Essen. Tusem Essen hat am Freitagabend gegen die HSG Wetzlar mit 26:36 verloren. In der Anfangsphase blieb Tusem zwar in Schlagweite, die Vorentscheidung fiel aber direkt nach der Pause. Nun droht den Essenern weiterhin mit einer einstelligen Punktzahl aus der Bundesliga abzusteigen.
Tusem -
HSG Wetzlar 26:36 (13:16)
Tusem: Kulhanek, Bliß; Böhm (2/1), Kühn (7), Keller (3), Leenders, Bouali (1), Pieczkowski (2), Seidel (1), Breuer (2), Lindt, F. Handschke (2), Rahmel (2), Kropp (4).
Wetzlar: Marinovic, Weber; Schmidt (4/2), Fridgeirsson, Tiedtke (2), Rompf (1), Valo (6), Zörb (2), Mraz, P. Müller (6), Reichmann (5), M. Müller (5), Hahn, Harmandic (5).
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg); Zuschauer: 1736.
Strafminuten: Tusem 8 - Wetzlar 6.
Siebenmeter: Tusem 4/1 - Wetzlar 3/2.
„Spielfilm“: 1:0 (2), 3:2 (7.), 4:7 (13.), 9:10 (20.), 13:16 (Halbzeit), 14:20 (36.), 19:27 (46.), 22:30 (51.), 26:33 (59.), 26:36 (60.).
Der Tusem droht weiterhin mit einer einstelligen Punktzahl aus der Bundesliga abzusteigen. Das Schlusslicht verlor am Freitagabend gegen die HSG Wetzlar mit 26:36.
Die Gäste aus Mittelhessen, die im Hinspiel noch die Punkte mit den Essenern teilen mussten (33:33), hatten ihre Lektion offenbar gelernt. Auch ohne ihren verletzten Nationalspieler Steffen Fäth – dafür aber mit Jens Tiedtke und Tobias Reichmann – nahmen verdient beide Punkte aus dem Sportpark am Hallo mit, in dem sich auf den Rängen deutliche Lücken zeigten.
Bis zur Pause in Schlagweite
Bis zur Pause blieb der Tusem in Schlagweite – und das, obwohl er drei Siebenmeter ausließ. Der erste Durchgang hätte trotzdem noch enger sein können, denn Essens Torwart Jan Kulhanek verhinderte mit einigen Paraden einen höheren Rückstand, doch seine Vorderleute bekamen mehrfach die Abpraller nicht in die Hände und so kam Wetzlar oft zur zweiten oder sogar dritten Chance. Und die ließ sich der körperlich robuste Rückraum mit Philipp und Michael Müller sowie Adnan Harmandic nur selten nehmen. Die Essener Abwehr, bisher meist solide, knüpfte nicht an zuletzt gezeigte Leistungen an.
Und trotzdem konnte HSG-Trainer Kai Wandschneider lange Zeit nicht zufrieden sein. Torwart Nikola Marinovic hatte trotz zweier parierter Strafwürfe (beim dritten Siebenmeter traf Essens Ole Rahmel nur die Latte) nicht seinen besten Tag erwischt. Beim 11:12 (22.) schickte er Nikolai Weber zwischen die Pfosten, der mit insgesamt dreizehn Paraden ein größerer Rückhalt war. Die Vorentscheidung fiel direkt nach der Pause, als Wetzlar auf 14:20 davonzog. Rechtsaußen Tobias Reichmann, der in der ersten Halbzeit nur auf der Bank saß, hatte mit drei Toren in Serie einen großen Anteil daran. Überhaupt hatten die Mittelhessen die größeren personellen Alternativen. Im rechten Rückraum konnte Kai Wandschneider Michael Müller problemlos eine Pause gönnen. Für ihn sprang Daniel Valo als Vollstrecker ein.
Den Essenern, die ohnehin personell nicht auf Rosen gebettet waren, gingen hingegen die Alternativen aus, zumal Ole Rahmel nach seiner dritten Zeitstrafe nur noch zuschauen durfte (41.). Spielentscheidend war dies allerdings längst nicht mehr, denn Wetzlar führte zu diesem Zeitpunkt mit sechs Treffern (18:24) und brachte die Punkte sicher nach Hause.
So gab Tusem-Trainer Christian Prokop den jungen Spielern wie Simon Keller und Marcus Bouali noch etwas Spielanteile.