Düsseldorf. . Guido Burgstaller erinnert Schalkes 2:0-Sieg in Düsseldorf an das Vizemeister-Jahr. Und das nicht nur, weil auch bei ihm der Knoten geplatzt ist.

Guido Burgstaller hatte genau das richtige Timing, erst bei seinem Tor und dann auch beim Nachspiel. Schalkes Mittelstürmer stand in den Katakomben des Stadions mit dem lustigen Namen „Merkur Spiel-Arena” und sprach den vorausschauenden Satz: „Das fühlt sich ähnlich an wie in der letzten Saison.” Und damit ließ sich der Schalker 2:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf recht anständig auf den Punkt bringen: Schalke hatte so gesiegt, wie man das aus dem Vorjahr kennt – das kann ja schon mal nicht so ganz schlecht sein.

So ein Tor hat Burgstaller gebraucht

Die Einschätzung traf auf die Mannschaft genauso zu wie auf Guido Burgstaller: Im zehnten Pflichtspiel der Saison platzte bei dem Österreicher in der 53. Minute der Knoten, als er nach einem Abpraller von Fortuna-Torwart Michael Rensing am schnellsten schaltete und den Ball zum entscheidenden 2:0 unter die Latte wuchtete – endlich sein erstes Saisontor. „Vielleicht”, sagte Burgstaller danach, „habe ich sowas gebraucht.” Ein Tor, bei dem er einfach nur zur Stelle sein musste, um seine alten Qualitäten wieder hervorzuholen. „Es war zuletzt keine leichte Phase für mich”, gab er zu, „und dann ist es für jeden Stürmer schön, wenn er wieder trifft.”

Tedesco misst ihn nicht an Toren – er selbst tut das schon

Alle wussten, was Burgstaller, dem Vorzeige-Kämpfer, dieser erlösende Treffer bedeutet. „Wir messen ihn nicht an Toren, aber er selbst misst sich schon daran, und das ist auch richtig. Stürmer wollen ja knipsen”, sagte Trainer Domenico Tedesco. Und Manager Christian Heidel ergänzte: „Es belastet einen Stürmer ja, wenn das Ding nicht reingehen will. Natürlich hat Burgi dieses Tor gefehlt.”

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In den beiden vergangenen Jahren war Burgstaller mit zwölf beziehungsweise 13 Toren jeweils Schalkes erfolgreichster Knipser – dass es diesmal so lange gedauert hat, führt er auf die erste allgemeine Verunsicherung im August zurück: „Das Problem war, dass ich wie die anderen Jungs nicht so gut in die Saison gestartet bin. Ich hatte wenig Abschlüsse, bin wenig in den torgefährlichen Raum gekommen, wo ich meine Stärken habe. Das ist dann ein bisschen deprimierend. Da hatte ich nicht meine beste Phase, und da habe ich mich jetzt wieder rausgearbeitet.” Tedesco hatte schon nach dem Sieg gegen Mainz prophezeit, dass „Burgi” wieder im Kommen ist – jetzt trat er mit seinem Tor auch den Beweis an.

Burgstaller räumt ein, dass er in den vergangenen Wochen „vielleicht auch vom Kopf her” nicht schnell genug war, um die torgefährlichen Situationen zu erkennen. Aber er weist auch darauf hin: „Wir als Mannschaft haben uns ja jetzt auch wieder gesteigert, das hat man in den letzten Spielen gesehen. Wir arbeiten wieder alle super gegen den Ball, wir lassen wenig zu. Und auch offensiv klappt es wieder. Ja, es fühlt sich ähnlich an wie die letzte Saison.”

Nur ein kapitales Missverständnis im Spiel

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Der einzige grobe Fehler, den sich Schalke in den 90 Minuten beim Aufsteiger leistete, blieb diesmal ohne Folgen. „Eigentlich müssen wir zurückliegen, ganz klar”, sagte Tedesco zu der Szene in der 4. Minute, als Düsseldorfs Benito Raman ein kapitales Missverständnis in der Schalker Abwehr nicht nutzen konnte. Danach hatte Schalke aber weitgehend die Spielkontrolle und nahm nach dem Doppelschlag durch die Tore von Weston McKennie (48.) und Guido Burgstaller (53.) die Punkte mit.

„Vom Charakter her eine geile Truppe“

Erst 1:0 gegen Mainz, dann 1:0 in Moskau und nun 2:0 in Düsseldorf – der dritte zu-Null-Sieg in acht Tagen. „Das gibt schon Selbstvertrauen”, weiß Burgstaller. Der Torjäger wähnt sich mit Schalke wieder auf dem richtigen Weg, und macht das daran fest, wie sich die gesamte Mannschaft wieder aus ihrer misslichen Lage gekämpft hat: „Da sieht man schon, dass wir vom Charakter her eine geile Truppe sind.”

Fast ein Gefühl wie: in der vergangenen Saison.