Gelsenkirchen-Erle. . Iris Gorczyca von der Erler-Sportgemeinschaft verrät Tipps und Tricks für Beginner. Das Wichtigste sollte allerdings vor dem Start passieren.
Diesmal trägt sie zwei verschiedene Schuhe, einen in Pink, der andere ist babyblau. Natürlich nicht zum Vergnügen: Hier werden Laufschuhe getestet. Iris Gorczyca, stellvertretende Lauftreffleiterin bei der Erler-Sportgemeinschaft, ist voll in ihrem Element. Zwei Dutzend Sportler in Funktionskleidung tippeln schon aufgeregt um sie herum, hier beim Lauftreff der Erler-Sportgemeinschaft an der Oststraße 41.
Einige ziehen ein neues Paar Schuhe an, andere lassen sich beraten und wieder andere statten sich erst einmal mit dem neuen Lauf-Shirt der SG aus, während Gorczyca ihre Schuhe erklärt: „Der blaue ist ein Trailrunning-Schuh, der pinke ist der klassische Hamburg-Marathon-Schuh. Mit dem kann man schon einen schnelleren Lauf machen.“
„Marathon“ und „schneller Lauf“ in einem Atemzug? Iris Gorczyca lacht. Sie hat schon neun der Wettbewerbe über die berühmt berüchtigte Distanz hinter sich gebracht. Wie die meisten der etablierten Sportler des Lauftreffs, joggt die 58-Jährige regelmäßig und ist auch schon seit 21 Jahren dabei.
„Aber“, betont sie, „wir haben natürlich auch eine Laufgruppe für Anfänger“. Ohne Druck und Schritt für Schritt würden Einsteiger erst einmal an den Dauerlauf herangeführt. Die Gruppe, die in diesem Frühjahr damit los legt, wartet auch schon gespannt auf den Startschuss. Für sie und alle, die jetzt im Frühling mit dem Joggen beginnen wollen, hat Iris Gorczyca noch ein paar Tipps parat. Und los geht’s, noch bevor es richtig los geht:
Aufwärmen
„Das sollte man auf jeden Fall machen“, sagt Gorczyca. Trainerin Özlem Schröder versammelt das Anfängergrüppchen, stellt Musik an und macht einige Dehnübungen vor. Soweit so gut. Das Wichtigste ist allerdings das Equipment an den Füßen.
Schuhe
„Man kann im ältesten Hemd laufen, aber die Schuhe müssen stimmen.“ Gorczyca lacht. „Ne, Scherz beiseite. Aber die Schuhe sind schon sehr wichtig. Besonders für Anfänger.“ Wer mit dem Joggen beginnt, der sollte beim Schuhwerk nicht sparen, weil „der Fuß noch nicht so viele Funktionen übernehmen kann, wie bei einem fortgeschrittenen Läufer“, sagt Gorczyca. Führung, Stützung und Dämpfung seien da entscheidend und Fehlstellungen könnten durch den richtigen Schuh ausgeglichen werden. Die stellvertretende Lauftreffleiterin empfiehlt vor dem ersten Schuhkauf darum eine Laufbandanalyse. Gute Laufschuhe gibt’s ab etwa 100 Euro.
Laufkleidung
Funktionskleidung ist laut Gorczyca für den Anfang zwar nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert. Von Baumwolle rät sie ab: „Die wird am Körper nass und schwer.“ Außerdem, so Gorczyca: „Mit Funktionskleidung fühlt man sich auch gleich viel besser.“
Pulsuhren
Ob sich auch die Investition in eine Pulsuhr lohnt? „Es kommt darauf an“, findet die 58-Jährige. Für Anfänger sei es wichtig, langsam loszulegen. „Man sollte als Beginner immer nur so schnell laufen, dass man sich noch unterhalten kann“, sagt sie. Die Pulsuhr sei darum nicht unbedingt nötig und sei auch eher als Bremse geeignet. „Damit man eine Orientierung hat und dann gegebenenfalls langsamer laufen kann“, sagt sie. Ein Fehler, den viele Anfänger machen: „Sie laufen viel zu schnell. Und verlieren dann die Lust.“
Dann geht es auch endlich für die ESG-Neulinge los. Eine halbe Stunde bei lauwarmen Temperaturen durch den Wald. „Da ist der Alltagsstress ganz schnell vergessen“, findet Gorczyca.
>>> Läufer treffen sich dreimal in der Woche
Die Erler-Sportgemeinschaft trifft sich immer dienstags und donnerstags um 18.30 Uhr und sonntags um 10 Uhr zum gemeinsamen Joggen.
Neben den Anfängern, den fortgeschrittenen und Marathon-Läufern gibt es auch eine Nordic-Walking-Gruppe. Informationen gibt es im Internet auf: www. esg-lauftreff.de