Buer. . „Gott sei Dank haben wir es geschafft, in die Kreisliga A aufzusteigen“, sagt Werner Altenwerth, der Vorsitzende der Spvgg. Westfalia Buer.

Eigentlich braucht die Spvgg. Westfalia Buer zu ihrem 100. Geburtstag gar keine Geschenke mehr. „Gott sei Dank haben wir es geschafft, in die Kreisliga A aufzusteigen“, sagt Werner Altenwerth, der Vorsitzende der Geburtstags-Spielvereinigung, zu der er seit 1975 gehört. Und es ist ihm auch wichtig, dem Trainer, der im Vereinsheim ein paar Zentimeter weiter auf einem Tisch sitzt, ein besonderes Dankeschön auszusprechen: Mark Lamberty. „Wir hatten ja von der Bezirksliga den Durchmarsch bis in die Kreisliga C gemacht“, sagt Werner Altenwerth.

Während der 71-Jährige so vom Fußball in seinem Verein erzählt, vergisst er manchmal glatt das Jubiläum. „Unser großes Problem ist der Aschenplatz. Sobald es etwas regnet, steht der unter Wasser“, sagt er und belegt diese Worte mit fast schon beeindruckenden Bildern, die an ein Schwimmbad erinnern, aber nicht unbedingt an einen Fußballplatz.

Aber das Stadion Lohmühle hat doch einen Rasenplatz? „Der ist aber“, erklärt Werner Altenwerth, „für alle Spiele auf Kreisebene von November bis März gesperrt.“

Werner Altenwerth ist seit 1990 Chef der Spvgg. Westfalia Buer

Jene Bedingungen haben die Bueraner auch im Aufstiegsrennen behindert. „Da bist du Tabellenführer in der Kreisliga B und kannst nicht trainieren“, sagt Mark Lamberty. „Dann musst du in Soccer-Hallen und Fitness-Studios ausweichen, aber das kostet alles Geld.“

Die Jubiläumsparty der Spvgg. Westfalia Buer startet am Samstag um 18 Uhr

Das Jubiläumsprogramm bei der Spvgg. Westfalia Buer startet am kommenden Freitag (5. Juli) mit einem Spiel der Ü-40-Fußballer gegen die SSV Buer. Anstoß wird um 17 Uhr sein. Um 18 Uhr beginnt dann das Treffen der Altwestfalen, während sich ab 18.30 Uhr das Ü-32-Team mit der Spvgg. Middelich-Resse messen wird. Und: Thomasbläser werden das Vereinslied spielen.

Start am Samstag (6. Juli) wird im Stadion Lohmühle um 12 Uhr mit mehreren Jugend-Spielen sein, ehe ab 15.30 Uhr die erste und die zweite Mannschaft gegeneinander antreten werden. Um 18 Uhr beginnt dann die Jubiläumsparty.

Der Sonntag (7. Juli) wird ab 10 Uhr ein Familientag mit zahlreichen Angeboten für Jung und Alt, unter anderem auch wieder mit mehreren Jugend-Spielen.

An diesem Tag wird die Tennis-Abteilung, die es seit 1980 gibt bei der Spvgg. Westfalia Buer gibt, ein Probetraining anbieten.

Und mit Geld kann die Spvgg. Westfalia Buer nicht mal eben so herumwerfen, ist auch gar nicht in der Lage, einen möglichen Eigenanteil für einen Kunstrasen-Platz zu stemmen. „Wir haben es schon über mehrere Kanäle versucht, aber wir sind noch gar nicht dran. Vielleicht 2022“, sagt Werner Altenwerth, der seit 1990 Chef des Klubs ist – mit einer beruflich bedingten vierjährigen Unterbrechung von 2000 bis 2004. „Gelsensport und die Politik könnten mehr machen, könnten flexibler sein und uns im November und Dezember auf Rasen spielen lassen“, meint er. „Aber da haben alle mit zu kämpfen, und es hilft ja auch nicht zu stöhnen.“

Der Vereinschef ist Fan und Mitglied Borussia Dortmunds

Ganz entscheidend ist für Werner Altenwerth und seine Vorstandskollegen, die gefühlt alle an der Hugostraße 60 wohnen und die Tage, die sie nicht dort sind, zählen können, dass die Spvgg. Westfalia Buer auch in Zukunft ein 100-prozentiges Hobby bleibt. „Und am besten“, betont er, „für die Spieler auch.“ Dieses Hobby, dieses Ehrenamtliche lebt der Wanne-Eickeler vor.

Okay: Für den einen oder anderen wird es jetzt etwas unangenehm. Oder, um die Worte des Westfalia-Vorsitzenden zu benutzen: „Hier werde ich auch ein bisschen verarscht!“ Der Grund ist aber plausibel: Werner Altenwerth ist Borussia-Dortmund-Fan. Seit 50 Jahren ist er BVB-Mitglied. Und er schämt sich nicht dafür. Also hat er auch eine Dauerkarte? „Klar“, antwortet er. Spielt aber die Spvgg. Westfalia Buer parallel, müssen die BVB-Stars ohne Werner Altenwerth auskommen. „So doof“, sagt er, „ist man ja.“

Schon um 10 Uhr geht’s am Sonntag weiter

Jetzt aber wird erst einmal der 100. Geburtstag des 290 Mitglieder zählenden Vereins gefeiert, der „seit nunmehr einem ganzen Jahrhundert ein wertvolles Angebot zum Sportgeschehen in unserer Stadt macht“, wie Oberbürgermeister Frank Baranowski in seinem Grußwort für die Festschrift geschrieben hat. Werner Altenwerth ist froh, dass sich die zahlreichen Vorbereitungen auf der Zielgeraden befinden. „Das ist ein Hammer, enorm viel Arbeit“, sagt er. „Das hätte ich nicht gedacht.“ Und er hofft, dass nun am Freitag, Samstag und Sonntag alle Helfer zur Verfügung stehen werden, „dass alle ihre Zusagen einhalten“.

Die kompletten Feierlichkeiten werden im Stadion Lohmühle stattfinden. Der Höhepunkt startet am Samstagabend um 18 Uhr, ehe ab 20.30 Uhr Carry White der Stargast auf der Bühne sein wird. Gäste aus Sport, Politik und Verwaltung werden erwartet. Dann können sich Werner Altenwerth und seine Vorstandskollegen vielleicht auch mal ein bisschen zurücklehnen. Obwohl es ja am Sonntag schon um 10 Uhr wieder weitergehen wird.