Bonn. Die U 23 des FC Schalke 04 spielt beim Bonner SC 0:0 und hat in der Schlussphase Glück. Christian Eggert fliegt in der 77. Minute vom Platz.
Die U-23-Fußballer des FC Schalke 04 bleiben in dieser Regionalliga-Saison ungeschlagen. Aber anders als nach dem 1:1 eine Woche zuvor gegen den SV Lippstadt 08 wertete Trainer Torsten Fröhling den Punkt beim Bonner SC am Samstag als Gewinn. „Wir können zum Schluss glücklich sein, dass wir hier nicht bitter bestraft worden sind“, sagte er nach dem 0:0.
Eigentlich hätte sich Torsten Fröhling auch in einem Kämmerchen des Sportparks Nord mit seinem Bonner Gegenüber Thorsten Nehrbauer treffen können, und das Trainer-Duo hätte sich gegenseitig bemitleiden können. Es war nämlich überhaupt kein typisches 0:0-Spiel, beide Mannschaften hatten die eine oder andere ausgezeichnete Möglichkeit. „Das ist das Salz in der Suppe“, sagte der 41-jährige BSC-Trainer. „Machst du die 100-Prozentigen, ist alles gut. Wenn du sie nicht machst, sind alle ein bisschen bedröppelt.“ Und nach der Schlussphase hätte Thorsten Nehrbauer, der gebürtige Bonner, durchaus für sich beanspruchen können, der bedröppeltere der beiden Fußball-Lehrer zu sein.
Schalkes Kapitän Christian Eggert sieht die Gelb-Rote Karte
Es lief die 77. Minute, als sich Schalkes Kapitän Christian Eggert an der Mittellinie für ein Foul an Robin Schmidt entschied, um nichts anbrennen zu lassen, und die Gelb-Rote Karte sah. „Da sind wir in Hektik verfallen“, sagte sein Trainer Torsten Fröhling und hatte dafür überhaupt kein Verständnis. „Das muss doch nicht sein“, meinte er.
Dabei hatte der Schalker U-23-Coach seine Mannschaft vor 899 Zuschauern lange Zeit auf einem doch recht guten Weg gesehen, auch wenn es kein Fußball-Spiel war, das die Fans begeisterte. „Wir waren ganz gut vorbereitet. In der ersten Halbzeit ist es auch gut aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte Torsten Fröhling, um dann Worte zu sprechen, die Gefahr laufen könnten, demnächst ständig wiederholt zu werden. „Unsere Chancenverwertung muss besser werden“, sagte er. Mal wieder.
Schalkes Profi Alessandro Schöpf vergibt kläglich
Und da konnte ihm auch der Profi nicht helfen: Alessandro Schöpf, der meistens auffällig unauffällig agierte. Der 25-jährige Österreicher, der – wie vereinbart – eine Halbzeit absolvierte, hatte die beste Möglichkeit für die Gelsenkirchener, er scheiterte aber an BSC-Schlussmann Robin Benz – fast schon kläglich, muss man nach diesem Schüsschen sagen. Das war in der 41. Minute. Die wohl zweitbeste Chance hatte Berkan Firat, der den Schöpf-Schuss toll vorbereitet hatte, bereits in der sechsten Minute. Er fand aber in Robin Benz seinen Meister, und auch nach mehreren Nachschüssen landete der Ball nicht dort, wo ihn Thorsten Fröhling nur allzu gerne gesehen hätte.
Zunächst funktionierte die Schalker U 23, bei der Stürmer Fatih Candan nun für Bundesliga-Profi Alessandro Schöpf auf dem Rasen stand, auch nach dem Wechsel noch. Allerdings war nicht zu übersehen, dass die Bonner besser wurden, was deren Trainer Thorsten Nehrbauer vor allem auch darauf zurückführte, dass er Stürmer Robin Schmidt gebracht hatte. „Wir hatten mehr Zugriff und waren präsenter“, sagte der 13-malige U-21-Nationalspieler. „Es ist dann bitter, dass wir die Situationen nicht genutzt haben.“
Sören Ahlers pariert gegen Dario Schumacher
Eine Möglichkeit haben die Bonner übrigens auch deshalb nicht genutzt, und zwar die in der 65. Minute, weil Sören Ahlers den Ball nach dem 17-Meter-Schuss des ehemaligen Schalkers Dario Schumacher klasse parierte. Und dann, nach dem Platzverweis Christian Eggerts, der sich auch noch mit einem sehr kräftigen Bonner Ordner anlegte, weil ihn dieser nicht auf die Tribüne lassen wollte, passierten eben noch die Dinge, die sogar zur Zufriedenheit Torsten Fröhlings führten. Obwohl es nur ein Pünktchen gab. „Wir können“, sagte der Schalker Trainer, „im Großen und Ganzen zufrieden sein.“
Tore: Fehlanzeige.
FC Schalke 04 U 23: Ahlers - Langer, Becker, Lübbers, Liebnau - Hofmann, Eggert - Gueye (90. Saho Sarho), Schöpf (46. Candan), Ceka (70. Plechaty) - Firat (81. Fontein).