Bottrop. Schalkes U23-Trainer Torsten Fröhling machte mit seinem Team durch den klaren Sieg über Homberg einen gehörigen Sprung nach vorne.
Die englische Woche endete für die U23 des FC Schalke 04 in der Fußball-Regionalliga so, wie sie begonnen hatte: mit einem Sieg mit vier Toren Unterschied. Sieben Tage nach dem 5:1 bei der U23 von Borussia Dortmund kamen die Königsblauen gegen den Mit-Aufsteiger VfB Homberg zu einem weiteren klaren Erfolg. Sie gewannen im Bottroper Jahnstadion vor 250 Zuschauern mit 4:0, nachdem es am Dienstag gegen RW Oberhausen ein 1:1 gegeben hatte.
Schalkes Trainer Torsten Fröhling empfand nach den drei guten Auftritten seiner Mannschaft puren Stolz, zumal er nicht nur ohne die verletzten Sören Ahlers und Björn Liebnau auskommen musste, sondern auch ohne Unterstützung aus der Profi-Mannschaft. Die Spieler aus dem Kader von Trainer David Wagner, die für einen Einsatz in Betracht gekommen wären, wurden am Samstag beim Abschlusstraining der Bundesliga-Mannschaft vor dem Spiel in Augsburg benötigt.
Die U23 spielte deshalb in einer Formation, die in dieser Saison so noch nie zusammengespielt hatte. Das merkte man ihr in der Anfangsphase an, denn die ersten Minuten gehörten nicht ihr, sondern dem Gast aus Duisburg. „Wir konnten von Glück sprechen, dass wir nicht mit 0:1 in Rückstand geraten sind“, meinte Torsten Fröhling.
Cagatay Kader und Justin Walker hatten zwei gute Möglichkeiten für die Homberger. Aber sie nutzten sie nicht. Stattdessen gingen die Gastgeber nach etwas mehr als einer halben Stunde in Führung. So mancher hatte vor dem 1:0 ein Foul des späteren Torschützen Fatih Candam an Mike Koenders gesehen - wohl auch Stefan Janßen, der VfB-Coach, der in der Bewertung dieser Szene einmal mehr nachwies, was für ein fairer Sportsmann er ist. „Die drei Unparteiischen waren sich einig. Wenn wir alle keine Fehler machen würden, hätten wir das Recht, auch die Schiedsrichter zu kritisieren.“
Der ehemalige Schalker, der bis 1994 für die Amateur-Mannschaft in der Oberliga gekickt hat, wies darauf hin, dass seine Mannschaft nach der umstrittenen Entscheidung noch eine Stunde Zeit gehabt hätte, um die Partie zu wenden. Bis zur Pause hielt der Abstiegskandidat die Partie noch offen, aber im zweiten Durchgang war er den Schalkern nicht mehr gewachsen.
„Wir haben uns für die zweite Halbzeit einiges vorgenommen, was aber nicht funktioniert hat“, merkte Stefan Janßen an. Mit dem 2:0, nach Vorarbeit von Phil Halbauer ebenfalls durch Fatih Candam erzielt, war die Partie gelaufen. „Danach sind wir nicht mehr zurückgekommen“, sagte der 48-Jährige. „Wenn dann eine junge talentierte Mannschaft wie die der Schalker Lust kriegt, dann kommt es so, wie es gekommen ist.“
Die beiden letzten Treffer an diesem Tag offenbarten das Potenzial, das die königsblaue Mannschaft auch ohne Profis besitzt. Das 3:0 war das schönste Tor des Tages. Timo Becker nahm sein Herz in beide Hände, zog aus etwa 25 Metern ab und traf links oben in den Knick. Sehr gekonnt herausgespielt war das 4:0 durch den eingewechselten Philip Fontein nach Zuspiel des etatmäßigen Ersatzspielers Jonathan Riemer, der zu jenen Akteuren gehörte, die ihre Bewährungschance nutzten.
„Nach nervösem Beginn haben wir sehr diszipliniert agiert“, lobte Torsten Fröhling. „Ich freue mich vor allem für jene Jungs, die bisher weniger zum Einsatz gekommen und an ihrer Aufgabe gewachsen sind.“ Nach Abschluss der für sie so erfolgreichen englischen Woche verbesserten sich die Schalker am Samstag auf Rang sieben. Bei einem Vorsprung von jetzt acht Punkten auf die Abstiegsplätze sollte der Klassenerhalt für den Wiederaufsteiger im weiteren Verlauf eigentlich eine Formsache werden.
Tore: 1:0 Fatih Candam (31.), 2:0 Fatih Candam (59.), 3:0 Timo Becker (73.), 4:0 Philip Fontein (79.).
FC Schalke 04 U23: Wozniak, Riemer, Lübbers, Hofmann, Candam (74. Fontein), Eggert, Halbauer (83. Can), Grinbergs (80. Langer), Plechaty, Saho Sarho (85. Hempel), Becker.