Gelsenkirchen. Die U 23 empfängt Essen mit dem bei den Profis aussortierten Nabil Bentaleb. Trainer Torsten Fröhling spürt die Besonderheit dieses Revierderbys.

Das erlebt der Rasen der Mondpalast-Arena auch nicht alle Tage, dass sich solch teure Beine auf ihm bewegen. Am Freitag hat Torsten Fröhling, der Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04, das Geheimnis gelüftet, das eigentlich keines großes mehr war: Der bei den Profis der Königsblauen aussortierte Nabil Bentaleb, der vor zwei Jahren für 19,5 Millionen Euro von Tottenham Hotspur gekommen ist, wird am Samstag (14 Uhr) im Regionalliga-Revierderby gegen Rot-Weiss Essen in der Schalker Startelf stehen.

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Zwar hat der 24-jährige Algerier die Einheiten am Montag und Dienstag verpasst, weil er krank war, „aber er ist seit Mittwoch wieder da und macht einen körperlich guten Eindruck“, sagt Torsten Fröhling. „Das Entscheidende ist, dass ein Spieler will, dass er sich wohlfühlt. Und das hat Nabil gesagt. Also wird er auch spielen.“ Dass sich sein Gegenüber Christian Titz aber nun fürchtet, kann sich der Schalker U-23-Trainer überhaupt nicht vorstellen. Zumal Nabil Bentaleb nach seiner Knie-Operation lange rausgewesen sei und „RWE noch ganz andere Leute hat“. Also richtig starke Regionalliga-Kicker, soll das heißen.

Sidney Sam und Benjamin Baier treffen vor drei Jahren beim 1:1

Die Besonderheit dieses Revierderbys, das es fast auf den Tag genau vor drei Jahren zuletzt in der Mondpalast-Arena gegeben hat, als Sidney Sam und Benjamin Baier per Elfmeter gegen Alexander Nübel beim 1:1 trafen, ist Torsten Fröhling in den vergangenen Tagen sehr bewusst geworden. „Es scheint ja sogar das ganz große Derby zu sein“, sagt er. „Es ist ein ganz außergewöhnliches Derby, vor allem für die Fans.“

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Doch auch bei seinen Spielern hat Torsten Fröhling in Laufe dieser Trainingswoche gespürt, dass da alles andere als ein stinknormales Regionalliga-Spiel auf dem Plan steht. Die Anspannung war größer? „Nein, nicht die Anspannung“, antwortet der Schalker Fußball-Lehrer. „Es war ein bewussteres Trainieren, um in den Kader zu rutschen und vielleicht die Chance zu bekommen, auch zu spielen. Trotzdem wird es auch wieder Härtefälle geben, weil unser Kader ja nicht so klein ist.“

Torsten Fröhling kennt Richard Golz, den Papa von RWE-Keeper Jakob

Wie immer die Startelf der Schalker U 23 auch aussehen wird: Sie muss sich auf ein ganz besonders Kaliber einstellen, das drittklassig werden will. Und Torsten Fröhling schenkt es sich ob der großen Zahl an Essener Regionalliga-Hochkarätern auch, einzelne RWE-Spieler herauszupicken. Obwohl: Die Geschichte von Torwart Jakob Golz (21) möchte er dann doch erzählen: Dessen Papa Richard (51), den ehemaligen Bundesliga-Keeper, kennt er nämlich aus gemeinsamen Zeiten beim Hamburger SV. „Wir haben immer Kontakt gehalten“, sagt Torsten Fröhling. „Er hat sich damals um mich gekümmert: Er war schon Profi und ich Übersiedler aus dem Osten.“

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Dass die Essener, die aktuell Rang drei belegen, als Favoriten in der Mondpalast-Arena auflaufen werden, braucht Torsten Fröhling niemand zu erzählen. Aber der Trainer sieht sein Team nicht chancenlos, erst recht nicht seit dem 1:2 vom vergangenen Samstag gegen Spitzenreiter SV Rödinghausen. „Wir wollen es einen Tick besser machen“, sagt der 53-Jährige. „Aber das ist immer unser Anspruch.“ Und dabei helfen soll auch Nabil Bentaleb.