Schalke. „Das war eine desaströse erste Halbzeit“, sagt Schalkes Trainer Sebastian Hosenfelder nach dem 29:33 gegen Haltern-Sythen. 11:18 nach 30 Minuten.

Sebastian Hosenfelder war am Samstagabend ratlos. „Soll ich die Fehler mal alle diktieren?“, fragte der Trainer des Handball-Oberligisten FC Schalke 04 und musste sogar etwas schmunzeln. Obwohl sich sein Team, das sieglose Schlusslicht, soeben einen – ja was für einen Auftritt eigentlich geleistet hatte? Peinlich war es. Punkt. „Das war eine desaströse erste Halbzeit“, sagte Sebastian Hosenfelder nach dem 29:33 (11:18) gegen Aufsteiger HSC Haltern-Sythen. „Wir haben uns null an den Matchplan gehalten.“

Okay: Knapp zehn Minuten war es sogar noch auszuhalten. Doch schon zu diesem Zeitpunkt hatte der Schalker Trainer mehrere Gegentreffer gesehen, für die er überhaupt kein Verständnis hatte. Zumal er seinen Spielern kurz vor Anwurf zum wiederholten Male sehr detailliert erläutert hatte, wie es der Aufsteiger am liebsten mag. „Die Halterner sind doch keine Mannschaft, die bei zehn Metern hochgeht und uns kaputtschießt“, sagte er. „Aber sie haben uns mit tollen spielerischen Mitteln auseinandergenommen.“

Todor Ruskov trifft die Wand hinterm Halterner Tor

Die Schalker, bei denen Trumpf-Ass Thorben Kirsch in der ersten Halbzeit nicht einmal Karo-sieben-Format hatte, hielten bis zum 11:14 in der 24. Minute zumindest den Anschluss. „Aber“, sagte Sebastian Hosenfelder, „beim ersten kleinen Gegenwind kommt gleich ein Einbruch.“ Und diesen hatten die Schalker endgültig nach der Auszeit von HSC-Coach Gérard Siggemann, weil sie nun völlig planlos und hektisch auftraten. „Da haben wir das Spiel abgegeben“, meinte Sebastian Hosenfelder mit Blick auf den 4:0-Lauf, mit dem die Seestädter den ersten Abschnitt beendet hatten.

Da passte es auch irgendwie ausgezeichnet ins schlechte Bild, dass der nachgetragene Todor Ruskov bei seinem ersten Einsatz nach seiner Schambeinentzündung aufs Feld kam und den Ball total unmotiviert an die Wand hinter dem Halterner Kasten warf. Nikolai Lenz, der Rücken-Patient hatte in der Start-Sieben gestanden. Weil sich Sebastian Hosenfelder für Todor Ruskov entschieden und damit alle 14 Plätze belegt hatte, durfte Lars Viermann schon vor dem Spielende duschen.

Sebastian Hosenfelder: „Mit dieser Leistung sieht’s dunkel aus“

11:18. Das ist ein Halbzeitergebnis, das häufig dazu führt, dass der vermeintliche Sieger etwas abbaut und der vermeintlich Geschlagene etwas besser wird. Dafür gab es aber auch einen Grund. Die Schalker Deckung stand gegen den verhältnismäßig niedrigen HSC-Rückraum defensiver. Und warum erst jetzt? „Keine Ahnung“, sagte Sebastian Hosenfelder und war kurz davor, alles herauszukramen, was er seinem Team gezeigt und aufgemalt hatte.

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Tatsächlich, vielleicht auch wegen der guten Erinnerung an das eine Woche alte Derby-22:22 beim VfL Gladbeck, keimte noch einmal ein bisschen Hoffnung auf, nachdem Thorben Kirsch von der Siebenmeter-Marke aus zum 26:29 getroffen hatte. Doch der HSC Haltern-Sythen, der seine sechs Zeitstrafen auch regelmäßig zu Treffern genutzt und fünf mehr als Schalke gehabt hatte, machte dann nach dem 30:27 alles klar – 33:27. „Wir hätten auch keinen Punkt verdient gehabt“, sagte Schalkes Trainer Sebastian Hosenfelder. „Haltern war uns in fast allen Belangen überlegen. In allen. Wenn wir so weiterspielen: Mit dieser Leistung sieht’s dunkel aus.“ Sehr dunkel.

Spielfilm: 0:1, 1:3, 2:4, 4:4 (8.), 5:5, 5:7, 6:7 (11.), 6:10, 7:11, 8:11, 8:13, 9:14, 11:14 (24.), 11:18 (Halbzeit), 11:20 (35.), 19:28 (46.), 22:28, 22:29, 26:29 (55.), 26:30, 27:30, 27:33, 29:33.

FC Schalke 04: Sinkovec (1.-22., 50.-60.), Lichtenegger (22.-50.) – Schwengers (3), Gill (3), Lenz (2), Heming (3), Sauerland, Kirsch (11/6), Busjan (1), Ruskov, Dobrodt (2), Grzesinski (2), Fr. Hentschel (1), Helfrich (1).