Schalke. Der FC Horst 59 gewinnt das Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gegen die Resser Zweitvertretung mit 3:1 und bleibt im Kreis-Oberhaus.
Nach einer Saison, die die gesamte Bandbreite an Gefühlen abdeckte, hat der FC Horst 59 zumindest das Schlimmste verhindern können. Im Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga A setzten sich die Löwen vor 250 Zuschauern am Schürenkamp mit 3:1 gegen Viktoria Resse II durch. Nach sechs Jahren im Kreis-Oberhaus müssen die Resser somit zurück in die Kreisliga B.
„Es war mir vor Beginn dieser Saison klar, dass die zweite Saison nach dem Aufstieg sehr schwierig werden würde. Aber dass sie so schwierig werden würde, hätte ich nicht gedacht“, gab Gerd Bergforth vom Vorstand der 59er zu Protokoll. Sein Klub schien zum Jahreswechsel im sicheren Fahrwasser zu schwimmen, aber dann geriet er nach neun sieglosen Spielen in Folge heftig in den (Abstiegs-)Strudel.
Tobias Bergforth: „Jetzt sind wir einfach nur noch erleichtert“
„Dass wir nachsitzen mussten, war völlig unnötig“, meinte Trainer Tobias Bergforth, gleichzeitig auch der Sohn von Gerd Bergforth. „Jetzt sind wir einfach nur noch erleichtert.“ Ähnlich äußerte sich sein gleichberechtigter Trainer-Partner Christian Keiser: „Die vergangenen Wochen waren sehr hart. Erst nach unserem Treffer zum 1:0 sind die Dämme gebrochen. Bis dahin war das Spiel völlig offen.“
Diese Auffassung vertrat auch Kamal Ramadan, der Resser Coach, der den Abstieg als fairer Sportler akzeptierte: „Beide Mannschaften agierten lange auf Augenhöhe. In der letzten halben Stunde haben die Horster ihre Tormöglichkeiten besser genutzt. Man darf nicht vergessen, dass wir vier A-Junioren-Spieler in unseren Reihen hatten.“ Allerdings bot die Zweite der Viktoria mit Stefan Colmsee, Mirko Blaschek und Sascha Barde auch drei Akteure in der Startformation auf, die vor nicht langer Zeit höherklassig in der ersten Mannschaft der Resser kickten.
David Langenberg sorgt für die 1:0-Führung des FC Horst 59
Aber auch sie hatten bei Temperaturen um die 30 Grad ihre Probleme. Die erste Stunde verlief ohne besondere Höhepunkte recht ausgeglichen, vielleicht mit leichten Vorteilen für das Team aus dem Stadtosten. Für Pfeffer sorgte erst das 1:0 für die Horster durch David Langenberg nach einem feinen Zuspiel von Marvin Bühner (60.). Dieses Tor beflügelte die 59er.
Neun Minuten danach erhöhte der eingewechselte Dominik Jollberg mit einem verwandelten Strafstoß auf 2:0. Er selbst war von Aaron Werner zu Fall gebracht worden, allerdings, und das ist nicht als Vorwurf an Schiedsrichter Oliver Brotzki zu verstehen, ganz knapp vor der Strafraumgrenze.
Der dritte Treffer fällt in der Nachspielzeit
Fabio Schmitz, einer der vier Resser A-Junioren-Spieler, machte es mit seinem Flachschuss zum 1:2 wieder spannend. Aber das Wetter hatte seinen Tribut gefordert. Viktorias Zweite, die in der Meisterschaftsrunde nur acht Punkte eroberte, hatte nichts mehr zuzusetzen. Stattdessen kassierte sie in der Nachspielzeit durch Kevin Teixeira-Gingado nach Vorarbeit des starken Jokers Dominik Jollberg das dritte Gegentor.
Viktoria II steht jetzt also vor dem Scherbenhaufen einer völlig verkorksten Saison. „Wir werden uns am Dienstag zusammensetzen und erörtern, wie es weitergeht“, teilte der Sportliche Leiter Frank Conradi mit. Fakt ist jedenfalls: Eine zweite Mannschaft in der Kreisliga B – das ist nicht das, was sich die Verantwortlichen auf Dauer als Unterbau für ihr Landesliga-Team vorstellen.