Erle. . Das Team von Raphael Wilder ringt Wolfenbüttel mit 81:69 nieder, trifft in der nächsten Runde auf Elchingen und macht den Trainer „mega stolz“.

Do or die – so hieß es im Vorfeld des dritten und entscheidenden Play-off-Viertelfinalspiels zwischen dem FC Schalke 04 und dem MTV Herzöge Wolfenbüttel in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A. Siegen oder fliegen. Weiter oder raus. Für die königsblauen Korbjäger heißt es: Die Reise geht weiter. Die Saison ist immer noch nicht vorbei.

Die Schalker gewannen das dritte Spiel gegen die Niedersachsen mit 81:69 und haben damit den Einzug ins Halbfinale geschafft. Dort treffen sie auf die Scanplus Baskets Elchingen, die sich in ihrem entscheidenden dritten Spiel gegen den VfL SparkassenStars Bochum trotz schwachen Beginns noch mit 82:72 durchsetzen konnten.

„Mit den Elchingern haben wir noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen“, sagt S04-Vorstandsmitglied Tobias Steinert und erinnert an die drei Vergleiche in den Play-offs in der Saison 2016/17. Sollte den Königsblauen tatsächlich die Revanche gegen Elchingen gelingen, hätten sie die sportliche Qualifikation für die Pro A geschafft. Denn: Das Halbfinale ist eigentlich die wichtigste Runde der Serie. Das Finale ist dann nur noch das Schaulaufen der beiden Aufsteiger.

Die Halle an der Mühlbachstraße war auch im dritten Play-off-Spiel ausverkauft. Fast alle der 750 Zuschauer waren bereits eine Stunde vor Spielbeginn auf ihren Sitzen, so gespannt waren sie. Sie sahen ein erstes Viertel, in dem es hin und her ging und mit 23:21 knapp für den Gastgeber endete. Zu Beginn glänzten vor allem Shawn Gulley mit sechs und Niclas Sperber mit vier Punkten in den ersten viereinhalb Minuten, später zog auch RJ Slawson nach. Bei den Gästen trumpfte Lars Lagerpusch im ersten Viertel groß auf. Er war neben Tom Alte und Luis Figge einer von drei Doppellizenz-Spielern in Reihen der Niedersachsen.

Auch das zweite Viertel, in dem sich Courtney Belger so langsam heiß lief, verlief ziemlich ausgeglichen. Zwischenzeitlich lagen die Königsblauen mal mit neun Punkten vorne, und zwar mit 30:21, aber bei einem Halbzeitstand von 46:40 versprachen die zweiten 20 Minuten kurzweilige Unterhaltung.

Aber dann folgte das beste Viertel aus Schalker Sicht. Sie setzten sich von den Wolfenbüttelern ab, führten nach Abschluss der dritten zehn Minuten mit 67:52, also mit 15 Punkten Vorsprung. Ein beruhigendes Polster? Im Basketball nicht, wie man 15 Tage zuvor im ersten Play-off-Vergleich der beiden Mannschaften feststellen durfte, als es den Herzögen fast gelungen wäre, einen 16-Punkte-Rückstand aufzuholen.

Aber diesmal brannte nichts mehr an, auch dank der begeisterten Zuschauer, die wie ein Mann hinter ihrem Team standen und es so lautstark unterstützten wie wohl noch nie in dieser Saison. Dem MTV blieb der Trost, dass er auch diesmal das Schlussviertel gewann. Aber die 17:14 Punkte reichten natürlich nicht, um für Dramatik zu sorgen. Erwähnenswert: Ihnen unterliefen 21 Turnovers – zu viele, um auf Schalke zu gewinnen.

Die Schalker zogen verdientermaßen ins Halbfinale ein. Was besonders in Auge stach: Diesmal trafen insgesamt fünf Akteure zweistellig, neben Niclas Sperber, Shawn Gulley, Courtney Belger und RJ Slawson auch Patrick Carney. Bei den Gästen kamen Constantin Ebert und Niklas Bilski diesmal nicht so wie sonst zur Geltung.

„Ich bin mega stolz auf meine Mannschaft“, lobte Schalkes Headcoach Raphael Wilder. „Wir haben Wolfenbüttel unter 70 Punkte gehalten und die Lehren daraus gezogen, was wir im Auswärtsspiel zehn Tage zuvor verkehrt gemacht haben.“