Gelsenkirchen. Das erste Ziel der Schalker Nachwuchsteams in der Knappenschmiede ist die Ausbildung zum Profi. Aber nicht jeder schafft es auch. Ein Kommentar.

Es ist sicherlich richtig, dass der VfB Homberg, der Oberliga-Meister des Fußball-Verbandes Niederrhein, nicht zwingend ein Gradmesser in der Regionalliga ist. Ja manchmal sprechen die Duisburger sogar selbst davon, für die vierte Liga nicht wirklich geschaffen zu sein. Und der Blick auf die Tabelle verrät: Schlechter als Homberg ist nur der SV Bergisch Gladbach 09, der Oberliga-Meister Mittelrheins.

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Diese Fakten könnten dazu führen, den 4:0-Sieg der U 23 des FC Schalke 04, des Oberliga-Meisters Westfalens, als Selbstverständlichkeit zu bewerten. Das wäre jedoch ein bisschen zu einfach. Dieser Erfolg über den VfB Homberg sieben Tage nach dem 5:1 bei der U 23 Borussia Dortmunds ist nämlich deshalb etwas Besonderes, weil er nicht mit vier Profis, die als Trainingshilfen vor dem Bundesliga-Spiel in Augsburg dienen mussten, sondern ganz ohne Profis zementiert worden ist. Ohne Carls’, Reeses, Boujellabs und Skrzybskis.

Eine Mannschaft, die lediglich als Ausbildungsstätte dient

Das bedeutet: Dieser 4:0-Erfolg über den VfB Homberg ist nicht nur nicht selbstverständlich, er tut den Fußballer-Herzen und Fußballer-Seelen der U-23-Kicker des FC Schalke 04 auch total gut.

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Klar: Der Verein leistet sich dieses Team in der Knappenschmiede lediglich als Ausbildungsstätte für seine Profi-Mannschaft. So sind eigentlich auch der Tabellenplatz und die Ergebnisse schnurzpiepegal, sofern am Ende der Klassenerhalt steht und der Teller, auf dem sich die königsblauen Talente präsentieren können, viertklassig bleibt.

Profi zu werden, ist wichtiger, als sich Deutscher Meister zu nennen

Das ist zu verstehen und nachzuvollziehen. Erst recht, weil ja sogar Norbert Elgert erzählt, dass es ihm wichtiger sei, seine A-Junioren für die Profis auszubilden als Deutscher Meister zu werden – was dem einen oder anderen dann aber doch schon etwas schwieriger fällt zu begreifen.

Schließlich ist es doch auch so, dass in diesen Schalker Ausbildungsteams Fußballer kicken, die es trotz aller Fürsorge nie schaffen werden, im Konzert der Großen in der Bundesliga zu spielen. Und deshalb sollte auch die große Freude derjenigen Schalker nicht unterschätzt werden, die sich beim Regionalliga-Spiel gegen den VfB Homberg Fußball-Schuhe anziehen durften – und zwar endlich mal wieder abseits des Trainings und einer Testpartie.