:21 au 32:21 davon
Damit war der HC TuRa Bergkamen, auch wenn er Mitte der zweiten Hälfte noch zweimal auf vier Treffer verkürzen konnte, erledigt. Und was dann zwischen der 51. und 56. Minute passierte, als die Schalker von 27:21 auf 32:21 enteilten, war in der Schürenkamp-Halle schlicht ein Feuerwerk. Etwas dezenter formulierte es jedoch Sebastian Hosenfelder. „Das haben wir am Ende ganz gut gemacht“, sagte der Trainer, der nun hofft, dass sein Team aus diesem Spiel etwas in die letzte Partie des Jahres – beim verlustpunktfreien Spitzenreiter ASV Hamm-Westfalen II – transportieren kann. „Wir müssen halt Selbstvertrauen bekommen und die schlechten Gedanken aus dem Kopf verdrängen“, sagte der 38-Jährige, bevor er verschwand. Zur tollen Weihnachtsfeier.
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Spielfilm: 1:0, 1:1, 3:1, 3:3, 11:11 (22.), 15:11 (27.), 15:12, 17:12 (Halbzeit), 18:12, 22:16 (40.), 22:18, 23:19, 26:19 (50.), 26:20, 27:21, 32:21 (56.), 32:24.
FC Schalke 04: Sinkovec (1.-14.), Lichtenegger (14.-60.) – Gemsa (3), Fa. Hentschel (1), Gill, Lenz, Heming (4), Sauerland, Kirsch (9/1), Busjan (4), Ruskov, Grzesinski (4), Fr. Hentschel (3), Helfrich (5).