Gelsenkirchen. Eine Woche später, zu seinem 53. Geburtstag, bekommt Schalkes U-23-Trainer Torsten Fröhling dann in Düsseldorf auch einen Profi geschenkt.

Torsten Fröhling war am Freitagnachmittag ein bisschen überrascht. Die Nachricht, dass er das Auswärtsspiel der Fußball-Regionalliga gegen den Bonner SC am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) im Sportpark Nord an der Kölnstraße 250 mit Profi Alessandro Schöpf bestreiten muss, war noch gar nicht bis zu ihm durchgedrungen – ebenso wenig, dass er eine Woche später in der Partie bei Fortuna Düsseldorfs U 23 zu einem 53. Geburtstag auch einen Profi geschenkt bekommen wird, nämlich Mark Uth.

„Wir nehmen sie alle mit“, sagt der Trainer der U 23 des FC Schalke 04 und schmunzelt. Also wird er den 25-jährigen Österreicher nach dessen langwieriger Knieverletzung, so sieht es der Plan vor, am Samstag eine Halbzeit lang einsetzen. Sein bislang letztes Pflichtspiel hat Alessandro Schöpf im Januar bestritten.

Mittelhand gebrochen: Sandro Plechaty spielt mit einer Karbonschiene

Mitnehmen nach Bonn kann Torsten Fröhling auch Sandro Plechaty. Der 21-Jährige hat sich zwar am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen den SV Lippstadt 08 einen Mittelhand-Bruch zugezogen, wird aber mit einer Karbonschiene spielen können. „Er hat auch voll mittrainiert“, sagt der Schalker U-23-Trainer, der weiterhin auf den kranken Görkem Can sowie Levent Mercan, der bekanntlich bei den Bundesliga-Profis ist, verzichten muss, während Nicholas Taitague momentan noch Belastungsprobleme hat.

Schalkes Sandro Plechaty (rechts) hat sich gegen Lippstadt einen Mittelhand-Bruch zugezogen.
Schalkes Sandro Plechaty (rechts) hat sich gegen Lippstadt einen Mittelhand-Bruch zugezogen. © Gero Schmidt

Die Schmerzen, die Torsten Fröhling nach diesem 1:1 hatte, sind immer noch nicht ganz weg. Und er hat die Lippstadt-Partie mit seiner Mannschaft auch sehr genau analysiert, damit diese aus den Fehlern, die sie sich geleistet hat, auch lernt.

Gut und torgefährlich: Bonns Mittelfeld-Mann Jan Holldack

„Wir hätten ganz klar das 2:0 und 3:0 nachlegen müssen. Wenn du das nicht machst, wird das in der Regionalliga bestraft“, sagt der 52-Jährige. „Wir hätten auch ein bisschen ruhiger spielen müssen, aber wir haben weiter Attacke geblasen und Lippstadt wieder stark gemacht.“

Im zweiten Saisonspiel erwartet Torsten Fröhling für seine Mannschaft eine anspruchsvolle Aufgabe, vielleicht sogar eine sehr anspruchsvolle. Die Bonner, die vor einer Woche bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf mit 3:1 gewonnen und ihre ersten Punkte in dieser Spielzeit geholt haben, „sind eine eine robuste Mannschaft“, berichtet er. Aufgefallen ist Torsten Fröhling bei seinen Beobachtungen vor allem auch das disziplinierte Verhalten des BSC. „Die Bonner spielen sehr gradlinig und versuchen es auch immer wieder mal mit langen Bällen“, sagt er.

Schalkes Torsten Fröhling: „Bonn ist eine abgezockte Mannschaft“

Es gibt aber auch den einen oder anderen Spieler des Bonner SC, der Torsten Fröhling besonders ins Auge gestochen ist. Jan Holldack zum Beispiel, der 23-jährige Mittelfeld-Mann, der vom Drittligisten KFC Uerdingen gekommen ist. „Der ist gut und torgefährlich“, sagt der Fußball-Lehrer, der auch vor Patrick Schikowski warnt, vor dem 27-jährigen Stürmer mit deutscher und polnischer Staatsbürgerschaft.

„Das ist eine abgezockte Mannschaft“, erzählt er. „Da werden wir uns auf was einstellen müssen.“ Nichtsdestotrotz ist klar, dass Torsten Fröhling den ersten Saisonsieg einfahren will, an dem er vor einer Woche schon ganz nah dran gewesen ist – bis zur 85. Minute, als Lippstadt den Ball nach einer unglücklichen Aktion von Schalkes Keeper Sören Ahlers noch zum 1:1 ins Netz schaufelte.