Essen. Dirk Wißel und Lars Krüger bilden auch in der Regionalliga das Trainergespann des Sensations-Aufsteigers FC Kray. Am Samstag ab 18 Uhr wird der Aufstieg mit der Mannschaft und den Fans gefeiert. Und Schlagerbarde Jörg Bausch kommt auch.

Sie können einfach nicht genug bekommen. Nach dem triumphalen Aufstieg in die Regionalliga hatte es der FC Kray schon ordentlich krachen lassen, am Samstag soll nachgelegt werden. Auf dem Krayer Markt ab 18 Uhr, mit Mannschaft, Fans, einfach allen, die Lust haben zu kommen. Zuvor wird das Team im Krayer Rathaus geehrt, dann wird groß aufgefahren: Ein Showtruck steht für die Party als Bühne bereit. Irgendwie ganz großes Kino – ach ja: Schlagerbarde Jörg Bausch kommt auch.

Vor lauter Partystimmung vergisst die Klubführung allerdings nicht, die kommende Saison vorzubereiten. Sagt Günther Oberholz. Und der Präsident hat so gleich die erste Neuigkeit parat: Dirk Wißel und Lars Krüger bleiben Trainer des FC Kray – nicht nur irgendwie oder übergangsweise. Es war bis zuletzt offen geblieben, Wißel und Krüger hatten sich wiederholt skeptisch zu einer machbaren Zukunft für den „Amateurfußball-Verein“ in der vierthöchsten deutschen Spielklasse geäußert. „Dinge, die wir angesprochen haben, will der Verein versuchen umzusetzen“, bestätigt nun auch Dirk Wißel. Konkret: verbesserten Trainingsbedingungen schaffen. Dreimal in der Woche auf einem halben Platz – das soll in Kray der Vergangenheit angehören. Weiterhin: ein Ausweichquartier, um auf Naturrasen trainieren zu können, medizinische Betreuung sowie ein Scouting-System, „um sich auch mal den Gegner anschauen zu können“, so Wißel.

Abgänge sind nicht geplant

Der Blick auf die Mannschaft: Ein großer Kader steht dem FCK zur Verfügung, Abgänge sind nicht geplant. „Wir haben früh mit allen gesprochen und auch die Option Regionalliga in die Gespräche mit einfließen lassen“, berichtet Günther Oberholz. Finanziell nachverhandelt werde nicht, auch wenn der Präsident durchblicken ließ, dass das hohe sportliche Niveau durchaus Auswirkungen auf die Siegprämie haben könnte. „Aber das regeln wir intern.“

In Kray will man die Idee mit jungen, talentierten und teamfähigen Spielern aus der Region zu arbeiten, beibehalten. Auch die Verpflichtung von wenigstens ein oder zwei Höhenluft erprobten Spielern schloss Dirk Wißel gestern gegenüber dieser Zeitung aus: „Die können wir erstens nicht bezahlen und zweitens stören sie das Gefüge. Vielleicht geht es gut, aber natürlich kann man mit unserer Idee scheitern. Aber dann behält man wenigstens ein funktionierendes Team, das sich wohlfühlt und hat keine Legionäre, die dem nächsten Geldbeutel hinterherlaufen.“ Beim Verein habe man mit dieser soliden Strategie offene Türen eingerannt.

Der Fußball ist nur die eine Seite der Medaille. Vor allem auch administrativ gilt es, einen Quantensprung hinzulegen. Man führe gerade Gespräche mit den Sport- und Bäderbetrieben, um am Ende die Heimspiele in der KrayArena austragen zu dürfen und nur für so genannte „Brisanzspiele“ wie gegen RWE, RWO oder Wuppertal ausweichen zu müssen, erläutert Präsident Günther Oberholz. Die Anlage muss trotz der gerade erst verabreichten Frischzellenkur weiter aufgepäppelt werden – ebenfalls auf Viertliga-Niveau. Tribünen werden errichtet, auch Stehplätze müssen neu geschaffen und vor allem auch stufig angelegt werden. Derzeit ist an der Buderusstraße noch alles ebenerdig. In Kray hofft man mit den Maßnahmen – vor allem nicht mit den dazugehörigen Kosten – alleine gelassen zu werden.

Oberholz ist trotz der imposanten Aufgabenliste optimistisch, bis August alles Wesentliche erreicht zu haben: „Wir führen gute Gespräche mit der Stadt, mit Sponsoren, die unseren Erfolg honorieren wollen, aber auch mit potenziellen neuen Mitarbeitern, um uns strukturell breiter aufzustellen.“