Marl. „Man kann gar nicht sagen, dass wir Fehler gemacht haben. Das setzt ja voraus, dass wir überhaupt etwas machen“, sagt YEG-Trainer nach dem 0:5.

Ali Durmaz hatte einen Plan. Der Trainer des Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel wollte am Sonntag im Gastspiel beim TuS 05 Sinsen möglichst lange die Null halten und dann aus einer sicheren Defensive heraus Nadelstiche in der Offensive setzen. Seinen Schützlingen gab er daher eine zentrale Forderung mit auf den Weg: Haltet den Kasten sauber. Das gelang dem Schlusslicht genau sieben Minuten, dann führten die Sinsener mit 1:0. Es sollte der Anfang eines 0:5-Desasters sein, nach dem Ali Durmaz von einer „katastrophalen Leistung“ sprach.

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Desaströs war beispielsweise das Zweikampfverhalten der Gäste. Statt mit dem nötigen Biss dem schon sieben Punkte großen Rückstand auf den Relegationsplatz entgegenzutreten, wirkten die Hasseler so, als hätten sie den Abstieg bereits am vorletzten Spieltag der Hinrunde akzeptiert. „In unserer Lage musst du kämpfen. Wozu heißt das sonst Abstiegskampf?“, fragte Ali Durmaz und ergänzte: „Ich hatte vielmehr das Gefühl, dass einige den Abstieg schon hingenommen haben. Einstellung, Wille und Ehrgeiz – wir haben nichts davon gezeigt.“

Jetzt zwei Wochen Spielpause

Resignation war auch in der Halbzeitpause das Stichwort. Da lag YEG schon mit 0:3 hinten. Nach dem frühen Rückstand von Julian Stöhr hatte Lorenz Niedrig den Sinsener Sieg mit einem Doppelschlag (30., 33.) praktisch unter Dach und Fach gebracht. Besonders bitter für YEG: Faruk Gülgün hatte kurz vor dem 0:2 die große Chance zum Ausgleich, sein Schuss wurde aber noch vor der Linie geklärt (29.).

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Dies sollte aber die einzige nennenswerte Offensivaktion der Hasseler bleiben. Und auch in der Defensive wurde es im zweiten Abschnitt nicht sonderlich besser. Die Sinsener erhöhten durch Lorenz Niedrig (58.) und Marius Speker (75.) so gar noch auf 5:0. „Man kann gar nicht sagen, dass wir Fehler gemacht haben. Das setzt ja voraus, dass wir überhaupt etwas machen. Das war gar nichts, wir hätten zu Hause bleiben können“, polterte Ali Durmaz. Für YEG steht nun eine zweiwöchige Spielpause auf dem Programm. Viel Zeit zum Grübeln also. Und zum Schmieden neuer Pläne. Denn die braucht es nach diesem Desaster definitiv.

Tore: Julian Stöhr (7.), Lorenz Niedrig (30., 33., 58.), Marius Speker (75.).

YEG Hassel: Keser, Kodaman (46. Göktas), Özcan, Özgen, Akbaba, Ersoy, Yamac, Gülgün, E. Demircan (46. Celen), Özkaya, Turhal (73. Akyürek).