Gelsenkirchen. Sidi Sané (16), der Bruder von Leroy Sané, spielt jetzt in Schalkes U17. „Er bringt Potenzial mit, das andere nicht haben“, sagt sein Ex-Trainer.

Der Name Sané elektrisiert immer noch auf Schalke. Nicht unbedingt wegen Salif Sané, der vor einem Jahr von Hannover 96 zu den Königsblauen gewechselt ist, sondern wegen Leroy Sané, für den die Schalker vor drei Jahren die Rekord-Ablösesumme von etwa 50 Millionen Euro für dessen Wechsel zu Manchester City kassiert haben. Verwandt oder verschwägert sind zumindest diese beiden Sané nicht

Kim Sané musste die Karriere beenden

Das Talent wurde dem heute 23-jährigen Leroy Sané dennoch in die Wiege gelegt. Seine Mutter ist Regina Weber-Sané, mehrmalige Deutsche Meisterin und bis heute die einzige olympische Medaillengewinnerin in der Rhythmischen Sportgymnastik aus Deutschland. Sein Vater ist Souleyman Sané, der früher für Wattenscheid 09, den 1. FC Nürnberg und den SC Freiburg in der Bundesliga spielte.

Auch interessant

Was zumindest die königsblauen Insider wissen: Leroy Sané hat noch zwei Brüder. Kim, der 24-Jährige, hat früher ebenfalls in der Knappenschmiede gekickt. Er kam aber nicht über die U23 hinaus und beendete inzwischen, auch wegen großen Verletzungspechs, seine Karriere.

In der U9 auf Schalke angefangen

Der jüngste der drei Sané-Brüder ist Sidi Sané, inzwischen 16 Jahre alt. Im Gegensatz zu Leroy und Kim ist er immer noch aktiver Schalker. Er stieg in diesem Sommer von der U16 in die U17 auf und gehört zum Kader von Trainer Frank Fahrenhorst in der B-Junioren-Bundesliga.

Sidi Sané gehört zu jenen Ausnahmespielern, die in der U9 angefangen haben und noch immer auf Schalke sind – und das, obwohl auch er vom Verletzungspech nicht gerade verschont geblieben ist. „Er lässt in seinen jungen Jahren leider keine Verletzung aus“, hatte sein einstiger Trainer Willi Landgraf mal aus einer Mischung aus Sarkasmus, Betroffenheit und Verzweiflung gesagt.

Ein Antritt wie der Bruder: Sidi Sané inzwischen in der U17.
Ein Antritt wie der Bruder: Sidi Sané inzwischen in der U17. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

Wachstumsprobleme, Kreuzbandriss, Armbruch – das waren nur einige der Maläste, mit denen Sidi Sané bislang schon zu kämpfen hatte. Ihn auszusortieren, kam den Schalkern jedoch nie in den Sinn. „Sidi bringt Potenzial mit, das andere nicht haben“, sagt Willi Landgraf. Dass Sidi Sané vor allem über eine enorme Grundschnelligkeit verfügt, überrascht bei Souleymane Sané als Vater und Leroy Sané als Bruder nicht besonders.

Leroy war zur gleichen Zeit noch keine große Nummer

Auch Frank Fahrenhorst, sein aktueller Coach, ist von seinem Mittelstürmer Sidi Sané sehr angetan. „Man erkennt ganz deutlich seine Qualitäten. Wir sollten uns allerdings davon lösen, Vergleiche zu seinem Bruder und zu seinem Vater zu ziehen“, sagt der ehemalige Nationalspieler. „Wir sind froh, dass er die bisherige Vorbereitung gut mitgemacht hat, müssen aber aufpassen, dass wir ihn nicht in die nächste Verletzung manövrieren.“

Übrigens: Als Leroy Sané in der Saison 2011/12 so wie heute Sidi in der U17 des FC Schalke 04 kickte, war er noch nicht die große Nummer. Er kam meistens nur als Einwechselspieler zum Einsatz und hatte in der Offensive gegenüber Tim Bodenröder und Donis Avdijaj das Nachsehen.